Lutz Seiler
Im Louvre der Tiere
Im Louvre der Tiere
...espenlaub gab es, trocken brot, ka-
priziös verteilt um das fleisch der tiere, war es
ihre schnellebigkeit, die uns vor die füße sank, so sprachen
wir nichts, fast um zu sagen, beständig, ruinös, im geschirr
ihres blutes, innen hervor: den kessel zu heizen
die därme zu spülen, die nachricht
des wellfleischs
ins dorf zu tragen, das
war die chaussee des fleischbeschauers
und dort
lag sein werkzeug, die schabeglocken
der hilfsmotor... nachlaß
mühsam gerittener korrespondenzen
vor und zurück der zeitregale, wie
man einen stein begreift, betonen wir jetzt
seine abwesenheit
sein glückloses zittern, keinen satz
(zu ende gesprochen)
von kindsbeinen sau mit stotterndem scheitel
mit stockendem sattel
bis dahinaus (wer
so glücklos zittert und weggeht)
hat das zeug zum roman
hat die leere
von gemäßigtem licht, allein
sind wir nichts, frau koberski
und allein frau koberski
vermochte
den schulterschluß mit sehnsucht, das
schulterzucken nach
alten melodien (jetzt hätte sie
gern alles gesagt
über das leben des fleischbeschauers) jetzt
zeigte sie
photographien; ein angeborenes strandhotel...
die fußstapfen uns fremder vögel...
es müssen mehrere gewesen sein...
wir wissen das nicht, wir selbst
fühlen uns
vom datum verstoßen, vernichtet, schlecht bestrumpft
unglaublich sind unsere zweifel
unglaublich ist seine blässe... ein feines blinken
im kern seines gehens
hätte verkündet... ‚allein‘
er gehe allein, doch
nicht wirklich allein
im geräusch einer fliege
die sich entfernt
gleich gehöften
im rauschen der chaussee
quer durch das rauschen der gehöfte
wir wissen, wir sagten;
sei er auch
nicht wirklich krank gewesen
wirklich traurig sei er gewesen
nach allem, was geschehen ist
krank und traurig
wie das fleisch auf dem tisch
wie das fleisch
der letzten großen probetiere
unter den microskopen kreist, sei er
noch einmal aufgebrochen
aus der dauer seines jahrhundert-
und jahrhunderte währenden flugs
vom boden seines handwerks
ins innere des specks