[Para que se fuera la mosca...]

Para que se fuera la mosca
abrí los vidrios
y continué escribiendo.
Era una mosca chica,
no hacía ruido,
no me estorbaba en lo más mínimo,
pero tal vez empezaría
a zumbar.
Un aire frío,
suave,
entró en el cuarto;
no me estorbaba en lo más mínimo,
pero no se llevaba
con mis versos.
Cambié mis versos,
los hice menos melodiosos,
quité los puntos,
los materiales de sostén,
las costras adheridas.
Miré la mosca adolescente y gris,
sin experiencia;
no se movía del mismo punto,
tal vez
buscaba entrar en la corriente
de las moscas,
buscaba a su manera unas palabras mágicas.
Rompí mis versos,
a fuerza de quitarles costras
habían quedado ajenos.
Fui a la ventana,
por un momento
todo lo vi como una mosca,
el aire impracticable,
el mundo impracticable,
la espera de un resquicio,
de una blandura
y del valor
para atreverse.
Fuimos el mismo adolescente gris,
el mismo que no vuela.
¿Qué versos que calaran hondo
no venían,
de esos que nadie escribe,
que están escritos ya,
que inventan al poeta que los dice?
Porque los versos no se inventan,
los versos vienen y se forman
en el instante justo de quietud
que se consigue,
cuando se está a la escucha
como nunca.

© Fabio Morábito und Verlag
Extrait de: Alguien de lava
Mexico: Ediciones Era: Conaculta, 2002
Production audio: 2005, M.Mechner / Literaturwerkstatt Berlin

[Dass die Fliege verschwinde...]

Dass die Fliege verschwinde
öffnete ich die Fenster
und setzte mich wieder ans Schreiben.
Es war eine kleine Fliege,
sie machte keinen Lärm,
sie störte mich nicht im geringsten,
aber vielleicht hätte sie angefangen
zu summen.
Eine kalte Luft
weich
wehte ins Zimmer
sie störte mich nicht im geringsten,
aber es zeigte sich, dass sie sich
mit meinen Versen nicht vertrug.
Ich änderte meine Verse,
machte sie weniger melodiös,
entfernte die Punkte,
das unterstützende Material,
die haftenden Krusten.
Ich schaute auf die halbwüchsige und graue Fliege,
die Unerfahrene,
sie bewegte sich nicht von ihrem Punkt,
vielleicht
versuchte sie, in die Strömung
der Fliegen zu gelangen,
suchte auf ihre Weise einige magische Worte.
Ich zerbrach meine Verse,
weil ich immer wieder die Krusten entfernte,
waren sie mir fremd geworden.
Ich ging ans Fenster,
für einen Augenblick
sah ich alles wie eine Fliege,
die unwegsame Luft,
die unwegsame Welt,
das Warten auf einen Ausweg,
eine nachgiebige Stelle,
und den Mut
sich zu trauen.
Wir waren derselbe graue Halbwüchsige,
der eine, der nicht flog.
Welche Verse, die tief reichen,
kamen nicht,
von jenen, die keiner schreibt,
die schon geschrieben sind,
die den Dichter erfinden, der sie sagt?
Denn Verse werden nicht erfunden
Verse kommen und bilden sich
in exakt jenem Augenblick der Stille,
den man erreicht,
wenn man sich dem Hören überlässt
wie nie zuvor.

Aus dem Spanischen auf der Grundlage von Interlinearversionen übertragen von Ulrike Draesner