Mara-Daria Cojocaru
Unter dem Kelpwald
Unter dem Kelpwald
Klimmzug, morgendliches Schwimmen, deine ersten
Gedanken, Fetzen vom Tang: Schlag die Schleppdecke
Weg. Wedel. Ein Räkeln, ein Raschen in den rätselhaften
Wasserlagen. Ständig wächst der Algenwald. Bald bricht
Ein ungeborgenes Licht dir fast das Genick. Du wischst
Durch die isolierende Luftschicht. Wieder Perlen im Fell
Vor die Clownfische. Und dazu die Sorge: Wo ist sie hin
Ein Delphin flinkt lautlos, lächelnd, gequält, spionierend
Vorbei. Die gute Zeit. Ein Lippfisch, ebenso farbenfroh
Wie ratlos, mit der Geschlechtsumwandlung befasst, lacht
Der Barschnachbar schnarcht im Speichelsack. Siehst du
Werkzeuggebrauch: and now the fish. Nachbiblisch schwarz
Blickst du zurück, durchs submarine Stängelgedränge
Ein Tummeln ist das. Zärtlich bemüht umspielst du die
Kurven eines neuen Kontinents. Vulkanische Landmasse
Korallendame oder eher propoetische Ersatzhandlung
Komm, vergiss doch diesen Schaumnestbau. Niemand
Könnte ewig leben in den Baumkronen, verschwimmend
Wo denkst du hin? Du als Otter, sie als Zitterrochen und
Das Seepferdchen als Pestizid? 17 000 Quietscheentchen
Zogen an euch vorüber. Und so viele Schiffe. Und immer
Wieder die ozeanische Geschichte vom großen Hund
Auf der Suche nach dem versunkenen Ball. So als wäre
Das was für euch, als müsste jeder diese Spiele lieben
Und auch diese Kinder. Doch sie sagte: Schnapsidee. Lass
Uns erst mal wie die Kinder sprechen lernen, den Genuss
Phytoplanktonblüten: hochprozentig klar sein, über Wasser
Über uns. Diese Herzverklappung geht ans Haftorgan