François Emmanuel

французский

Rüdiger Fischer

немецкий

Portement de ma mère (XXXI) [Familles, nous nous retrouvons à la table]

XXXI

Familles, nous nous retrouvons à la table, partageant le vin des dimanches, mes frères je vois vos mains lourdes qui brisent le pain, j’entends vos histoires anciennes et nouvelles, heurtant bruyamment le silence, où passe le souffle du souvenir, un va-et-vient d’ombres traverse l’embrasure de la porte où tu n’apparais plus, avec ton sourire fatigué, ta lumière distraite et tendre, un jour nous étions enfants, au temps du paradis des batailles, un jour nous étions assis à la même table et c’était hier à peine, le jeune marronnier est devenu immense, ils ont coupé les branches du cèdre, aujourd’hui nous sommes indécis de nous reconnaître, nos regards sont devenus durs, mais retrouvant d’instinct autour de la table de chêne, les places indiquées par le temps, le coudoiement, la sourde appartenance, la fraternité mélopique et farouche, tu es là

© François Emmanuel + Editions Stock, 2001
Из: Portement de ma mère
Paris: Editions Stock, 2001
Аудиопроизводство: Literaturwerkstatt Berlin, 2013

Beisetzung meiner Mutter (XXXI) [Die Familienmitglieder kommen bei Tisch zusammen]

XXXI

Die Familienmitglieder kommen bei Tisch zusammen, teilen den Sonntagswein, ich sehe, meine Brüder, eure schweren Hände das Brot brechen, ich höre euren alten und neuen Geschichten, die geräuschvoll gegen die Stille stoßen, durch die der Hauch der Erinnerung weht, ein Kommen und Gehen von Schatten tritt über die Türschwelle, wo du nicht mehr erscheinst, mit deinem müden Lächeln, deinem zerstreuten, zärtlichen Licht, eines Tages waren wir Kinder, in der Zeit des Paradieses, der Schlachten, eines Tages saßen wir am selben Tisch, und das ist kaum einen Tag her, der junge Kastanienbaum ist riesig geworden, sie haben die Zweige der Zeder abgeschnitten, heute erkennen wir einander nur zögernd, unsre Blicke sind hart geworden, aber instinktiv finden wir rund um den Eichentisch die von der Zeit gewiesenen Plätze wieder, das Zusammenrücken, das dumpfe Zugehörigkeitsgefühl, die scheue, feierliche Brüderlichkeit, du bist da

Aus dem Französischen übersetzt von Rüdiger Fischer