Christine Lavant 
Author

诗歌作品

Original

Übersetzung

Christine Lavant 
Author

Foto © Hans Schmid Privatstiftung
* 04.07.1915, Groß-Edling , 奥地利
07.06.1973, Wolfsberg, 奥地利

Christine Lavant wird am 4.7.1915 in Groß-Edling im Lavanttal geboren, auf das sich auch ihr Pseudonym bezieht, welches sie anstelle ihres Geburtsnamen Thonhauser ab den späten 40er Jahren annimmt.

Bereits im Alter von fünf Wochen erkrankt sie an den Skrofeln – meist die Folgeerkrankung einer Lungentuberkulose – die Brust, Hals und Gesicht befällt, und auch die Hornhaut ihrer Augen in Mitleidenschaft zieht, was sie beinahe erblinden läßt. Von 1918 an hat sie fast jährlich mit Lungenentzündungen zu kämpfen, und bei einem Krankhausaufenthalt im Alter von drei Jahren, wird sie als „nicht mehr lebensfähig“ eingestuft.

 Foto © Hans Schmid Privatstiftung
Von 1924 ab besucht sie fünf Jahre die Volksschule in St. Stefan. Im Jahr 1927 bricht erneut die Lungen-TBC bei ihr aus, wird aber durch eine starke und riskante Röntgenbestrahlung auskuriert.

Nachdem sie 1929 von der Volks- in die Hauptschule gewechselt ist, diese aber bereits nach einem Jahr wieder verläßt, bestreitet sie in den nächsten Jahren ihren kargen Lebensunterhalt mit Stricken.

Nach ersten Schreibversuchen stellt sie einen Roman fertig und schickt diesen 1932 an den Leykam-Verlag in Graz, der ihn, trotz erster positiver Reaktionen, ablehnt. In der Folge vernichtet Lavant alle bisherigen Manuskripte und gibt das Schreiben auf.

Nach einer schweren Depression und wahrscheinlich einem Selbstmordversuch, der möglicherweise mit der Ablehnung ihres Romans zusammenhängt, läßt sie sich 1933 auf eigenen Wunsch in die Nervenheilanstalt Klagenfurt einweisen, um sich über ihren Zustand klarzuwerden.

Nachdem sie im selben Jahr die Anstalt wieder verlassen hat, lebt sie erneut in der Stube ihrer Eltern weiterhin vom Einkommen ihrer Strick-Arbeiten und den finanziellen Unterstützungen ihrer Geschwister.

1937 lernt sie den 30 Jahre älteren Kunstmaler Joseph Habernig kennen, den sie zwei Jahre später heiraten wird.

1938 sterben in kurzem Zeitabstand sowohl Mutter als auch Vater Christine Lavants, was einen scharfen Bruch in ihrer Biographie auslöst. Sie schreibt später in einer Selbstdarstellung: „Nach dem Tod meiner Eltern musste ich aus der Stube ausziehen in die winzige Dachkammer eines Neubaues. Damit hörte vorläufig auch alle Verzauberung auf. Meine Schreib-Wut hielt ich für eine überstandene Krankheit die ich niemehr in mir aufkommen lassen wollte weil es sich für einen armen Menschen nicht gehört. Bis zu meinem 30. Jahr habe ich dann fast Tag und Nacht für die Bauern gestrickt und dabei gelesen und mir - nach der Art unserer Mutter - nichts anderes gewünscht als, dass ich immer ein Dach über dem Kopf und ein Bett zum Schlafen haben möchte. Aber dann wurde mir eines Tages, wider meinen Willen, ein Band Rilke-Gedichte aufgedrängt die ich nur mitnahm um die Bibliothekarin nicht zu kränken. Ich wusste von Rilke gar nichts und Gedichte mochte ich überhaupt nicht lesen weil man dabei nicht stricken kann. Nun - ich habe sie doch gelesen und dann ist es wie ein Wolkenbruch über mich gekommen und ich habe eine Weile fort fast Tag und Nacht nur Gedichte gedichtet.“

1948 wird im neugegründeten Brentano-Verlag in Stuttgart ein Probedruck ihres Gedichtbandes „Die Nacht an den Tag“ hergestellt, der aber verloren geht. Im selben Jahr erscheint ihre Erzählung „Das Kind“ in eben diesem Verlag. 1949 folgen zwei weitere Erzählungen, „Das Krüglein“ und „Die unvollendete Liebe“.

Bei einer Lesung auf den St.-Veiter-Kulturtagen im Jahr 1950 wird ein größeres Publikum auf sie aufmerksam. Zu diesem Anlaß lernt sie auch den Maler Werner Berg kennen, mit dem sie eine kurze und heftige Liebesaffaire eingeht, die sie dazu inspiriert, in fast rauschhaftem Ausmaß Gedichte zu schreiben. Sie schreibt 20 bis 30 pro Tag, was sie letztlich in einen erneuten Zusammenbruch hineintreibt.

Sie bekommt 1954 gemeinsam mit Christine Busta den Trakl-Preis verliehen - noch bevor sie ihren ersten Gedichtband veröffentlicht hat. Dieser folgt dann 1956 im Salzburger Otto-Müller-Verlag und trägt den Titel „Die Bettlerschale“.

Im selben Jahr wird ihr der Staatliche Förderpreis für Lyrik verliehen, der - in monatlichen Raten ausgezahlt – sie in den nächsten Jahre der gröbsten finanziellen Sorgen entbindet.

Seit Mitte der 50er Jahre verkehrt Lavant in den Kreisen des Komponisten Gerhard Lampersberg, der auf seinem „Tonhof“ die geistige Elite Kärntens und Österreichs zu Gast hat. Dort lernt sie auch den jungen Schriftsteller Thomas Bernhard kennen.

1957 unternimmt sie eine längere Reise nach Istanbul, die bleibenden Eindruck bei ihr hinterläßt.

1961 wird ihr erneut der Staatliche Förderpreis für Lyrik zugesprochen, und auch der Trakl-Preis wird ihr 1964 ein zweites Mal verliehen.

1964 stirbt ihr Mann Joseph Habernig an einem Schlaganfall, woraufhin sie einen Nervenzusammenbruch erleidet.

1966 übersiedelt Christine Lavant in ein Klagenfurter Hochhaus, das sie aber schon 1968 wieder verläßt, um in ihren Geburtsort St. Stefan zurückzukehren.

1970 wird ihr der Große Österreichische Staatspreis für Literatur verliehen.

Ihr gesundheitlicher Zustand, so schlecht er schon immer war, verschlechtert sich zusehens. Bereits 1963 hatte sie an einen Bekannten geschrieben: „Ich bin biologisch nicht 48, sondern 68 Jahre alt [...]. Alle diese Dinge bedeuten nicht raschen Tod, sondern ein langes Siechtum.“

1973 stirbt Christine Lavant an einem Schlaganfall im Wolfsberger Krankenhaus.

Die Zerrissenheit ihres Lebens umschreibt sie am besten selbst in dem Satz: „Ich spüre in der Dichtung meinen Todfeind, das heißt: jenes Prinzip, das mich so vorzeitig alt gemacht hat.“

出版
  • Das Kind

    Erzählung

    Stuttgart: Brentano, 1948

  • Die Nacht an den Tag

    Gedichte

    (Probedruck)

    Stuttgart: Brentano, 1948

  • Das Krüglein

    Erzählung

    Stuttgart: Brentano, 1949

  • Die unvollendete Liebe

    Gedichte

    Stuttgart: Brentano, 1949

  • Baruscha

    Erzählung

    Graz: Leykam, 1952

  • Die Rosenkugel

    Erzählung

    (Mit Zeichnungen von Ernst von Dombrowski)

    Stuttgart: Brentano, 1956

  • Die Bettlerschale

    Gedichte

    Salzburg: Otto Müller, 1956

  • Spindel im Mond

    Gedichte

    Salzburg: Otto Müller, 1959

  • Sonnenvogel

    Gedichte

    (Mit Illustrationen von Erika Bartholmai)

    Wülfrath: Heiderhoff, 1960

  • Wirf ab den Lehm

    Sammlung

    (Zusammengestellt und eingeleitet von Wieland Schmied)

    Graz: Stiasny, 1961

  • Der Pfauenschrei

    Gedichte

    Salzburg: Otto Müller, 1962

  • Hälfte des Herzens

    Gedichte

    (Mit Illustrationen von Werner Berg)

    Darmstadt: Bläschke, 1967

  • Nell

    Vier Geschichten

    Salzburg: Otto Müller, 1969

  • Kunst wie meine ist nur verstümmeltes Leben

    Nachgelassene und verstreut veröffentlichte Gedichte - Prosa - Briefe

    (Herausgegeben von Armin Wigotschnig und Johann Strutz)

    Salzburg: Otto Müller, 1978

  • Versuchung der Sterne

    Erzählungen und Briefe

    (Herausgegeben und ausgewählt von F. Israel)

    Leipzig: St. Benno, 1984

  • Gedichte

    (Herausgegeben und ausgewählt von Thomas Bernhard)

    Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1987

  • Und jeder Himmel schaut verschlossen zu


    Fünfundzwanzig Gedichte für O. S.

    Wien, München: Jungbrunnen, 1991

  • Kreuzzertretung

    Gedichte, Prosa, Briefe

    (Mit dem Faksimile einer Bleistiftzeichnung von Christine Lavant)

    Leipzig: Reclam, 1995

  • Die Schöne im Mohnkleid

    Erzählung

    Salzburg, Wien: Otto Müller, 1996

  • Herz auf dem Sprung

    Die Briefe an Ingeborg Teuffenbach

    Salzburg, Wien: Otto Müller, 1997

  • Das Wechselbälgchen

    Erzählung

    Salzburg, Wien: Otto Müller, 1998

  • Aufzeichnungen au einem Irrenhaus

    Salzburg, Wien: Otto Müller, 2001

  • Zu Lebzeiten veröffentlichte Gedichte

    Hg. und mit einem Nachwort von Doris Moser und Fabjan Hafner. [Band 1 der Werke in vier Bänden]

    Göttingen: Wallstein, 2014

  • Drehe die Herzspindel weiter für mich

    Christine Lavant zum 100.

    Herausgegeben von Klaus Amann, Fabjan Hafner und Doris Moser

    Göttingen: Wallstein, 2015

  • Gedichte aus dem Nachlass

    Herausgegeben von Doris Moser und Fabjan Hafner unter Mitarbeit von Brigitte Strasser. Mit einem Nachwort von Doris Moser. [Band 3 der Werke in vier Bänden]

    Göttingen: Wallstein Verlag, 2017

奖项
  • 1954 Georg-Trakl-Preis für Lyrik

  • 1956 Österreichischer Staatspreis für Lyrik

  • 1961 Österreichischer Staatspreis für Lyrik

  • 1961 Meersburger Droste-Preis für Dichterinnen

  • 1963 Ehrenurkunde der Bayrischen Akademie der schönen Künste

  • 1964 Georg-Trakl-Preis für Lyrik

  • 1964 Anton-Wildgans-Preis der österreichischen Industrie für Literatur

  • 1965 Ehrenring der Marktgemeinde St. Stefan

  • 1970 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur

链接