Dirceu Villa

葡萄牙文

O cutelo

São ossos. E às vezes, a banha amarela nos ossos;
e às vezes, o sangue vermelho nas unhas.
São porcos, ou são as cabeças dos porcos,
penduram num gancho as cabeças,
ou a cara de estúpida morte dos porcos
no vidro embaçado do açougue.
Ou o branco, mas branco embebido de rosa,
o sangue no sonho de tripas,
sonha o açougueiro: que empunha um cutelo.
E o branco avental que se banha
ou que bebe, o sangue que salta dos nervos
num abraço com ossos, onde vibra o cutelo,
e como brilha o cutelo que corta:
é essa a virtude do aço no punho, que sobe,
ou a ameaça na roda vazia que o prende
no espaço do açougue, visível aos olhos,
anúncio de corte. Ou espeta seu fio numa pedra,
e o único olho vazio se concentra, à espera da carne.
São cortes na pedra lanhada de sangue,
ou fendas, de onde a morte o espreita,
açougueiro no sonho vermelho, acariciando
o fio afiado, o sorriso sutil do cutelo,
que corta. E então o cutelo é outra coisa:
nem porcos, nem nervos, nem ossos,
nem mesmo o açougueiro que o sonha,
mas parte extensiva do braço que o vibra,
e parte indelével do que ele mutila,
o fio afiado, o sorriso sutil do cutelo, que corta.

© Dirceu Villa
从: Icterofagia
São Paulo: Hedra, 2008
录制: Literaturwerkstatt Berlin 2012

Das Hackbeil

Es sind Knochen. Manchmal ist es auch das gelbe Knochenmark;
dann wieder ist es das rote Blut unter den Nägeln.
Es sind Schweine oder Köpfe von Schweinen,
die Köpfe werden an Haken gehängt,
oder der stumpfe Ausdruck der geschlachteten Schweine
durch die beschlagenen Scheiben der Metzgerei.
Oder das Weiß, ein gleichwohl rosa eingefärbtes Weiß,
so nämlich träumen die Därme vom Blut,
träumt wiederum der Metzger, der das Hackbeil schwingt.
Und die weiße Schürze, die eintaucht,
die sich vollsaugt mit Blut, das aus den Nervenenden spritzt
und die Knochen umarmt, in denen das Hackbeil zittert,
schau, wie es glänzt, das zerteilende Beil:
das ist der Stahl in der Faust, die sich hebt,
und die Drohung liegt im leeren Schwung, der ihn führt,
im Inneren der Metzgerei - der Hieb kündigt sich
dem Auge bereits an. Oder die Schneide trifft auf Stein,
und die leere Augenhöhle erstarrt in Erwartung des Fleischs.
Es finden sich Ritzen im blutenden Stein,
oder Schlitze, aus denen der Tod den Metzger
beschaut, wie er, versunken in seinen roten Traum, zärtlich
die Schärfe der Schneide prüft, das feine Lächeln des Beils,
das spalten will. Und nun verwandelt sich das Beil:
keine Schweine mehr, weder Nerven noch Knochen,
verschwunden der träumende Metzger,
jetzt ist es schiere Verlängerung des Arms, der er erzittern läßt,
und gleichzeitig unvergänglicher Teil dessen, was es zertrümmert,
eine scharfe Schneide, das feine Lächeln des Hackbeils, das spaltet.

Deutsche Fassung von Ulf Stolterfoht. Die Übersetzung entstand im Rahmen des Übersetzungsworkshops VERSschmuggel des poesiefestival berlin 2012