Die Traurigkeit war süß, als sie ein bloßer Zeitvertreib war,
ein Zustand nicht von dieser Welt
eine bequeme Maskerade, ein Täuschmanöver.
Die Traurigkeit schaffte all den Kram ab,
der an Dunkelheit und Traurigkeit kaum zu unterbieten war.
So konnte man dem Schmerz, dem Tod
oder der Angst ins Angesicht schauen, ohne wirklich hinzusehen,
Die Traurigkeit war süß, als sie noch nichts gekostet hat,
eine schwache Ausrede war, einfach zu Hause zu bleiben,
ein nutzloses und gemütliches Versteck.
Heute ist die Traurigkeit ein Wüterich unter Eid,
eine Begleiterin, die sich nicht ankündigt und dann doch prahlt,
eine nervige Tante. Die Traurigkeit ist heute
so ätzend, dass es brennt.
Das kommt davon, wenn sich das Leben hin und wieder nicht so ordentlich benimmt,
wie es sollte. Nun steht die Traurigkeit auf festem Boden,
diese Betrügerin, und will für immer bleiben.
(traducido de / übersetzt von Carolin Callies)
DIE TRAURIGKEIT
Die Traurigkeit war süß, als sie nur ein Zeitvertreib war,
eine Form zu sein, ohne in der Welt zu sein,
eine einfache Maske, eine Täuschung.
Denn die Traurigkeit schaffte es,
dass die noch dunkleren oder traurigeren Dinge weit weg schienen.
Sie war eine Art zu schauen, ohne den Schmerz,
oder den Tod, oder die Angst zu sehen.
Die Traurigkeit war süß, weil sie kostenlos war,
eine unschuldige Ausrede, um zu Hause zu bleiben,
ein nutzloses und ruhiges Versteck.
Die Traurigkeit ist jetzt ein beleidigende Zeugin,
eine unverschämte Begleiterin, die ohne Warnung kommt,
eine unwillkommene Verwandte. Die Traurigkeit ist jetzt
so bitter, dass sie brennt.
Sie entsteht, weil sich das Leben manchmal nicht so gut benimmt
wie es sollte. Sie kommt mit fester Absicht
und versucht, diese Betrügerin, für immer zu bleiben.
(traducido de / übersetzt von Dorina Marlen Heller)