[O, sage]

O, sage, wie heilt man sich von der Ironie, vom Blick,
der sieht, aber nicht durchdringt; sage, wie heilt man sich
vom Schweigen.

- Adam Zagajewski


Ziet ze er niet prachtig uit, deze verdwijnende wereld
de afgesleten hoeken, het zachtgeworden vierkant
zelfs als je wilde haalde je je tong er niet aan open
het veilige doosje dat je wang geworden is, werkelijkheid:

ik vroeg mijn moeder ongeschonden uit haar boom te komen
mijn vader na jaren eindelijk zijn tanden eens te laten zien
mijn vrienden de andere kant op te kijken, mijn liefste
de wekker alvast op 7.21 te zetten en nam me stellig voor

liederlijk te grienen in de aanwezigheid van onbekenden
in een uitgesproken modern gebouw, mijn hartslag
en de toekomst kort te laten haperen.

(Toen ik dit aan de buurman vertelde, kon die er wel
om lachen.)

© Thomas Möhlmann
Iz: unpublished
Avdio produkcija: 2008 Literaturwerkstatt Berlin

[O, sage]

O, sage, wie heilt man sich von der Ironie, vom Blick,
der sieht, aber nicht durchdringt; sage, wie heilt man sich
vom Schweigen.

- Adam Zagajewski -


Sieht sie nicht herrlich aus, die verschwindende Welt
die abgeschliffenen Ecken, das stumpfgewordene Quadrat
selbst wenn man wollte, man riss sich die Zunge daran nicht auf
die sichere Schachtel, die deine Wange jetzt ist, Wirklichkeit:

ich bat meine Mutter, unversehrt von ihrem Baum zu klettern
meinen Vater, nach Jahren endlich mal Zähne zu zeigen
meine Freunde, wo anders hin zu schauen, meine Liebste
den Wecker schon mal auf 7:21 zu stellen, und nahm mir fest vor

fürchterlich zu heulen im Beisein Unbekannter
in einem ausgesprochen modernen Gebäude, meinen Herzschlag
und die Zukunft kurz stocken zu lassen.

(Als ich dies meinem Nachbarn erzählte, konnte der durchaus
darüber lachen.)

Deutsche Fassung von Christian Schloyer, auf Basis einer Rohübersetzung von Gregor Seferens.
Die Übersetzung entstand im Rahmen des Übersetzungsworkshops Verstransfer 2008