THE HUNTERS

for Susan

Dawn’s tender light
shatters to a blast
of shotguns on the lake,
jolting us awake
from our halting sleep.

The hunters are back,
predictable as fall’s
bright bloody wash
of dying maples.
Camouflaged, funereal

in their whispered
death-bed watch
behind a makeshift blind,
their fitful quack-ack-acks
imitate the call

of a wounded duck
that in fact sounds drunk,
each belching shot
an attempt at validation
that ends in folly.

Dearest, the blaze
of morning is upon us
here in our downy bed.
Come closer. Let’s kiss.
Whatever’s insinuated

by the chuck of water,
far fields of sun-blanched hay,
may it be this
sweet tribulation
of lips and arms and breasts

under the snug duvet
you lift like a vaulted wing,
our bodies warm as the rose
light firing the hills
of this furious season.

© Peter Filkins
从: unpublished
录制: 2005, M.Mechner / Literaturwerkstatt Berlin

DIE JÄGER

Für Susan

Das zarte Licht der Frühe
geht in Fetzen, Schüsse,
die über dem See detonieren,
rütteln uns wach
aus unserem weichenden Schlaf.

Die Jäger sind zurück
sicher wie die leuchtend
blutige Beize des sterbenden
Ahorns im Herbst.
Vermummt, düster

in ihrer geflüsterten
Totenwache
hinter einem notdürftigen Schirm
imitieren ihre launischen
qack-ack-acks den Ruf

einer verwundeten Ente
die eigentlich besoffen klingt,
jeder ausgespeite Schuss
ein Versuch der Bewertung
der im Irrsinn endet.

Liebste, das Aufflammen
des Morgens steht bevor
hier in unserem Daunenbett.
Komm näher. Lass uns küssen.
Was immer das Wasserglucksen

uns zu verstehen geben will,
weite Felder sonnengebleichten Heus,
es möge diese
süße Trübsal sein
der Lippen und Arme und Brüste

unter dem kuschligen Federbett
erhebst du dich wie ein gebogener Flügel,
unsere Körper warm wie das rötliche
Licht, das die Hügel dieser
rasenden Jahreszeit befeuert.
 
Das Entfernen der Birken

Stutzen, Fällen, Zerhacken von zwei morschen Birken
steht auf der Rechnung, die eine Woche später eintrifft
Der Schaden? Arbeitsaufwand & Werkzeug - $ 250,
obwohl das kein Schnäppchen ist: muntere leere Luft
ist nun alles was blieb von dem, was da mal stand, wer weiß,
ein Jahrhundert oder Leben lang? Ihre hochschwankende Macht,
reduziert zu Feuerholz, in diesem Winter zu verbrennen.

Doch es war an der Zeit. Die Birken dem Haus zu nah,
in einer windigen Nacht brach ein schwerer Ast herab
weckte uns, mit einem Krach, so laut, dass wir dachten
das Ende des Schlafs sei gekommen, unser Dach kaputt
und hereingekrochen kam die knochige Novemberkälte
bis am nächsten Morgen, Arbeiter die Neuigkeiten brachten:
Da hilft nichts, diese Bäume sind runtergekommen.

Sommer. Morgen. Das Loswimmern einer Heuschrecke,
der Tag ein Versprechen, in freundlichem Laub geborgen,
als Junge liebte ich ihre drängenden weißen Triebe,
wie sie sich als massives V vor meinem Fenster errichteten,
der Umfang jedes Stammes meine doppelte Ärmchenlänge,
die vernarbte, papierne Rinde, ein Bogen, eingeschrieben
sind Drehung und Neigung, vom Wetter beschriftet.

Wie viele Sommer haben sie gesehen? Welche Drachen
endeten den Flug, aufgeschlitzt zwischen ihren Zweigen?
Und wer konnte wissen, was für ein Fluch oder Glück
sie so groß hat wachsen lassen, Blitzschlag
und Brand, Dürre und Winterwinde, auf der Skala
der Erfahrung streckte es sie nieder, ebensogut
wie die stete Hege sie dehnte bis ins fahle Blau.

Ich blinzele mit den Augen, doch sie sind wirklich weg.
goldenes Sägemehl hinterlassend, das vor Zerstörung
süß ist, sein Geruch der stechende Nachgeschmack
einer Kettensäge beim Holzfraß, das ätzend ölige Summen
das den Ast stutzt, als zerstückelte man eine Puppe
entblößt im Missbrauch, als das letzte kehlige Knattern der Säge
sich eingräbt und wühlt, verrückt nach dem markigen Stamm.

Was sie waren, wird Abwesenheit, oder zumindest
gezwungenermaßen: Sägemehl, Holzspäne und Feuerholz
wird auch bald verschwunden sein. Indes hat sich die Sicht
geöffnet und mir ihr erscheint eine Landschaft
ungesehen zuvor, aber offensichtlich immer schon da.
Eisengrau im Herbst, eine Stille, durchlärmt von Gänsen
auf ihrem dringlichen Flug über die Bäume.

Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Monika Rinck