Martina Hefter
[Ich bin geerdet]
Ich bin geerdet und spreche deswegen nicht gern über
Himmel.
Herabgestürzt als Blitzeis schneller zu begreifen,
als wenn er [Heuschrecken] weiße Mietzen regnet,
ein gutes Krankenbett lässt die Kranke mit den Augen zum Fenster liegen.
Steht das Fenster offen, strömt Himmel herein,
was das Zimmer so luftig macht, dass es selbst
Himmel
und allmählicher Schwund des Himmlischen.
Auch Himmel vergeht, Himmel wird geringer,
verdünnt sich, strömt fort,
eine einzige Plage und ein großer Verlust.
Nicht, dass wirklich Heerscharen herumritten, wo ich am Himmel
hinschau,
das Bild trägt, wogt, schubst mich hoch,
wo Regen und stille Elektrizität sprudeln
heraus aus einem Himmelsloch, noch unerforscht,
und neue, nie versiegende Himmel bedienen,
gestapelt, verwoben, Himmelsverflechtung,
Himmelsverschwörung,
wohinein ich geriet
mit einem Bein.
Dass es mich immer gibt, als Stern Martina Hefter oder
jemand erkennt mich in dem enorm schönen Flugobjekt
am hohen, hohlen Firmament,
das würde mich nicht wundern.