Späte Nacht,
schon ist die Flut voll des Mondes.
Hin und zurück,
die ganze Zeit gehend
den Fluß der Ewigkeit
entlang
wen zu treffen?
Der Himmel friert. Wo ist Feuer
darüber die Hand zu halten?
Die Nacht währt,
vom selbenUfer aus
wird wieder gegangen.
Was ist zu sehen,
nein, nichts zu sehen.
Nur das Wasser rauscht
der Mond rührt
und ich bin zermürbt von Müdigkeit.
Der nächtliche Reisstampfer tönt,
das Wasser sinkt,
der Mond welkt.
Die Mühe umsonst,
an jenem Ufer
ging hin und zurück
ich all-ein
Endlich dann wird der Himmel hell.
Jener Mond, der verblaßt,
Dieser, ich, der zurückkehrt.
Es bleibt der Fluß, das Ufer, alle vier Richtungen.
Ob kommende Nacht
wieder wer geht
hin und zurück
um wen zu treffen?
*Das Gedicht wird verfaßt, in lyrisch populärster Form der traditionellen vietnamesischen
Dichtung: die Silben- Regel für den Versenrhythmus. Nach dieser Regel reimt sich die letzte
Silbe des ersten 6- Silbenverses mit der 6. Silbe des nachfolgenden 8- SilbenVerses, dessen
achte, letzte Silbe sich wiederum mit der letzten 6. Silbe des kommenden Verses reimt und so
weiter. Der Reim muß strikt eingehalten werden, wodurch das Können des Verfassers sich
auszeichnet. Es ist zu betonen, daß die vietnamesische Sprache einsilbig ist.