[ainsi pour avancer sur la terre]

ainsi pour avancer sur la terre
nous suivons un rayon de lune
jusqu'aux heures à peine éveillées de l'aube
nous revenons pour partir encore

souviens-toi de la toute première rencontre

longeant des chemins infinis nous croyons
lire dans la terre à livre ouvert et elle
nous abandonne un reflet du visible

souviens-toi de ce que tu as oublié de voir

ainsi au fond de nos yeux
aucun mirage ne meurt aucun nuage
nul oiseau mémoire des êtres lieux choses

souviens-toi comme je frappais des pieds la terre

ainsi au fond de nos cœurs
nul deuil ne se fait nulle flamme
ne s'éteint nulle passion

souviens-toi quand j'ai tourné la lame contre moi

ainsi du bout de nos doigts naissent
des galaxies des sentiers étoiles de caresses
des points de suture pour nos âmes

souviens-toi de mon corps dans l'éclair du plaisir

ainsi sur les lèvres de chacun
pas un silence ne meurt pas une parole
et chacun contemple ce qu'il a oublié de vivre

alors souviens-toi
souviens-toi de ce qui eut lieu sans toi sans moi
souviens-toi du dernier et du premier poème
souviens-toi de ce que jamais je n'ai dit
des rêves que je ne raconterai pas
souviens-toi de mes colères quand réduite
en cendres je renaissais arbre femme oiseau
souviens-toi de mes vies vécues avant toi
des jours où je disparaissais
des lieux où je reparaissais
souviens-toi de ton antique patience
des moments où la nuit nous tissait un suaire de nuit
souviens-toi de mes envols de mes chutes
de nos alarmes de nos rires de nos larmes
de ma part d'ombre et de lumière
souviens-toi de la faille oblique des regards
qui brillent dans les ténèbres

souviens-toi de l'absence à venir

© Amina Saïd / La differance, Paris
从: La douleur des seuils : Poemes
Paris : Editions de la Difference, 2003
录制: 2002 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

[so folgen wir einem Mondstrahl]

so folgen wir einem Mondstrahl
um auf der Erde voranzukommen
bis zu den kaum erwachten Stunden des Morgens
wir kehren zurück und brechen wieder auf

erinnere dich an die allererste Begegnung

wir glauben auf unendlichen Wegen
wir läsen die Erde wie ein aufgeschlagenes Buch
sie überlässt uns einen Abglanz des Sichtbaren

erinnere dich an das was du zu sehen vergaßt

so stirbt am Grund unsrer Augen
kein Trugbild keine Wolke
kein Vogel Gedenken an Wesen Orte und Dinge

erinnere dich wie ich mit den Füßen aufstampfte

so kommt am Grund unsrer Herzen
keine Trauer auf erlischt keine Flamme
keine Leidenschaft

erinnere dich wie ich die Klinge gegen mich richtete

so entstehen an unseren Fingerspitzen
Galaxien Pfade mit Liebkosungen bestirnt
Nähte für unsere Seelen

erinnere dich an meinen Körper im Blitz der Lust

so stirbt auf eines jeden Lippen
kein Schweigen kein Wort
und jeder betrachtet was er zu leben vergaß

also erinnere dich
erinnere dich an das was geschah ohne dich ohne mich
erinnere dich an das letzte und das erste Gedicht
erinnere dich an das nie von mir Gesagte
die Träume die ich nicht erzählen werde
erinnere dich an meine Wutausbrüche wenn ich aus der Asche
neu entstand als Baum oder Frau oder Vogel
erinnere dich an meine vor dir gelebten Leben
an die Tage wo ich verschwand
die Orte wo ich wieder erschien
erinnere dich an deine uralte Geduld
an die Momente wo die Nacht uns ein Schweißtuch aus Nacht wob
erinnere dich an meine Aufflüge meine Stürze
unsre Ängste unser Lachen unsre Tränen
an meinen Anteil aus Schatten und Licht
erinnere dich an den schrägen Spalt der Blicke
die im Finstern glänzen

erinnere dich an die künftige Abwesenheit

Übersetzt aus dem Französischen von Rüdiger Fischer