Bojan Vasić

塞尔维亚文

DER HUNGER

Wenn wir mit dem Essen spielen und nicht länger Fremde
in diesem Gedicht sind, besessen von einem anderen,
teilen wir uns in dampfenden Schalen eine Portion.
Und tragen zwei einen Herd, haben sie es überstanden.
Doch wüsstet ihr vom Schrecken, den wir erdulden,
verstündet ihr, wieso wir lieben: das Spiel mit dem Essen,
bei Gesang und Tanz das Feuer zu schüren.

Als Hunger den Tod zu einem Alten führte, sagte
der Mann, er wolle ihn auf seine Art empfangen, ging
und hängte sich an einen Baum. Den Mund hatte er gefüllt
mit Seehundknochen, erträumte sich Fleischmengen
im Totenreich, um seinen Magen vollzuschlagen.
Dieser Winter erbrachte große Ernte. Durch Hunger
starben viele. Doch wurde ein Kind geboren.

Wir sahen es von seiner Mutter durch den Sommer getragen.
Mit einem Körper, in dem aber Hunger rührte, welches
Leben konnte es jetzt haben, fragte ausgetrocknet die Mutter
und erwürgte es im Schlaf. Vergrub das Kind im Schnee,
hat davon gegessen. Bald darauf wurde ein Seehund gefangen.
Der Hunger zog weiter. Doch sie hatte dem Tod ein Leben
geschenkt und war fortan am ganzen Leib gelähmt.

Daran denken, wenn Geschirr zerschlagen wird, den Magen
sich vollzustopfen. Die Mutter verstehen, deren Leben
vom Kind abhing. Die hundert Schneeworte, leichter gewogen
als hundert andere, die mehr als eine Identität ergaben.
So vor einer Vitrine voll Seehundresten abgenagter Knochen stehen,
auf der Scheibe sein Spiegelbild im farblosen Schneewehen
sich umdrehen und in Schneeschuhen fortstapfen sehen.

© Norbert Lange
从: unveröffentlicht
录制: Haus für Poesie, 2022

GLAD

Kad se budemo igrali hranom i ne budemo više stranci

u ovoj pesmi, posednuti nekom drugom,

podelićemo jednu porciju iz posuda koje se puše.

I ako dvoje ponesu šporet, preživeli su.

Ali kad biste znali za užas koji trpimo,

razumeli biste, zašto volimo: igru s hranom,

uz pesmu i ples da raspaljujemo vatru.


Kada iz gladi smrt dođe jednom starcu, reče

joj on da bi je primio na svoj način, pa ode

i obesi se o drvo. Usta je napunio

kostima foke, zamislio sebi gomilu mesa

u carstvu mrtvih, kako bi napunio želudac.

Ova zima donela je bogatu žetvu. Usled gladi

umrlo ih je mnogo. Mada, i jedno dete se rodilo.


Videli smo kako ga majka nosi kroz leto.

S telom u kome se komeša glad, kakav

život bi sad moglo da ima, upita sasušena majka

i udavi ga u snu. Zatrpa dete u sneg,

jedući od njega. Uskoro je ulovljena foka.

Glad pođe dalje. Ali majka podari smrti jedan život

i od tad osta sasvim nepokretna.


Misliti na to kako utoliti glad dok sudove 

razbijamo. Razumeti majku, čiji je život

zavisio od deteta. Stotinu reči za sneg, što lakše su

od stotinu drugih, i više od jednog identiteta stvaraju.

Stajati tako ispred vitrine pune ostataka foke s oglodanim kostima,

na staklu odraz u bezbojnim snežnim nanosima

i videti kako se okrećeš i gacaš dalje u snežnim cokulama.

Prevod na srpski Bojan Vasić
prevod je nastao u okviru radionice VERSschmuggel u vreme Festivala poezije u Berlinu 2022