Землетрясение в бухте Цэ

                                                                 Евгению Дыбскому

Утром обрушилась палатка на
меня, и я ощутил: ландшафт
передернулся, как хохлаткина
голова.

Под ногой пресмыкался песок,
таз с водой перелетел меня наискосок,
переступил меня мой сапог,
другой — примеряла степь,
тошнило меня так, что я ослеп,
где витала та мысленная опора,
вокруг которой меня мотало?

Из-за горизонта блеснул неизвестный город,
и его не стало.

Я увидел — двое лежат в лощине
на рыхлой тине в тени,
лопатки сильные у мужчины,
у неё — коралловые ступни,
с кузнечиком схожи они сообща,
который сидит в золотистой яме,
он в ней времена заблуждал, трепеща,
энергия расходилась кругами.
Кузнечик с женскими ногами.

Отвернувшись, я ждал. Цепенели пески.
Ржавели расцепленные товарняки.
Облака крутились, как желваки,
шла чистая сила в прибрежной зоне,
и снова рвала себя на куски
мантия Европы — м.б., Полоний
за ней укрывался? — шарах! — укол!

Где я? А на месте лощины — холм.

Земля — конусообразна
и оставлена на острие,
острие скользит по змее,
надежда напрасна.
Товарняки, словно скорость набирая,
на месте приплясывали в тупике,
а две молекулярных двойных спирали
в людей играли невдалеке.

Пошел я в сторону от
самозабвенной четы,
но через несколько сот
метров поймал я трепет,
достигший моей пяты,
и вспомнилось слово rabbit.
И от чарующего трепетания
лучилась, будто кино,
утраченная среда обитания,
звенело утраченное звено
между нами и низшими:
трепетал Грозный,
примиряя Ламарка с ящерами,
трепетал воздух,
примиряя нас с вакуумом,
Аввакума с Никоном,
валуны, словно клапаны,
трепетали. Как монокино
проламывается в стерео,
в трепете аппарата
новая координата
нашаривала утерянное.

Открылись дороги зрения
запутанные, как грибницы,
я достиг изменения,
насколько мог измениться.
Я мог бы слямзить Америку —
бык с головой овальной, —
а мог бы стать искрой беленькой
меж молотом и наковальней.

Открылись такие ножницы
меж временем и пространством,
что я превзошёл возможности
всякого самозванства —
смыкая собой предметы,
я стал средой обитания
зрения всей планеты.
Трепетание, трепетание…

На бледных холмах азовья
лучились мои кумиры,
трепетали в зазоре
мира и антимира.
Подруги и педагоги,
они псалмы бормотали,
тренеры буги-вуги,
гортани их трепетали:
«Распадутся печати,
вспыхнут наши кровати,
птица окликнет трижды,
останемся неподвижны,
как под новокаином
на хрупкой игле.
Господи, помоги нам
устоять на земле.»

Моречко — паутинка,
ходящая на иголках, —
немножечко поутихло,
капельку поумолкло.

И хорда зрения мне протянула
вновь ту трепещущую чету,
уже совпадающую с тенью стула,
качающегося на свету
лампы, заборматывающейся от ветра…

А когда рассеялись чары,
толчки улеглись и циклон утих,
я снова увидел их —
бредущую немолодую пару,
то ли боги неканонические,
то ли таблицы анатомические…

Ветер выгнул весла из их брезентовых брюк
и отплыл на юг.

© Ekaterina Drobyazko-Parschtschikow
从: Erdöl
Berlin: Kookbooks Verlag, 2011
录制: Ekaterina Drobyazko-Parschtschikow

Erdbeben in der Bucht Zet

                                                         Für Eugen Dybski

Am Morgen spürte ich ein Bröckeln,
das Zelt stürzte über mir ein,
die Landschaft ruckte wie ein Gockel
mit dem Kopf.

Unter den Füßen schlängelte sich Sand,
während ein Wasserkrug über mich flog,
ein Stiefel über mich sprang
und den anderen sich die Steppe überzog.
Mir wurde so übel, dass ich nichts mehr sah.
Wo war der Halt, um den alle Gedanken rotierten,
um den es mich herumschwang?

Eine unbekannte Stadt flirrte
hinterm Horizont und verschwand.

In einer Senke sah ich zwei, verstohlen
im Schatten, auf schlammigem Tang.
Die Frau – mit korallenen Fußsohlen,
mit starken Schulterblättern – der Mann,
zusammen ein Grashüpfer, der geduldig
in einer goldenen Erdmulde
zittert, in Zeitlosigkeit versinkt,
Grashüpfer mit angewinkeltem weiblichen Bein.
Energie breitete sich aus, Ring um Ring.

Ich wandte mich ab, wartete. Der Sand fror ein,
entkoppelte Güterwaggons rosteten vor sich hin.
Wolken malmten ineinander wie Kieferknochen,
eine reine Gewalt ging in den Dünen um –
und wieder wurde Europas Erdkruste zerbrochen
in Stücke, vielleicht versteckte sich Polonius
dahinter? – Krawumm! – Getroffen!

Wo bin ich? Statt der Senke – ein Hügel.

Die Erde – ein Kegel,
der, auf die Spitze gestellt,
hoffnungslos schlingernd dahinschnellt.
Güterzüge tänzelten in einer Sackgasse
auf der Stelle, kamen richtig in Fahrt,
und drüben spielten die zwei Molekularspiralen
das Spiel menschliche Rasse.

Ich ging weiter,
ließ das selbstvergessene Paar zurück,
doch nach ein paar hundert Metern
fühlte ich, dass etwas neben mir zuckt,
ein Zittern an der Ferse, da fiel
mir ein Wort ein: rabbit.
Und inmitten des berückenden Bebens
leuchteten, wie in einem Kinofilm
– die abhanden gekommenen Lebenswelten,
klirrten die verlorenen Glieder
zwischen uns und den Niederen:
So bebte Iwan der Schreckliche
und versöhnte Lamarque mit den Echsen,
es bebte die Luft, um
uns zu versöhnen mit dem Vakuum,
und Avvakum mit dem Patriarchen Nikon.
Findlinge bebten, als seien sie Membrane,
und wie sich einem Nokia
Retrotöne entringen,
spürte eine neue Koordinate
im Beben der Apparate
auf, was sonst verloren ginge.
Vor mir öffneten sich Sichtachsen,
wie Pilzgeflechte verwachsen,

ich selbst erreichte einen Wandel,
soweit ich dazu imstande
war, hätte vielleicht Amerika geraubt
– diesen Stier mit ovalem Haupt –
oder wär zwischen Hammer und Amboss
zersprüht als weißer Funkenstoß.

Eine Kluft zwischen Raum und Zeit
klaffte auf – immens.
Ich ging hinaus über die bloße Fähigkeit,
sich selbst zu inthronisieren, längst
war ich Verbindung zwischen den Objekten,
wurde Mitte umgebender Lebenswelten:
Auge des ganzen Planeten.
Ein einziges Beben Beben.

Meine Idole strahlten
über bleichen asowschen Hügeln hell,
sie zitterten in dem Spalt, der
Welt war und Antiwelt.
Geliebte und Pädagogen
brummelten Psalmen,
Boogie-Woogie-Lehrer schnalzten
dazu ihre Elogen:
»Die Siegel werden zerfallen,
unsere Betten aufflammen,
dreimal wird ein Vogel warnen,
reglos werden wir verharren,
wie narkotisiert
an zerbrechlicher Nadel.
Herr, hilf uns, hier
auf Erden auszuhalten.«

Kleines Meer – Spinnwebfaden,
auf Nädelchen schwebend,
abflauend, ausfadend
peu-à-peu – verebbend.

Und meine Sehnerven zeigten
mir wieder das zitternde Paar, das sich
mit den Schatten des Stuhles vereinte,
im Wind und schwankenden Licht
der Lampe, die brummelte, greinte.

Dann, nachdem der Zauber zerstreut,
der Zyklon verstummt war,
die Stöße nachließen – sah ich sie erneut:
das schlendernde, gar nicht so junge Paar,
entweder Götter, nicht kanonisiert …
oder Schautafeln der Anatomie …

Wind war in ihre Leinenhosen geweht,
hatte Ruder geformt und stach in See.

Aus dem Russischen von Hendrik Jackson
aus: Erdöl | Kookbooks 2011