Luís Carlos Patraquim

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Timo Berger

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ELEGIA DO NILO

Azul e branco e o deus crocodilo na margem
Diante das ruínas de Karnak,
como sobes, visto daqui, das águas obscuras
Onde Ogum verteu suas lágrimas e cantou
O sulco vindouro, persistente e duro caminhante
De sul para norte sobre as areias, rasgando a volúvel pele
Dos deuses.

Reis e templos, em tuas margens ordenaram o mundo
Entre cada ciclo solar, suspensos do fim;
E louvo a cidade dos que partiram, o fluxo da pedra
que ainda sustém a geometria do eterno
emergindo da tua indiferença;Tu, que escondes os gatos
imóveis e os sabes para sempre espíritos soltos, eriçados; e te deleitas,
vendo-os na ronda dos desenhos enigmáticos, anichando-se junto aos
Sarcófagos que extrapolam de Ti, como se o teu leito derramado
Tivesse soerguido, da solidão granular, o perfil oblongo
Da cabeça de Nefertiti e Te espojasses na beleza efémera
Dos esponsais da Carne;

Ó matéria perecível que as ânforas guardam, aguardam,
Nós que perdemos o divino selo das libações inaugurais e salmodiamos,
No medo litúrgico da palavra esquecida, o simulacro do Livro
E a salvação dos mortos;
O que subia deles, extirpadas as vísceras, iluminados pelo ouro e a água
De que eras a substância!

Desceram as noites e o desmundo bebeu nas tuas margens
Enquanto Tu cantavas e era de ti o canto
Moldando a forma, lacerando as cidades e erguendo-as,
Com nossos pés descalços sobre a erva, acocorados
E breves, uma inscrição de sangue diluindo-se
Até ao mar.

© Luis Carlos Patraquim
unveröffentlichtem Manuskript,
Avdio produkcija: Literaturwerkstatt Berlin 2008

Nil-Elegie

Das Blau und das Weiß und der Krokodilgott am Ufer
Vor den Ruinen von Karnak,
wie du, von hier gesehen, aus den dunklen Wassern steigst
In die Ogoun seine Tränen vergoss und
Die künftige Furche besang, den ausdauernden, strengen Wanderer,
Der von Süden nach Norden den Sand, die verletzliche Haut
Der Götter, aufreißt.

An deinen Ufern ordneten Könige und Tempel die Welt
Nach dem Lauf der Sonne und kennen kein Ende;
Und ich preise die Stadt, aus der die vielen Steine kamen,
Die bis heute die Geometrie der Ewigkeit schultern,
Die aus deiner Gleichmut aufstieg; du, der du die Katzen versteckst,
Die sich nicht rühren und, wie du weißt, struppige Freigeister sind; du siehst sie
Gerne umgeben von rätselhaften Fundamenten, sich neben Sarkophage einnisten,
Die auf dich verweisen, als ob deinem weitläufigen Flussbett
Das längliche Profil der Nofretete, aus körniger Einsamkeit,
Geschuldet sei, und Du dich nun in der vergänglichen Schönheit
Fleischlicher Gelüste wälztest;

Verderblicher Saft, den die Amphoren bewahren, sie warten,
Wir, die wir das göttliche Siegel der ersten Trankopfer verlieren und
In der liturgischen Angst des vergessenen Wortes, das gefälschte Buch besingen
Und die Erlösung der Toten;
Was von ihnen aufstieg, ohne Eingeweide, erleuchtet von Gold und Wasser,
Deren Substanz Du warst!

Die Nächte brachen an und die Nichtwelt trank an deinen Ufern
Während du deine Lieder sangst
Und die Form hervorbrachtest, Städte zerstörtest und bautest,
Wir, mit nackten Füßen auf dem Gras, kurz,
in der Hocke, eine blutige Inschrift, die davonrinnt
Bis zum Meer.

Aus dem Portugiesischen von Timo Berger