Thomas Kunst
[ICH NEHME ALLES ZURÜCK.]
[ICH NEHME ALLES ZURÜCK.]
ICH NEHME ALLES ZURÜCK. Nizza, die
Berge, das Meer, den Wechsel der Ebene in
Schneegebiete, ich schleife die Schiffe an den
Haaren über die Felsbänke, flache,
Energische Kristalle, Metallrückstände,
Kabinenwurzeln, sinnloses, stockendes
Weiß, dem Alter nach nicht von hier,
Mondänes Tennisgeklimper mit Küste und
Harten Möwen, ich nehme alles zurück, die
Seife mit dem versunkenen Frauennagel, die
Fünfhunderteinser von hinten, schwarzer,
Strenger, nach untenhin abzuschöpfender
Rahm, die sentimentale Schwächung der
Augenrinde, kein Blut geht zu Bruch, kein
Ähnliches Scheitern will schmaler werden,
Das Schwarz, nur für sich, beschlagnahmt die
See, die höflich gewölbten Buckel des
Erdschaums, Lehmbauweise, gefällige
Hütten, warm, brüchig, platzen nicht,
Springen nicht, klaffen nicht, vergiß nicht,
Liou, in welcher Augenhöhe wir die Wörter
auf uns hetzten, die mit dem jungen
Deutungsplasma, es ist noch ganz warm und
Muß frisch gegessen werden, siehst du, du
Gehst, dabei wollte das Scheitern nur
Fingertausch, ich nehme alles zurück, den
Verdünnten Fleischnebel von den Brücken,
Das sind die Frauen, mit denen man sich,
Schon von der Mitte her, die Nacht
Ausgemalt hat, Frauen, nur noch geschmückt
Mit der farbigen, electrischen Bronchitis
Ihrer sich entfernenden Autos, flache,
Energische Kristalle, Metallrückstände,
Platzen nicht, springen nicht, klaffen nicht,
Vergiß nicht, Liou, ich nehme alles zurück,
Alles, bis auf das angewinkelte Bein der
Tänzerin, das Knie an das Führungsholz
Gepresst, zum Abstützen, vor dem Spiegel,
Damit die Tänzerin sieht, daß es auch ohne
Abstützen gehen würde.