Peter Waterhouse
Der Herbst der Obertöne
Etwas fehlt. Etwas setzt sich darein.
Was beginnt jetzt? (Sagint)
Was beginnt jetzt? (Sagintze)
Was beginnt jetzt? (Sabingset)
Sprache. Sagt. Baum. Ist. Hoher Mond. Fliegt. Mund. Kommt. Mundwinkel.
Kommen. Bleistift. Fährt. Brille. Sitzt.
Wir. Gras. Ameise. Fenster. Rauschen. Kämme. Haar.
Sessels erstes Bein. Eins. Sessels zweites Bein. Zwei. Undsofort.
Wir hatten keinen Plan. Wir hatten keine Welt. Das meiste
war aller Art Himmel oder allerhand Himmel oder
eine Hand vom Himmel, die unsereiner kräftig schüttelt
die unsereinen kräftig schüttelt; einer von uns, eine Art Vogel
fuhr auf von unserem Himmel in unseren Himmel: Das
nimmt kein Ende; gut, aber, also, werde, ward, siehe, seien
Wir gehen zurück. Jetzt sind wir hier:
(nach der Nacht, nach den Sternen
nach den schwarzen Kanälen, nach dem, welches wir nennen Schrei
Quere, Eselbewegung, Feldverschiebung, Nulluhrangel ins Auge
Blinker, nach dem alles schnappt) Zärtlich, wörtlich
unmöglich, zu vergessen, zu vergessen, zu vergessen, eine bleibende Nacht
die nicht ist die Nacht, die bleibenden Sterne
die sind nicht Sterne, diese Feldverschiebung
die nicht Feldverschiebung ist: Diese und
wir: Wir allein (nicht ist, sind nicht, ist
die, die, die, bleibend, Verschiebung:
Wie ist, was wir sind, gemeint?)
Ein Verschwimmen. Es gibt kein Verschwimmen.
Ein Fliegendes. Es gibt kein Fliegendes.
Vokabular. Kein Vokabular.
Herz. Herzende.
Blau. Blau soeben verloren.
Was tun wir? Wir messen im Rauschen
eine gewisse Eselbevölkerung. Esel ist nicht Esel. So
kommen wir näher.
Alles verloren. Jetzt heißt alles: Wir oder
unsere Welt, die wir stehen stehen auf erstem und zweitem Bein oder
Leere im Sessel, getrunkener Wein
Herbst im Herbst, der macht uns besonders rutschen
durch das glatte Laub, durch das glatte Laub, welches ist
der Baum unter uns. Am Ende des Jahres sind wir oben
das Hohe liegt unten, in klarer Weise
dreht die Zeit, wir sind harte Zeiger. Was zeigen wir?
Wir zeigen alles. Einmal ist alles in der Höhe, Höhe
zweites Mal ist alles in der Tiefe. Die Bewegung fliegt
durch das, was sich dreht. Wir sind
nicht verloren. Warum nicht? Wir
sind eine Drehung. Zum Beispiel fliegen durch uns
gewisse Esel. Einmal sitzt Esel auf Sessel. So sagt es sich
und nimmt selbst Platz. Nichts. Ein Erschrecken.
Das führt alles zu weit weg. Jetzt sind wir hier. Wir
strecken die Zunge heraus. Bäume wachsen. Wir wölben
die Augen. Das muß Himmel genannt werden. Wir atmen.
Die Flüsse beginnen zu strömen. Wer sind die Flüsse? Noch
sind die Flüsse Füße. Wir gehen quasi zum Meer
sozusagen Fische umgeben uns (Fisch im Baum als Kirsche
Fisch im Himmel als Vogel). Zwischen was sogenannt
Fische wird treten wir, man geht durch das Auge
zum Himmel, zum Himmel, über die Zunge läßt es sich klettern
in den Baum. Wir schwimmen in was wir lieben hinein. Wir
führen uns weit weg, wir haben kein Ende. Oskar Endlos
tritt romantisch auf. Kirsche fällt. Oskar Endlos ißt Kirsche.
Dann dreht sich die Welt. Gewisse Fragen erübrigen sich.
Ein Verschwimmen. Es gibt kein Verschwimmen.
Ein Fliegendes. Es gibt kein Fliegendes.
Vokabular. Keines.
Herz. Herzende.
Blau. Blau schon verloren.
Was tun wir? Wir messen im Rauschen, im Rauschen
eine gewisse Eselbevölkerung. Esel ist nicht Esel. So
kommen wir näher.
Etwas wurde gedreht. Wir sind nichts, wir
haben eine Geste des Fortgehens. Gefragt sind wir:
In der Wiese ist gemeint die Wiese
mit dem Tisch ist gemeint der Tisch
es gibt eine Übermacht, wir sind nicht die Übermacht. Wir
sind nichts. Wir drehen uns, und was nichts ist
geht wunderbar mit.
Sagint
zero
baltasalem
Ludovico, der erste der Dinge
zeder zagint
salem endet: Balthasar macht Verbeugung oder
Verbiegung oder Vorbogen oder Torbogen
Tontauben, Obertöne: Scheinbar
fliegt die Seele im Sommer. Der Herbst
ist ein Herbst der Obertöne. Jetzt trägt man
Schal, Socken, Mantel ohne zu zögern
alles das flog ist wärmer gekleidet
und ist: Glücklich, ungetröstet, ungerufen, ungreifbar, unterwegs
in den Winter, ein blaues Gehirn
das man nicht sieht: Tendenz zu Sprache und
Sprachlosigkeit.