Franz Xaver Kroetz
Schlachtschüssel
Ich trug diese Tage
schwer am Herzen.
Mit einem gefrorenen Hasen
und einer heißen Katze
hielt ich Mahl.
Da schlug der Sturm
die Faust in die Felder.
Der Blitz zog der Nacht
ein weißes Kleid an.
Vier Höfe brannten ab.
Sämlinge trieben an der Alz.
Ich sank besoffen ins Bett.
Das Donnerwetter ließ nach.
Der Sturm schnürte sein Bündel,
warf es nach mir und ging.
Da wurds mir leichter.
Nach so einem Donnerwetter
hungern alle
Es roch nach Schnee.
Nach Schnee und Schreiben.
Es gab zuerst Schlachtschüssel,
dann Blut, Sperma und Tränen.
Köstlich!