Mayra Santos-Febres

испанский

Sarah Otter

немецкий

[Llegas a la ciudad donde te pierdes]

6. Llegas a la ciudad donde te pierdes
cambiado más flaco
más lleno de cristal tu ojo
más acostumbrado a la muerte
más a los ruidos de motores
al ruido, al infinito ruido de los carros que parecen tripa de mar
de asfalto, de alimaña
llegas más acostumbrado a insultar
más flaco
con otro recorte
con otros artefactos bajo el brazo
no ves los letreros, no hace falta
llegas acotumbrado a andar perdido
y sin casa
llegas a seguir trabajando en lo mismo
más a la defensa de un rollito de papeles que mandas
a la antigua casa
llegas invisible
hace meses que no te miras al espejo
llegas sin afeitar a la ciudad anónima de brea en tu alimento
al ruido
ruido
al rumor de mantarraya por el cielo
llegas y juras que estás en el fondo del mar
no puedes creer lo que respiras
allá a lo lejos
un cachito de esquina con bodega, y aromas recordados
te tocas la verga en una esquina por aquello de comprobar
que llegaste con ella puesta
que no la olvidaste en el transporte
llegas con otro nombre
con otras residencias envueltas en un papelito verde
llegas y buscas la playa por instinto
estás de espalda al mar
llegas y hueles una alcantarilla que parece la proa de una yola
llegas y sabes que andas de paso
más raudo que antes
azaroso
llegas y sabes que estas a punto de irte
y que nunca te moverás de lugar.

© Mayra Santos-Febres
Из: Lecciones de renuncia
Аудиопроизводство: Haus für Poesie, 2019

[Du kommst in die Stadt, in der du dich verläufst]

6. Du kommst in die Stadt, in der du dich verläufst
verändert   dünner
das Auge glasiger
mehr an den Tod gewöhnt
mehr an den Lärm der Motoren
an den Lärm, an den endlosen Lärm der Autos, der Eingeweiden des Meeres gleicht
des Asphalts, des Ungeziefers
du kommst an, daran gewöhnt zu schimpfen
dünner
mit anderem Haarschnitt
mit anderen Apparaten unterm Arm
siehst die Schilder nicht, das ist auch nicht nötig
du kommst daran gewöhnt, orientierungslos zu sein
und ohne Zuhause
du kommst, um der gleichen Arbeit nachzugehen
daran, eine Papierrolle zu verteidigen, die du an deine
alte Adresse schickst
kommst unsichtbar
seit Monaten hast du nicht in den Spiegel geschaut
kommst ohne dich zu rasieren in die anonyme Stadt aus Teer in deinem Essen
an den Lärm
Lärm
an das Gerede vom Riesenmanta am Himmel
kommst an und könntest schwören, dass du am Meeresgrund bist
kannst nicht glauben, was du einatmest
dort in der Ferne
das Stückchen einer Eckkneipe und erinnerte Gerüche
in einer Ecke greifst du dir an den Schwanz, um sicherzugehen
dass er noch dran war, als du ankamst
dass du ihn nicht unterwegs vergessen hast
kommst mit anderem Namen
mit anderen Wohnsitzen, eingeschlagen in grünes Papier
kommst und suchst instinktiv den Strand
stehst mit dem Rücken zum Meer
du kommst und riechst einen Rinnstein, der dem Bug einer Jolle gleicht
kommst an und weißt, du bist auf der Durchreise
schneller als früher
waghalsig
kommst an und weißt, du bist kurz davor zu gehen
und wirst dich niemals vom Fleck bewegen.

Aus dem puerto-ricanischen Spanisch von Sarah Otter