David Krause
wolken
es gibt keinen fluss
neben diesem haus und in dem haus
kein kinderbett überzogen mit wolken
wo der sohn die augen schließt
und die arme ausstreckt bis weit
über den rand. es gibt
keinen schuppen im garten
wo der vater mit dem messer
zärtlich die soldaten schnitzt
und wenn die wolken donnern
stellt er sein heer auf und träumt. es gibt
kein wohnzimmer wo die mutter
den schal strickt: groß genug
für alle zusammen; und es ticken
die nadeln die uhren die zähne während
die fäden zu mustern verwachsen:
wolken und wolken und wolken. es gibt
keine fenster und türen und wände.
das gras und den wind und wellen in pfützen
gibt es jetzt; es gibt
die fliehenden wolken.
es gibt mich
den schal um den hals
einen soldaten in der hand
nicht mehr
den fluss; nur sein bett; es gibt
mir einen ort; es gibt
mir einen ort.