Karen Solie

английский

Sabine Scho

немецкий

Determinism

Someone’s walking toward you, tree to tree, parting leaves
with the barrel of a rifle. There’s a scope
on it. He’s been watching awhile
through his good eye, you, washing dishes, scouring
what’s burned with a handful of salt, so your shoulders shake
a little. Keep your back to him. It’s sexier
under the bulb, light degraded,
like powder. The kitchen screens
are torn. You’ve worn something
nice. There’s a breeze he’s pressing through, boots
in the grass. There’s a breeze and you smell him
blowing in on it. As if this has always
been happening and you’ve entered the coincidence of your life
with itself, the way a clock’s ticks will hit the beat of a Hank Williams song,
the best one, on the radio, fridge hum tuned without a quaver
to the sustained notes of the bridge. As if
you’ve arrived at where the hinge
articulates. An animal
may be bleeding in the woods. He could be carrying a pair of grouse
by the feet. Only details are left, bruises of gesture, style’s aspirin
grit. He shuts the door and leans the gun against the wall
like a guitar. You keep your back to him because
it’s sexier. Because in turning
you will see the dinner in all its potential
as you speak, spring the catch, finish this, the weighted moment
buckling into consequence. The place
where you can face your history and see it coming.

© Karen Solie
Из: unpublished
Аудиопроизводство: 2007, Literaturwekstatt Berlin

Determinismus

Jemand geht dir nach, Strauch für Strauch, teilt Blätter
mit dem Lauf eines Gewehrs. Ein Visier
oben drauf. Er hat schon eine Weile zugeschaut,
durch sein gutes Auge, dir, beim Geschirrspülen, beim Abkratzen von dem,
was anbrannte, mit einer handvoll Salz, so dass deine Schultern
leicht zittern. Kehr ihm den Rücken zu. Es ist sexyer
unter der Birne, das Licht herabgesetzt
wie pulverisiert. Die Fliegengitter der Küche
zerfetzt. Du trugst etwas
Nettes. Die Luft, die er hindurchstößt, Boots
im Gras. Es gibt diese Luft, und du witterst ihn
sich mit ihr ausbreiten. Als wenn es schon immer
so gewesen ist, und du die Koinzidenz deines Lebens betrittst
mit sich selbst, ganz wie das Ticken der Uhr den Beat eines Hank Williams
Songs trifft, der beste, im Radio, Eisschrankbrummen ohne Achtelschwingung
auf das Zwischenspiel gestimmt. Als ob
du dort angekommen wärst, wo das Scharnier
sich artikuliert. Ein Tier
könnte vielleicht im Wald verbluten. Er könnte ein Paar Raufußhühner
an den Füßen tragen. Nur Einzelheiten sind übrig, Gebärdenläsionen, im Aspirin-
splittstil. Er schließt die Tür und lehnt das Gewehr an die Wand
wie eine Gitarre. Du kehrst ihm den Rücken zu, weil
es sexyer ist. Denn, wenn du dich umdrehst,
bemerkst du das Abendbrot in all seinen Aspekten,
während du sprichst, löse den Haken, beende ihn, den schweren Moment,
der sich in die Konsequenzen krümmt. Der Ort,
an dem du deiner Geschichte ins Auge und es kommen siehst.

Deutsche Fassung von Sabine Scho.
Die Übersetzung entstand im Rahmen des Übersetzungsworkshops
Versschmuggel des Poesiefestivals Berlin 2007