Yevgeniy Breyger
Mit sieben Augen aufgewacht und keines sieht
Mit sieben Augen aufgewacht und keines sieht
Ich sitz‘ im Bett wie ein Magnet. Ich falte mich wie Rinde im Familienstamm,
er fällt auf mich zurück als Großorkan, als Sultan einer Ortschaft
an der Autobahn. Das Leben hat gelernt, mich zu berühren.
Es widerspricht dem Streben nach Verlusten, indem es mir
Gesellschaft leistet. Wenn ich allein bin, lieb ich meine Eltern.
Die Wege meiner Eltern sind ergründlich, sie führen über Deutschland
auf Touristeninseln – ich seh‘ sie vor mir wie sie Tennis spielen.
In kurzen Hosen lässt sich über vieles reden, doch manche Dinge
bleiben fern von nackten Waden, verschließen sich für mutige Gespräche.
Mein Mädchen schläft als Fledermaus in einer Hängematte, ich liebe sie
weil sie kopfüber aussieht wie ein Kranich. Wie bei allen Tieren –
ein Edelmut in ihrem Wesen, der mir nicht inne liegt, sich mir entwindet.
Wann tragen Apfelbäume ihre Frucht im Winter? Ist Winter dann,
wenn ich mit Händen höre wie die Erde kalt wird? Sind meine Hände
träge, meine Zukunft? Ich wische Ängste weg mit einer kleinen Geste
hinter einem fremden Rücken. Von Feinheit habe ich als Kind
zu viel verstanden, jetzt kann ich sie erleben, ohne sie zu teilen.
Erwachsenwerden ist den Groben vorbehalten.