Uljana Wolf

deutsch

Dvajseti avgust

Danes je tihi ponedeljek.
Stebri megle potujejo z ljudmi slabe volje.
Stene pisarn z njimi dihajo isti zrak,
ista občutja, mislijo iste misli.

Danes sem z vsemi stvarmi kot otrok.
Še vedno pišem s svinčnikom,
še vedno divjam s kolesom,
da bi za hip ubežal življenju.

Danes razumem, da se je stoletje zaprlo
kot pokrov kanalizacije. Novice so prazne.
Ljudje niso pametnejši. Politika ne bo umrla.
Za nami ne bo ostalo ničesar, razen blebetanja.

Danes so delavci spet razkopali cesto.
Zdi se, da iščejo zlato. Velika votlina,
ki so jo izdolbli v gramoz, je podobna
vhodu v jamo iz kamene dobe. Kakšno veselje.

© Gregor Podlogar
Aus: Vrtoglavica zanosa
Ljubljana: Aleph, 2002
Audioproduktion: 2008 Literaturwerkstatt Berlin

Der zwanzigste August

Heute ist ein stiller Montag.
Nebelsäulen wandern mit Leuten und Launen.
Bürowände atmen die gleiche Luft,
gleiche Gefühle, denken gleiche Gedanken.

Heute nehme ich Alles wie ein Kind.
Ich schreibe noch immer mit dem Bleistift,
ich rase noch immer mit dem Fahrrad,
um dem Leben mal eben zu entwischen.

Heute verstehe ich, das Jahrhundert wurde verschlossen
wie ein Gulli. Die Nachrichten sind hohl.
Die Leute sind nicht klüger. Politik wird niemals sterben.
Von uns wird nichts bleiben als dieses Geschwafel.

Heute haben Arbeiter die Straße aufgerissen.
Vielleicht suchen sie nach Gold. Das große Loch,
das sie im Kies geschaufelt haben, ähnelt dem Einstieg
in eine Steinzeithöhle. Was für ein Spaß.

Aus dem Slowenischen von Uljana Wolf und Bastian Böettcher