Sonja vom Brocke
Venice singt
Venice singt
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Unten. Tiefseekropf, der lastet, stickt, nur zur Stoßzeit öffnet.
Geschlossene Augen sind gründlich, denn hier ist es dunkel.
Alger Innenraum, in dem es sich ballt.
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Ein hochfahrender Ton durchschießt ihn. Durchschießt
den Druck ohne Takt.
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Ein Greifarm taucht, Schicht um Schicht, grünpalettendurchwirkt,
und reißt hoch –
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Versteinert zu Mythenkugeln, aber gelenkig, sprayt sie sich eine
Frisur. Prostet und redet wie eher, als sie Ritterin war, für
unangreifbare Flanken, in Abwesenheiten von Faxen und Draht.
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In den Ampelphasen verhakt sich ein Rhythmus. Blumen-,
Lichtarrangements: Versuche absichtsloser Gestalt. Es werden
darüber Natur – Lady Gaga, Gummimuscheln, in denen Venice
singt: pump.
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Hinterm Hantelklang. Hartgeld. Kurve, Bass vom Technoschiff.
Unterm Fenster Geschrei, Prügelei, Hantierungen schrottiger Putten.
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Im Jungfernheim lösen sich Beine auf, pixeln sich aus der Welt.
Wäre mickrig, gibt es anderes als die Welt.
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Was passiert, ist Gemeingut. Eine Masse vermisst und verliert.
Kein Gliedmaß, geschrumpft. Es plaudern: Kinderfarben, quillt
Schaumstoff aus Pollern.
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Über Esspapier. Weiß und rosa. In Esspapier. Drei Zeichen: eins
für das Blatt, eins für den Raum hindurch. Der aufrückt die Nesseln,
Schritte hinein. Monstertänze, Segmente. Das dritte dem Bissen,
der sie erfasst.