Savita Singh

hindujščina

Ulrike Almut Sandig

nemščina

मैं किसकी औरत हूँ

मैं किसकी औरत हूँ
कौन है मेरा परमेश्वर
किसके पाँव दबाती हूँ
किसका दिया खाती हूँ
किसकी मार सहती हूँ...
ऐसे ही थे सवाल उसके
बैठी थी जो मेरे सामनेवाली सीट पर रेलगाडी में
मेरे साथ सफर करती

उम्र होगी कोई सत्तर-पचहत्तर साल
आँखे धँस गयी थीं उसकी
मांस शरीर से झूल रहा था
चेहरे पर थे दुख के पठार
थीं अनेक फटकारों की खाइयाँ

सोचकर बहुत मैंने कहा उससे
‘मैं किसी की औरत नहीं हूँ
मैं अपनी औरत हूँ
अपना खाती हूँ
जब जी चाहता है तब खाती हूँ
मैं किसीकी मार नहीं सहती
और मेरा परमेश्वर कोई नहीं’

उसकी आँखों में भर आई एक असहज ख़ामोशी
आह! कैसे कटेगा इस औरत का जीवन!
संशय में पड गयी वह
समझते हुए सभी कुछ
मैंने उसकी आँखों को अपने अकेलेपन के गर्व से भरना चाहा
फिर हँस कर कहा ‘मेरा जीवन तुम्हारा ही जीवन है
मेरी यात्रा तुम्हारी ही यात्रा
लेकिन कुछ घटित हुआ जिसे तुम नहीं जानती—
हम सब जानते हैं अब
कि कोई किसीका नहीं होता
सब अपने होते हैं
अपने आप में लथपथ-अपने होने के हक़ से लक़दक़’

यात्रा लेकिन यहीं समाप्त नहीं हुई है
अभी पार करनी हैं कई और खाइयाँ फटकारों की
दुख के एक दो और समुद्र
पठार यातनाओं के अभी और दो चार
जब आख़िर आएगी हर वह औरत
जिसे देख तुम और भी विस्मित होओगी
भयभीत भी शायद
रोओगी उसके जीवन के लिए फिर हो सशंकित
कैसे कटेगा इस औरत का जीवन फिर से कहोगी तुम
लेकिन वह हँसेगी मेरी ही तरह
फिर कहेगी—
‘उन्मुक्त हूँ देखो,
और यह आसमान
समुद्र यह और उसकी लहरें
हवा यह
और इसमें बसी प्रकृति की गंध सब मेरी हैं
और मैं हूँ अपने पूर्वजों के शाप और अभिलाषाओं से दूर
पूर्णतया अपनी’

© Savita Singh
Avdio produkcija: Goethe Institut, 2015

wessen frau ich bin

wessen frau bin ich
wer ist mein meister
wessen füße massier ich
wer gibt mir zu essen
wessen schläge erduld ich
das waren die fragen
einer mitreisenden, die mir
gegenüber im zug saß

siebzig, fünfundsiebzig jahre wohl alt
die augen eingesunken
das fleisch hing lose vom körper herab
ihr gesicht durchzogen von kummergeschollenen hochebenen
und furchen aus lauter qual

ich hab lange nachgedacht, und dann sagte ich
‚ich bin niemandens frau
ich bin meine eigene frau
ich esse mein eigenes mahl
wann immer ich essen will, ess ich
ich leide niemandens schläge
und einen meister habe ich nicht‘

ihr blick füllte sich mit ungewöhnlicher stille
ach! wie kann diese frau nur so leben!
ihr kamen zweifel
und ich verstand
ich wollte ihn mit dem stolz meines alleinseins füllen
also lachte ich und sagte‚ mein leben ist doch dein leben
meine reise doch deine
doch es ist was passiert, wovon du nichts weißt –
inzwischen wissen wir alle
dass niemand dem andern gehört
wir alle gehören uns selbst
das prächtige recht, im eigenen ich pitschpatsch zu plantschen!‘

die reise ist aber hier nicht zu ende
noch einige furchen aus lauter qualen zu überqueren
noch eins zwei kummergeschwollene meere
noch drei vier hochebenen, aus schindereien geschichtet
wenn schließlich jene frau wiederkommt
und du dich bei ihrem anblick erschreckst
auch schauderst vielleicht
und wieder über ihr leben verzweifelt in tränen ausbrichst
wie kann diese frau nur so leben!, wirst du wieder klagen
sie aber wird lachen wie ich
und dann wird sie sagen –
frei bin ich, schau
und dieser himmel
das meer und seine wogen
diese luft
und der geruch von natur drin, das alles ist mein
und weit weg vom fluch meiner ahnen und ihren erwartungen bin ich
ich selbst, ganz und gar

Ins Deutsche übertragen von Ulrike Almut Sandig
Poets Translating Poets - VERSschmuggel mit Südasien, organisiert vom Goethe Institut in Zusammenarbeit mit der Literaturwerkstatt Berlin, 2015