Bodo Hell
fünfte Jahreszeit
fünfte Jahreszeit
es weint der Weg in mir
es grollt der Pfad
es stürzt entzwei das Tier
es bröckeln lautlos Trümmer ab vom Grat
es glimmen paarweis Lichter durchs Revier
es platzt im jähen Aufwärtsschritt die Naht
die Sonnenscheibe zischt oval ins Meer
die Küstenmöve kreischt: ›am Abend wird es gut‹
was plagst du dich so sehr
am Brustbein hockt dir auf die Trud
jetzt kommst du nahe, näher zu mir her
zum letzten Schritt, allein es fehlt der Mut
der Lausbub zielt zum Spaß mit dem Gewehr
übern Asphalt fließt violettes Blut
es schäumt im Vasenkelch das frische Bier
es kleckert ölig grün aufs Tischtuch der Salat
es quert das Traumschiff den Guadalquivir
es singt die Schleiereule klagend von Verrat
es flüstert unabweislich hinter dir
es ruft chinesisch der Chines': ›es ist zu spat‹
es weint der Weg in mir
es grollt der Pfad