Alberto Nessi

итальянский

Maja Pflug

немецкий

Il ladro di minuzie

Adesso che sono vecchio
mi dedico a scoprire le minuzie
torno sul posto per vedere i dettagli
esploro le frattaglie, i capanni
che cadono di fianco ai palazzoni
le erbe intorno ai tombini, l’idrante
dimenticato, il mistero. La domenica
se nessuno mi vede, come un ladro
penetro nella corte disabitata
dove il tempo ha lasciato il suo sentiero.

Mi piace fare sempre gli stessi giri.
E se alzo la testa d’un tratto m’investe
la fiamma rossa della locomotiva
vicino alla stazione smistamento
oppure nella bottega
appare la grande macchina con le cinghie.
Poi mi siedo in un angolo
davanti alla fontanella di ghisa
e tiro fuori il mio biscotto. Sopra di me
tacciono le tortore del platano
stanno lì ferme sopra i rami
a respirare i gas.

      C’è una pianta
di fronte alla Metallo dove d’estate
si accalcano gli uccelli senza nido
a annunciare la luce che s’oscura
sopra le croste: ma cosa fanno
lì tutti insieme, cosa gridano
nascosti nello scuro delle foglie
cosa vogliono da noi?

© 1992 Edizioni Casagrande, Bellinzona
Из: Il colore della malva
Bellinzona: Edizioni Casagrande, 1992
Аудиопроизводство: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

Der Kleinigkeitendieb

Jetzt, da ich alt bin,

widme ich mich der Entdeckung von Kleinigkeiten

kehre zurück, um die Einzelheiten zu sehen,

ich lese in den Eingeweiden, erkunde die Hütten,

die neben den Mietskasernen einstürzen,

das Gras um die Kanaldeckel, den vergessenen

Hydranten, das Geheimnis. Sonntags,

wenn mich niemand sieht, dringe ich

wie ein Dieb in den unbewohnten Hof ein,

wo die Zeit ihren Pfad hinterlassen hat.


Ich gehe gern immer die gleichen Wege.

Und wenn ich den Kopf hebe, erfasst mich plötzlich

die rote Flamme der Lokomotive

in der Nähe des Rangierbahnhofs,

oder in der Werkstatt

erscheint die grosse Maschine mit den Riemen.

Dann setze ich mich in eine Ecke

vor den gusseisernen Brunnen

und ziehe meinen Keks aus der Tasche. Über mir

schweigen die Ringeltauben in der Platane

unbeweglich sitzen sie dort auf den Zweigen

und atmen die Abgase.


                        Ein Baum steht

vor der Fabrik, wo sich im Sommer

die Vögel ohne Nest niederlassen,

um zu verkünden, dass sich das Licht verdunkelt

über den Verkrustungen: Was tun die bloss dort

alle zusammen, was kreischen sie

verborgen im Dunkel der Blätter

was wollen sie von uns?

Aus dem Italienischen übertragen von Maja Pflug
© 1995 by Limmat Verlag, Zürich
Aus: Alberto Nessi: Mit zärtlichem Wahnsinn - Con tenera follia. Ausgewählte Gedichte/Poesie scelte. Zürich: Limmat, 1995