Elisa Biagini
Translator
on Lyrikline: 5 poems translated
from: каталанский, немецкий to: итальянский
Original
Translation
QUI PAGA EL FUNERAL?
каталанский | Margarita Ballester
“(...) pues con sangre escribes / su entrada en tus arenas”
La vida es sueño
Et vaig dir
que fugir
travessar de costa a costa
era la porta que calia obrir.
Ara, què en faig de tu?
Digues: què puc deixar a la vorera
del teu desig per arribar?
Què en faig de tu
si m’he calçat els guants
a les mans blanques
del ventre de la serp?
Arriba fugitiu,
Desvetlla aquesta terra
Que no t’acull!
Qui paga el funeral
per somiar en una arena estranya?
I ben igual que l’arena que guardes als teus punys.
from: Entre dues espases
Audio production: institut ramon llull
CHI PAGA IL FUNERALE?
итальянский
“(...) pues con sangre escribes / su entrada en tus arenas”
La vida es sueño
Ti dissi
che fuggire
attraversare da costa a costa
era la porta che bisognava aprire.
Ora, che ne faccio di te?
Dì: che posso lasciare sul marciapiede
del tuo desiderio per arrivare?
Che ne faccio di te
se ho calzato i guanti
sulle mani bianche
del ventre della serpe?
Arriva fuggitivo,
sveglia questa terra
che non ti accoglie!
Chi paga il funerale
per sognare in una sabbia estranea?
E proprio come la sabbia che conservi nei tuoi pugni.
POST-SCRIPTUM
каталанский | Margarita Ballester
Amagaré el meu llibre,
i la dissort de no tenir
més que la vida per haver escrit.
Perquè ho volia... Tot.
from: Els ulls
Audio production: institut ramon llull
POST-SCRIPTUM
итальянский
Nasconderò il mio libro,
e la sfortuna di non avere
altro che la vita da scrivere.
Perché lo volevo... Tutto.
KALININ SPRICHT ZUM SUPERMARKT VIKTORIJA
немецкий | Dieter M. Gr
Gelehrtenrepublik?;
Hirn im sprung
bereiten Löwen, stets
dem Osten zugerichtet;
der Ostsee Faust?
Mag sein, so sieht’s jetzt aus
Kalinin spricht zum Supermarkt Viktorija;
nun tummeln sich in seiner vollen
Sprechblase Prallschutz Frontbügel Stoß- Kuh-
Bürgerfänger & fingernagelfarbene Reifen,
die die Pflanzen umfassen; Königsköpfe, schweben aus
ihrer Restaurierung, zurück,
es ist der 22. April. Kant & Lenin haben Geburtstag. Ganz
Viktorija steht auf Stöckelschuh;
zwischen der nichts überbrückenden Brücke
& der stehengebliebenen Weltzeituhr stellt sich
das niedergefickte Königsberg auf, die wandernden
Denkmäler halten inne & die nach Innen
gedrehten Grabsteine in der Sockelverkleidung still;
Jungvermählte vor der Kantplatte, Romantischster
Erreichbarer Ort Mit Autoreifen eingefasste
Vorgärten, hungern aber
im Garten hüpft aufgehängte Tarnkleidung sanft wie Brüste
hoch Stöckelnder, sowjetblond;
schlimm aufgerissene Haut
der Straßen, ihr Pech, das die Begriffe verzieht
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2012
KALININ PARLA COL SUPERMERCATO VIKTORIJA
итальянский
Repubblica dei dotti?;
Cervello di leone
pronto al balzo, sempre
rivolto all’est;
il pugno del mar Baltico?
Può essere, così pare, ora
Kalinin parla al supermercato Viktorija;
ora scorrazzano nel centro
del fumetto paraurti griglia metallica paracolpi paramucche
paracittadini & cerchioni color unghia di dita,
che recingono le piante; teste di re, si librano dal
loro restauro e ritornano,
è il 22 aprile. Il compleanno di Kant & Lenin. Tutta
Viktorija si solleva sui tacchi;
fra il ponte che niente collega
& il fermo orologio del mondo si schiera
la Königsberg stuprata, monumenti
in movimento si fermano & le pietre tombali
girate verso l’interno stanno nel loro piedistallo;
sposi novelli davanti alla lapide di Kant, il più romantico luogo raggiungibile
con giardini antistanti recintati
di pneumatici d’auto che soffrono la fame ma
nel giardino oscillano vestiti mimetici appesi delicati come seni
di donne impettite sui tacchi, di un biondo sovietico;
pelle gravemente deturpata
delle strade, il loro catrame, che contorce i concetti.
Versschmuggel, Poesiefestival Berlin 2010
CLARETTA
немецкий | Dieter M. Gräf
ihr rosa Telefon mit der extra langen Leitung
auf dem Serviertisch, damit sie besser warten
kann auf ihn, oder, stundenlang, im Zodiakal
zimmer des Palazzo Venezia, bis er kommt, für
ein paar Minuten, Quickfick oder Geige spielen;
mit ihm Chopin hören, Gedichte lesen. Er, Sohn
eines Schmieds, gewaltsamster Leser Mörikes:
Ja, das ist alles, was uns bleibt, zu Rahn. Fand
ihn mit dem Band, leergeräumter Schreibtisch;
streute gerne deutsche Wörter ein, wenn er keine
Entsprechung finden mochte: spurlos, immer mehr
verschwanden so. Hat Klopstocks Messias über
setzt, Übung für ganz schwere Finger, hat die
Pontinischen Sümpfe trockengelegt, als ein
cholerischer Halbgott, bevor er der deutschen
Sprache gänzlich erlag. Sprach Deutsch, wenn er
mit Hitler konferierte, der sandte ihm in der Kiste
den Gesammelten Nietzsche, Goldschnitt, blaues
Saffianleder: all sein Hab und Gut als Gefangener
auf dem Gran Sasso. Dolmetschte gar bei Besprechungen,
so weit kam’s, musste aber nachlesen, was genau
besprochen wurde, in den Protokollen. You’re
the top. You’re Mussolini, sang Cole Porter in
seiner Glanzzeit, aber nun ist das nur noch einer,
alt und krank. Der Duce des Führers ist nicht mehr,
den Rest stellen die Deutschen auf in Salò;
auf der Via Nomentana lagen die Partei
abzeichen wie ein goldglänzender Teppich, und
die gelben Fluten des Tiber schwemmten Hunderte
von weggeworfenen Uniformen dem Meer zu –
die hinzurichtenden Verschwörer, der Ducellino ...
Als Faschistenführer ein Wrack, hält durch ...
wurde er denn ... „geliebt“, „als Mensch“? All
die Filme, die da laufen, zehnmal heftiger als sonst.
Ho preferito così – Claretta Petacci in: Die
Rolle ihres Lebens, lässt sich nicht mehr abziehen
von ihrer Haut, ist ganz und gar letzte Geliebte;
und als sie ihm nachreiste, gab sie sich hin,
der Legende, wunschlos, was nähere Umstände
anging, zu allem bereit, so wie ein guter Faschist,
ein guter Partisan. Der Showdown bei Dongo.
Bekommt „so jemand“ den Tod, den er „verdient“?
Manche verdienen Geld, manche verdienen sich
ihren Tod, zahlen sich ein im Unmaß;
barbarisch, so ein Hundert-Mann-Tod, für ihn
und Claretta Petacci. Zuerst in die gewöhnlichste
Gewöhnlichkeit abfahrende Achterbahn, bevor
sie hochschnellt in ein Gleißen, das nicht
vorgesehen ist. Läppische, beiläufige Festnahme
im Konvoi, apathisch geworden, hat sich gerade
noch eine deutsche Uniform übergestreift, geht
einfach mit, sitzt da, vor irgendwem. Irgendwo
in der Pampa lässt er aus sich Der unsichtbare Mann
machen: Kopf in eine feste Hülle von Verbandsstoff
gewickelt, Mund und Augen als drei schwarze
Schlitze inmitten eines Knäuels weißer Watte.
In der Zöllnerkaserne; in der abgelegenen Berghütte.
Er, mit diesem monströs verbundenen Kopf,
Claretta mit hohen Absätzen, im Regen da hinauf.
Man sagt: ihre einzige gemeinsame Nacht, bei
diesen Bauersleuten, Feld der Resistenza, nicht besonders
bewacht, die hielten sie für ganz nette Leutchen.
Nur die Wimperntusche fiel auf, und dass sie ins Kissen
geweint hatte, bevor man sie durch die Gegend fuhr,
bis man einen Platz fand, geeignet zum Abknallen.
Das war ihr erster Tod. Dann ging es weiter. Auf
geladene Leichen, auf den Lastwagen aus Dongo,
mit weiteren, nach Mailand; die kahlgeschorenen
Faschistinnen, denen man mit roter Farbe Hammer
und Sichel auf die Stirn malte, Piazzale Loreto.
Dort ausgelegt auf dem Boden, jetzt durfte jeder mal:
spucken, treten, draufsetzen und pissen. Rache, oder
dafür, ihn vergöttert zu haben, geträumt, er erschiene
plötzlich im kleinen Leben und höbe es hoch, mit
seinem Fick, seinem Händedruck, Zeilen von seiner Hand,
in die jetzt einer ein Zepter hineinlegt, verhöhnt wie
der Judenkönig, ist er jetzt, in der allerletzten Minute nach
der allerletzten, den schon etwas breiigen Kopf auf dem Schoß
von Claretta Petacci, ihre lichtblaue Unterwäsche;
auch Partisan, denn dieser Platz ist für 15
von Deutschen Erschossene, wird nun mit den Füßen,
ist Petrus, einer, der nicht mehr er ist, wird
mit den Füßen an den Querträger
dieser ausgebrannten Tankstelle gehängt,
daneben Claretta, ihr an den Knien vom
Partisanengürtel zusammengehaltener Rock,
und die Gerarchen. Was für eine
bibel
schlimme
Gnade.
from: Buch Vier. Gedichte
Frankfurt am Main : Frankfurter Verlagsanstalt, 2008
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2012
CLARETTA
итальянский
il suo telefono rosa con il filo molto lungo
sul portavivande, per aspettarlo
meglio, oppure, per ore, nella sala
dello Zodiaco di Palazzo Venezia, fino a quando lui non arriva per
un paio di minuti, per una scopata veloce o per suonare il violino,
per ascoltare Chopin, per leggere poesie. Lui, figlio
di un fabbro, il più violento lettore di Mörike
Ja, das ist alles, was uns bleibt, a Rahn. Lo aveva
sorpreso col volume, la scrivania sgombra;
inseriva spesso e volentieri parole in tedesco, quando non riusciva
a trovare un equivalente: spurlos, sempre in di più
sparivano così. Ha tradotto il Messias di Kloppstock,
un esercizio per le sue mani pesanti, ha
bonificato le paludi pontine, come un
collerico semidio, prima di soccombere completamente
alla lingua tedesca. Parlava in tedesco, quando
conferiva con Hitler, che gli spedì in un baule
tutto Nietzsche, taglio dorato, marocchino
blu: tutto quello che aveva quando era prigioniero
sul Gran Sasso. Traduceva perfino durante le conferenze,
arrivò a tanto, però poi doveva rileggersi cosa era stato
discusso, di preciso, nei protocolli. You’re
the top. You’re Mussolini, cantava Cole Porter
all’apice, ma adesso è solamente uno come tanti,
vecchio e malato. Il Duce del Führer non esiste più,
al resto ci pensano i tedeschi a Salò;
in via Nomentana le insegne del partito
giacevano come un tappeto d’oro luccicante, e
le gialle acque del Tevere portavano verso il mare centinaia
di uniformi gettate via –
i cospiratori da giustiziare, il Ducellino ...
Come capo dei fascisti è un relitto, resiste ...
è stato mai ... „amato“, „come essere umano “? Tutti
i film che ci facciamo, dieci volte più violenti del solito.
Ho preferito così, dice Claretta Petacci in: Il
Ruolo della mia vita, non si riesce più a toglierglielo
dalla pelle, è completamente l’Amante;
e quando lo raggiunse, si consacrò
alla leggenda, senza desideri
nell’immediato, pronta a tutto, come un buon fascista,
come un buon partigiano. Lo showdown vicino a Dongo.
„Un tipo così“ ottiene la morte che si „merita “?
Alcuni meritano denaro, altri si meritano
la propria morte, pagano per gli eccessi;
barbarica una morta così, da cento uomini, per lui
e Claretta Petacci. Prima un ottovolante che parte
per la più consueta consuetudine, per poi
impennarsi verso un bagliore che non
era previsto. Un arresto patetico, casuale
nel convoglio, è diventato apatico, si è giusto
messo addosso un’uniforme tedesca, li segue
docilmente, seduto, davanti a chissà chi. Da qualche parte
nella pampa lascia che lo trasformino ne L’uomo
invisibile: la testa fasciata con un bendaggio rigido,
bocca e occhi tre fessure nere nel mezzo
di un gomitolo di ovatta bianca..
Nella caserma dei doganieri, nella baita isolata.
Lui, con la testa fasciata in modo mostruoso,
Claretta coi tacchi alti, in salita sotto la pioggia.
Si dice: la loro unica notte insieme, da
quei contadini, nelle terre della Resistenza, senza particolare
sorveglianza, pensavano fossero personcine tanto a modo.
Giusto il rimmel venne notato, e che lei aveva pianto
nel cuscino, prima che li portassero via in macchina,
fino a quando non trovarono un posto adatto per farli fuori.
Questa fu la loro prima morte. Poi la cosa andò avanti.
Cadaveri caricati sul camioncino da Dongo,
insieme ad altri, verso Milano; le fasciste rapate a zero,
alle quali avevano disegnato in fronte,
in rosso, una falce e martello, Piazzale Loreto.
Lì buttato per terra, ora potevano anche gli altri:
sputargli, prenderlo a calci, sedercisi sopra e pisciargli addosso. Vendetta, o
per averlo idolatrato, sognato che comparisse
all’improvviso nella loro vita insignificante e che la illuminasse, con
la sua scopata, la sua stretta di mano, le frasi della sua mano,
in cui ora uno mette dentro uno scettro, schernito come
il re degli ebrei, che è lui ora, nell’ultimissimo minuto dopo
l’ultimissimo, la testa ormai già pesta sul grembo
di Claretta Petacci, la sua biancheria intima celeste;
anche partigiano, perché questa piazza è per 15
fucilati dai tedeschi, ora per i piedi è
Pietro, uno che non è più lui, viene
appeso per i piedi alla traversa
di questa pompa di benzina distrutta da un incendio,
accanto Claretta, la sua gonna tenuta insieme
alle ginocchia da una cintura partigiana,
e i gerarchi. Che razza di
biblicamente
tremenda
grazia.
Versschmuggel, Poesiefestival Berlin 2010
R. L.
немецкий | Dieter M. Gr
werft keine roten Nelken mehr
aufs Grab von Rosa Luxemburg, werft
alles über Thälmann, Ulbricht, Pieck.
Verschwindet, so, in Pracht.
Den Kadern des Pergolenwegs
die wilden Katzen Roms; werft
keine roten Nelken mehr aufs Grab
von Rosa Luxemburg, löscht
ihren Namen aus der falschen Platte.
Wär nun Zwi-zwi, für immer,
hat sich’s doch so gewünscht. Sie,
die Genossen hatte und die Vögel liebte,
auch Transparente, ihre
Schmetterlinge, damals schon zu sehn
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2012
R. L.
итальянский
non gettate più garofani rossi
sulla tomba di Rosa Luxemburg, gettate
tutto su Thälmann, Ulbricht, Pieck.
Scomparite, così, trionfalmente.
Per i quadri di Pergolenwegs
gatti selvatici di Roma; non gettate più
garofani rossi sulla tomba
di Rosa Luxemburg, cancellate
il suo nome dalla coppia della lapide.
Che ora sia cip-cip* per sempre,
perché lei volevo così. Lei,
che aveva i compagni e amava gli uccelli,
e anche gli striscioni, le sue
farfalle, che già allora si potevano vedere
__________
* Zwi-Zwi: Citazione da un testo di R.L. scritto durante la prigionia e riportato più avanti.
Versschmuggel, Poesiefestival Berlin 2010