Paola Barbon 
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from: italijanščina to: nemščina

Original

Translation

[La sento la mia vita...]

italijanščina | Patrizia Valduga

La sento la mia vita, me la imparo,
fino al fegato adesso, fino al fiele;
oh nera un tempo énorme senza chiaro,
fedele della notte più infedele.

Vuota il tuo sacco, su', parla, poetessa:
10 fiorisco e mi sfoglio e rigermoglio
per dare la procura di me stessa
a chi non può o non vuole quel che voglio.

Dicevo: Amore mio, vorrei annegare
nell'acqua chiara dei tuoi occhi chiari,
finire finalmente di aspettare
un giorno dei miei cari giorni chiari.

Lui o un altro che differenza fa
se poi ho da sentirmi sempre sola?
Sola con la mia morbilità...
se esistesse questa bella parola...

Per me dentro di me oltre la mente
il suo corpo su me come una coltre
ma oltre il corpo in me furiosamente
in me fuori di me oltre per oltre...

Guarda guarda, Patrizia la superba
ammette che la mente non è tutto.
Come erba, più umile dell'erba
mi prema lui, mi falci lui mio tutto.

Osceno e sacro l'amore délibéra
stessa sede per se e per gli escrementi.
Se non mi legni io non sarò mai libéra,
né casta mai se tu non mi violenti.

Ma l'estasi, ma l'io senza più io?
Da quanti anni ormai chiedevo ai cieli
un cuore perpendicolare al mio
e arrivavano tutti paralleli.

E anche con lui era come masturbarmi,
mai matura, s-centrata e senza centra.
Di grazia, gli chiedevo, vuoi insegnarmi
a venire assieme a te con te dentro?

Oh, l'inutilità di questi affanni
la conosco a memoria, inutilmente;
e nel peso degli utili e dei danni
connetto notte a notte e niente a niente.

E il vento passa e passa no le stelle
e io passo in rassegna le mie rogne.
Perché mi è tanto cara fa mia pelle?
Passano mosche sopra le carogne.

Ha preso questi scogli per un porto:
ha detto che con me vuole morire...
Lui crede ancora che ci sia un rapporto
tra ciò che soffre e ciò che fa soffrire.

Mi toccherà anche fargli da mangiare
e chissà quanto mangia, quel maiale!
Le stelle se ne vanno, addïo! mie care.
Gli occhi vi seguono fino a far male.

Vero, non voglio più chi non mi vuole.
Né chi mi vuole troppo: è un oppressore.
Voglio semplicemente le parole,
sono loro il mio solo grande amore.

lo sono sempre stata come sono
anche quando non ero come sono
e non saprà nessuno come sono
perché non sono solo come sono.

Perdonati, Patrizia e rendi grazie
del giorno che ogni giorno ti dà in dono,
per la luce del giorno rendi grazie,
per il tuo buîo datti il tuo perdono.

Di quel poco che resta di quel fuoco
resta l'amore quando non si fa
che soffre troppo del suo troppo poco,
perô profuma di félicita.

lo mi arrendo, congedo i miei soldati,
la mia legione di sogni e di versi.
Andate e combattete disarmati,
vincete in verità, miei sogni in versi.

© Patrizia Valduga

[Ich spür' es, mein Leben...]

nemščina

Ich spür' es, mein Leben, lerne es aus,
bis zur Leber jetzt, bis zur Galle;
schwarz, ach!, eine riesige Zeit ohne Helle,
getreu der ungetreusten Nacht.

Spuck's aus, los, rede, Dichterin:
ich erblühe und entblättere mich und keime wieder auf
um Vollmacht zu erteilen meiner selbst
dem, der was ich will nicht kann oder will.

Ich sagte: Liebster, ich möchte ertrinken
im klaren Wasser deiner hellen Augen,
aufhören endlich auf einen Tag zu warten
auf einen meiner lieben hellen Tage.

Er oder ein anderer, wo ist der Unterschied
wenn ich mich eh immer einsam fühlen muss?
Einsam und allein mit meiner Sterbbarkeit...
wenn es dieses schone Wort nur gäbe...

Durch mich in mir jenseits des Verstands
sein Körper auf mir wie eine Decke
aber jenseits des Körpers in mir rasend
in mir außer mir jenseits um jenseits...

Sieh an, Patrizia die Ûberhebliche
gesteht, dass der Verstand nicht alles ist.
Wie Gras, niedriger noch als Gras
soll er mich drücken, mich abmähen, er mein Alles.

Obszön und heilig dekretiert die Liebe
den gleichen Ort für sich und für die Exkremente.
Fesselst du mich nicht, dann werde ich nie frei sein,
noch jemals keusch, wenn du mir nicht Gewalt antust.

Doch die Ekstase, das Ich ganz ohne Ich?
Seit wie viel Jahren erbat ich mir vom Himmel
ein Herz, lotrecht zu meinem,
und es kamen lauter parallele.

Und auch mit ihm war es wie onanieren,
niemals reif ich, ver-rückt und ohne Mitte.
Gefälligst, bat ich ihn, willst du mich lehren
mit dir gemeinsam zu kommen, mit dir in mir?

Ach, die Vergeblichkeit dieses Bemühens,
ich kenne sie auswendig, vergebens;
und beim Abwiegen von Gewinn und Schaden
füge ich Nacht an Nacht und Nichts an Nichts.

Und der Wind zieht vorbei, vorbei ziehen die Sterne
Und ich lasse meine Scherereien Revue passieren.
Warum ist mir meine Haut so teuer?
Fliegen ziehen vorbei über jedes Aas.

Er hat diese Klippen für einen Hafen gehalten:
hat gesagt, mit mir zusammen wolle er sterben...
Er glaubt immer noch, es gebe ein Verhältnis
Zwischen dem, was leidet und dem, was leiden lässt.

Ich werde ihm auch zu essen machen müssen,
wer weiß, wie viel er isst, das Schwein!
Die Sterne verschwinden, Adieu!, meine Lieben.
Die Augen folgen euch, bis sie mir schmerzen.

Stimmt, ich will nicht mehr den, der mich nicht will.
Noch den, der mich zu sehr will: er ist ein Unterdrücker.
Ich will einfach nur die Wörter,
sie sind meine einzige große Liebe.

Ich war schon immer wie ich bin
auch als ich nicht war wie ich bin
und niemand wird je wissen wie ich bin
weil ich nicht bloß so bin wie ich bin.

Verzeih dir, Patrizia, und erweise Dank
für den Tag, den jeder Tag dir schenkt:
für das Tageslicht erweise Dank
für deine Dunkelheit verzeih dir selbst.

Vom dem wenigen, was bleibt, von jenem Feuer
bleibt die Liebe, wenn man sie nicht macht
die zu sehr leidet an ihrem allzu wenig
und dennoch duftet nach Gluckseligkeit.

Ich ergebe mich, entlasse meine Soldaten,
meine Legion aus Träumen und aus Versen.
Geht hin und kämpft unbewaffnet,
gewinnt in der Wahrheit, meine Träume in Verse.

Übersetzung von Paola Barbon