Matthias Göritz
Trolleybus Nr. 3
Hello,
soldiers of
fortune
Ein Held geht aus,
kauft in der Stadt, frühmorgens, Milch,
und fährt mit Straßenbahn und Bus,
vorbei
am Morgenmantel des Verkehrs,
ein weißer Strich im Fliederschuh
vorbei
der lange Boulevard,
und auf den Ring
vorbei
man bringt mir Zeilen von der Stadt,
Iswestija
vorbei
vorbei ... der Krieg ... und draußen sind ...
Abchasien ...
noch 42 Grad im Schatten ... der Silverdome ...
und 5 zu 1 ... der Fußball
vor –
Noch nie war ich so weit von einer Meisterschaft wie heute
– bei
der »Sport Express« steigt aus,
ein Spiegel ein
vorbei vorbei
wie viele Leben liegen da im Fischgeschäft?,
in grünen Schwänzen, grünen Schuppen,
die Zeichen einer Stadt? vorbei
und bin ich noch im Bus?
vorbei ... Und eine Frage noch ... ist Gott? ...
ein Relativ ... Geschwindigkeit,
und wie weit würdest du ... so von dir fort sein,
einfach sitzend am Rand vom Roten Platz,
gerade daß du nicht umfällst, und außerhalb
der Reichweite der Reinigungsmaschine
am Abend, wenn immer noch Photos gemacht werden, langsame,
von den Dingen, die auch da sind, Türme, Steine, dem Licht,
und du, als relativer Zeuge, wirst du ein Turm?,
ein gelber Traum, ein Photo, Ferne, die dich treibt,
die es nicht gibt?,
vorbei
wo eine Müdigkeit im Mund so grau ist wie Belag
in ein Café,
wo dich, Mama, dein Kopf
doch nie getragen hat
vorbei
und so bist du
vorbei
auch nur ein Held,
der ausging
Milch kauft
draußen