Birgit Kreipe
der himmel ist ein blauer hund
der himmel ist ein blauer hund
asche ist das größte gespenst: massa confusa, pure demenz*. siehst gerade noch
schemen zum hafen rennen, obwohl da kein hafen mehr ist. alle stürzen gleichzeitig los. alle stürzen gleichzeitig hin. die hunde bellen den kaiser an. weil der kaiser niemals kommt. der arme tempel, und die armen wände. myriaden teilchen, worte geistern durch fresken. gesträubtes blau, mit pfoten aus licht, einem maul aus beeren und erde, bewacht die nervöse villa. der mond der mond geht im portikus auf säulen aus widerschein/licht. teleskopohren richten sich auf: du rumpelst in einem milchwagen. deute dieses verströmen.
*„Es gibt wirklich keine bessere Analogie für die Verdrängung, die etwas Seelisches zugleich
unzugänglich macht und konserviert, als die Verschüttung, wie sie Pompeji zum Schicksal
geworden ist und aus der die Stadt durch die Arbeit des Spatens wieder erstehen konnte.“
Sigmund Freud, 1907