Elke Erb

nemščina

Elegija o bagremu pod prozorom

1.

Koliko si puta gledao tu krošnju,
lišće što treperi ili miruje,
grančice tanke kao popucali
kapilari na oku;

to stablo, uspravno
kao znak usklika,

i grane, pružene u stranu
kao da nešto pipaju i traže.

Plašio se da nećeš naći
reči za neku pesmu,
da će ti ona izmaći:

kao da pesma može da nestane,
da se izgubi, pretvori u tišinu, u vazduh.

U jesen drvo bi gubilo listove,
u proleće ga opet sticalo.
Tako se tebi činilo.

A bagrem je bio tu, pod tvojim
prozorom, i nije se pomerao -
osim u olujnom košmaru.

2.

Opali listovi kotrljaju se
asfaltom, polako menjajući
boju, od zelene u tamnomrku.
Sve više su nalik
licima dece u sumrak, kad je dan na izmaku .

Toliko si puta gledao to drvo
i ono se davalo tvom pogledu,
ravnodušno, umirenog daha.
Žilice, tkivo, sokovi koji
hrane to telo što se migolji
i beži iz zagrljaja u koji ga
steže tvoja svest. Možda ne vidiš

ali drvo gleda pravo
u tvoje oči.

3.

Listovi, zeleni i meki kao reči,
raspadaju se i trule, vraćaju se
zemlji, iz koje su i nikli.

Da li se i dalje plašiš
za pesmu, da će ti pobeći?

Pesma ne odbacuje svoje reči.
Stihovi - kome oni da se vrate?
Od koga su uopšte potekli?

Još uvek si na prozoru. Gledaš.
Krošnja, taj šumni kovitlac,
skuplja se u tačku
malu kao zenica.
Asfalt je boje beonjača.
Vetar preko njega klizi
kao kapak preko oka.

Zemlja ima crte tvog lica.
I ovo nije prozor nego ogledalo.

Koliko si mu puta samo prišao,
a to nisi shvatio,
nisi primetio.

© Vojislav Karanović
Iz: Svetlost u naletu
Beograd: Plato, 2004
ISBN: 86-447-0183-5
Avdio produkcija: 2006, M.Mechner / Literaturwerkstatt Berlin

Elegie von der Akazie unter dem Fenster

1

Wie oft schon hast du diese Krone betrachtet,
die Blätter, die beben oder ruhn,
die Zweige dünn wie geplatzte
Äderchen im Auge;

diesen Stamm, gerade
wie ein Ausrufezeichen,

und die Äste, zur Seite gestreckt,
als betasteten sie etwas und suchten.

Du warst bang, nicht die Worte
zu finden für ein Gedicht –
daß es sich dir entzieht:

als könne ein Gedicht verschwinden,
verlorengehn, in Stille übergehn, in Luft.

Im Herbst verliert der Baum seine Blätter,
im Frühling bekommt er sie wieder.
So scheint es dir.

Und die Akazie stand da, unter deinem
Fenster, und rührte sich nicht –
außer in Sturm wie Albtraum.


2.

Gefallene Blätter drehen sich
über den Asphalt, langsam die Farbe
wechselnd, von ihrem Grün in das düstere Grau.
Sie ähneln immer mehr
Kindergesichtern im Dämmern, wenn der Tag sich entzieht.

So oft hast du diesen Baum angesehen,
und er ergab sich deinem Blick,
gleichmütig, mit beruhigtem Atem.
Äderchen, Gewebe, Säfte, die
diesen Körper nähren, der sich windet
und aus der Umarmung flieht, in die ihn
klammert dein Geist. Vielleicht siehst du es nicht,
aber der Baum schaut
dir in die Augen.


3.

Blätter, grün und weich wie Worte,
zerfallen, zersetzen, verkehren sich
in ihren Ursprung, Erde.

Hast du sie immer noch nun, die Angst,
dein Gedicht könne dir entfliehen?

Das Gedicht wirft seine Worte nicht ab.
Verse − zu wem sollen sie zurück?
Wer denn ist ihr Ursprung?

Noch immer bist du am Fenster. Du schaust.
Die Krone, dieser rauschende Wirbel,
sammelt sich in einem Punkt,
klein wie ein Korn.
Der Asphalt ist das Weiße im Auge.
Der Wind gleitet über ihn
wie das Augenlid über das Auge.

Die Erde hat Züge deines Gesichts.
Und das ist kein Fenster hier, sondern ein Spiegel.

Wie oft bist du schon herangetreten an es,
aber das hast du nicht verstanden,
nicht bemerkt.

Übertragung: Elke Erb
(Interlinear: Jasmina Urukalo)