François Emmanuel

французский

Rüdiger Fischer

немецкий

Portement de ma mère (I) [Ma mère tu descends dans l’abîme des morts]

I

Ma mère tu descends dans l’abîme des morts, trois saisons se sont passées, tout ce temps de feuilles fondues à la terre, détrempées, gelées, émiettées, percées des jeunes fleurs de mars, maintenant je te regarde, chancelante, insaisissable, fragile désormais comme sont les images, les taches au devant des yeux, ce soleil noir de ta silhouette qui hante les clartés pâles, les pénombres incertaines, et parfois les rêves, maintenant je reviens vers toi, j’ose m’approcher de la maladie de ton corps, lorsqu’envahi peu à peu, refermé sur sa douleur, il perdait souffle jour après jour dans la chambre d’agonie où parfois nous te laissions seule, ce ravage longtemps ne permit aucun mot, les mots ne venaient plus aux lèvres, si j’ai dit le chagrin, la stupeur, je demeurais dans l’étrangeté sonore de ces mots impénétrables, puis je détournais les yeux vers la route qui monte, un jour j’ai posé là mon bagage lourd, jamais ouvert, et j’ai pleuré à gorge nouée dans l’oreiller mouillé de l’enfance, mais ce n’était que secousses, ou pans de ténèbres qui tombent, maintenant je reviens vers toi et je te regarde

© François Emmanuel + Editions Stock, 2001
Из: Portement de ma mère
Paris: Editions Stock, 2001
Аудиопроизводство: Literaturwerkstatt Berlin, 2013

Beisetzung meiner Mutter (I) [Mutter, du steigst hinab in den Abgrund der Toten]

I

Mutter, du steigst hinab in den Abgrund der Toten, drei Jahreszeiten sind vergangen, all diese Zeit der mit der Erde verschmelzenden, aufgeweichten, gefrorenen, zerbröckelnden, von den jungen Märzblumen durchbohrten Blätter, jetzt schaue ich dich an, schwankend, ungreifbar, zerbrechlich von nun an, wie Bilder es sind, die Flecken vor den Augen, die schwarze Sonne deiner Silhouette, die blasse Helligkeiten und ungewisses Halbdunkel und manchmal die Träume heimsucht, jetzt komme ich zu dir zurück, ich wage es, mich der Krankheit deines Körpers zu nähern, als er, allmählich überwältigt, sich um seinen Schmerz zusammenzog und Tag für Tag schwerer atmete im Zimmer des Todeskampfes, wo wir dich manchmal allein ließen, diese Verheerung ließ lange kein Wort zu, die Worte traten nicht mehr auf die Lippen, wenn ich den Kummer und die Bestürzung äußerte, war um mich der befremdliche Klang dieser undurchdringlichen Wörter, dann wandte ich den Blick ab zur ansteigenden Landstraße, eines Tages stellte ich mein schweres Gepäck ab, das ich nie geöffnet hatte, und weinte mit zugeschnürter Kehle in das nasse Kopfkissen der Kindheit, aber das waren nur Erschütterungen oder einstürzende Mauern der Finsternis, jetzt komme ich wieder zu dir und schaue dich an

Aus dem Französischen übersetzt von Rüdiger Fischer