Rike Bolte

german

Dafne

Pero ella, sin pensar en amantes,
prefería andar entre bestias
por las sombras de la selva- ¿Dónde
empieza un cuerpo y termina otro?
Sin cuidado, vagaba por veredas.
De punta roma el plúmbeo dardo del rechazo
albergaba en el pecho y en la piel:
feraz = feliz. ¿Dónde aflora el yo
en tuya convertido?  ¿En qué punto del muslo
descubierto
por la falda corta?

Entonces, por capricho, el hijo cupidinoso de,
el hijo de,
ya teniendo por suyo lo deseado, nescis
temeraria, nescis
quem fugias
, mascullaba,
arguyendo el fulgor de papi
de papi los relámpagos tonantes
y sus blancos palacios de Patara.
Juzgaba hermoso, el hijo de
el pánico creciente,
que más visibles las formas,
mas ceñida la ropa
hacía en la fuga.
Al descubrir el peplo esos muslos
por la fuerza del viento,
su yo ya no era yo: era suya.

Peneo, agraviado,
remo de río sedente,
ante los jueces
la palabra
meter
citó incansable, dijo
por ejemplo:
meter mano:
y también dijo: la metieron a una casa en Costa de Oro.
Exhortó de padre a padre, de hombre a hombre,
que nuestros bienes, que nuestros
sagrados penates,
nuestro honor y
nuestras hijas: dulces tierras de labranza.
Y también dijo: le metieron miedo y madrazos,
de apolo los chacales. La virtud de mi hija
¿quién me la devuelve?
Dijo “virtud” y dijo “me” la devuelve. Dijo: Mi hija, mi tierra
de labranza: se metieron conmigo.
En mi terreno.

La metieron a una casa en Costa de Oro.
Pero ella reiteraba el “no, no quiero”.
¿Dónde empieza un cuerpo y termina otro?
Desoyeron Apolo y sus chacales
la repetida negación. Y ella el no
transmutó en árbol: mas al árbol
-pues bultos poseía
que senos semejaban-
desoyeron igualmente
apolo y sus chacales
y metieron mano: manosearon el tronco
silencioso.
Luego, saciados, celebraron,
tocados con fragantes hojas,
sus propias glorias sempiternas e indelebles.

© Paula Abramo
Audio production: Haus für Poesie / 2017

Daphne

Doch sie dachte nicht an Liebhaber,
sondern zog es vor, zwischen Tieren zu wandeln,
im Schatten der Wälder. – Wo
beginnt der eine, wo endet der andere Körper?
Sorglos schlenderte sie über Pfade.
Mit stumpfer Spitze siedelte der bleischwere Speer
der Zurückweisung in Herz und Haut:
fruchtbar = freudvoll. Wo sprießt das Ich
das sich in Dich verwandelte? An welchem Punkt des vom kurzen
Rock entblößten
Schenkels?

Aus purer Laune dann der lüsterne Sohn von,
der Sohn von,
meint sich schon sicher im Besitz des Begehrten, nescis
temeraria, nescis
quem fugias
murmelnd,
wetterte in Papas Glanz,
Papas donnernden Blitzen         
und den weißen Palästen Pataras.
Er urteilte herrlich, der Sohn
der wachsenden Panik,
so dass die Formen sichtbarer,
die Gewänder enger
auf der Flucht wurden.
Als unterm Peplon die Schenkel
von der Kraft des Windes entblößt wurden,
war sein Ich nicht mehr ich: sondern seins.

Peneios, beleidigt,
Ruder eines ruhenden Flusses,
sprach unermüdlich
vor den Richtern
das Wort
‚stecken‘ aus,
zum Beispiel:
die Nase hineinstecken:
auch sagte er: sie steckten sie in ein Haus an der Goldenen Küste.
Er sprach Mahnungen von Vater zu Vater, von Mann zu Mann aus,
ließ sich aus über unser Hab und Gut, unsere
heiligen Penaten,
unsere Ehre und
unsere Töchter: unser liebliches, zu bestellendes Land.
Und er sprach: sie steckten ihr, sie solle Angst haben, das Fürchten lernen
und von Apoll die Schakale kennenlernen. 
Die Ehre meiner Tochter,
wer gibt sie mir wieder?
Er sagte „Ehre“ und sagte gebt sie „mir“ wieder. Sprach: Meine Tochter,
mein zu bestellendes Land: sie steckten ihre Nase in meine Angelegenheiten.
In mein Stück Land.
 
Sie steckten sie in ein Haus an der Goldenen Küste.
Doch sie wiederholte dieses “Nein, ich will nicht”.
Wo beginnt der eine, wo endet der andere Körper?
Es überhörten Apoll und seine Schakale
die doppelte Verneinung. Und so verwandelte sie das Nein
in einen Baum: doch auch den Baum
-denn dieser besaß Geschwülste,
die Brüsten glichen –
überhörten Apoll und seine Schakale
und steckten ihre Hände hinein: fummelten
am stillen Stamm herum.
Später dann, als sie befriedigt waren, feierten sie,
von wohlriechenden Blättern geschmückt,
ihren eigenen, immerwährenden und unauslöschlichen Ruhm.

Aus dem mexikanischen Spanisch übersetzt von Rike Bolte