François Emmanuel

французский

Rüdiger Fischer

немецкий

Portement de ma mère (XI) [La plus proche en ton coeur, la plus lointaine]

XI

La plus proche en ton coeur, la plus lointaine, celle qui t’avait perdue, celle qui avait dormi dans la même chambre, celle qui t’avait servie pendant trente ans et dont le deuil de toi ne finira jamais, celui qui fut des derniers moments, celle qui fut du premier âge, tout ce peuple que rassemble le souvenir de toi, et qui lentement processionne, serre des mains dans le portique de l’église, je pense parfois que nous sommes faits de la chair des autres, je pense que nous mourons chaque jour avec la mort des autres, et je revois dans cette pénombre bleue le ballet fatigué des corps, la lente impression des visages les uns sur les autres, et ces lèvres qui tremblent, ces regards qui chancèlent, j’entends la litanie des formules, marmonnées, obsédantes, comme de vulgaires mots de passage, le soleil fait vibrer les arêtes de pierre, et par dessus cette lente foultitude je crois voir apparaître celle en toi qui se lève, s’éploie en pleine majesté, irradie doucement, dépose son sourire

© François Emmanuel + Editions Stock, 2001
Из: Portement de ma mère
Paris: Editions Stock, 2001
Аудиопроизводство: Literaturwerkstatt Berlin, 2013

Beisetzung meiner Mutter (XI) [Die in deinem Herzen dir nächste, die fernste]

XI

Die in deinem Herzen dir nächste, die fernste, jene, die dich verloren hatte, jene, die im selben Zimmer geschlafen hatte, jene, die dir dreißig Jahre lang gedient hatte und deren Trauer um dich nie enden wird, jener, der in den letzten Augenblicken, jene, die in den ersten Jahren bei dir war, all diese Leute, die die Erinnerung an dich versammelt und die langsam vorüberziehen, drückt Hände in der Säulenhalle der Kirche, ich denke manchmal, wir sind aus dem Fleisch der andern gemacht, ich denke, wir sterben jeden Tag mit dem Tod der andern, und ich sehe in diesem blauen Halbdunkel wieder das müde Ballett der Körper vor mir, die Gesichter, die sich langsam einander einprägen, und diese zitternden Lippen, diese schwankenden Blicke, ich höre die Litanei der gemurmelten, beharrlich wiederholten Formeln, wie gewöhnliche Worte im Vorübergehen, die Sonne läßt die steinernen Grate vibrieren, und über dieser langsamen Menschenmenge glaube ich zu sehen, wie jene erscheint, die in dir sich erhebt, sich in voller Majestät entfaltet, sanft strahlend ihr Lächeln hinterläßt

Aus dem Französischen übersetzt von Rüdiger Fischer