Ales Rasanau

белорусский

Пункціры

Стаіўся за дрэвам –
і для паловы свету
стаў толькі дрэвам.
   •
Уранку я выйшаў з дому
і ўвесь дзень ішоў
у кірунку да сонца.
Якім супярэчлівым аказаўся
мой шлях!..
   •
Зімовае сонца.
Імкнуцца ўстаць
са снежнай пасцелі
цені.
   •
Мокне на беразе возера
з вудай рыбак –
злоўлены язь
ловіць ротам дажджынкі.
   •
Лужына.
Захапіла
жоўты кляновы ліст
і зашклілася лёдам:
Ейны!..
   •
Дождж!.. Дождж!..
I дзе ты быў усё лета?!
-плачуць сады.
   •
Такая празрыстая далячынь
відаць
нядаўняе лета.
   •
Далёка ісці...
Смакчу
няспелую сліву.
   •
Шэпчуцца:
ці застацца
стаяць у вадзе,
ці выйсці
усё ж на сушу ...
Азёрныя чараціны.

© Разанаў A. C.
Из: Дождж: возера ў акупунктуры
Менск: I.П. Логвінаў, 2007
Аудиопроизводство: Literaturwerkstatt Berlin 2008

Punktierungen

Ich verbarg mich hinter dem Baum –
und für die halbe Welt
war ich nun nur ein Baum.
   •
Morgens trat ich aus dem Haus
und den ganzen Tag ging ich
in die Richtung der Sonne.
Als wie widersprüchlich erwies sich
mein Weg!..
   •
Wintersonne.
Aufzustehn mühn sich
aus dem Schneebett
die Schatten.
   •
Am Seeufer wird im Regen naß
der Angler mit seiner Angel –
die geangelte Plötze
schnappt mit dem Maul nach den Tropfen.
   •
Die Pfütze.
Sie hat ein gelbes
Ahornblatt erhascht
und hat es verglast mit Eis:
ES IST IHRS!
   •
Regen! Regen!
Und wo bist du den ganzen Sommer
gewesen?! –
weinen die Garten.
   •
Diese durchsichtige Weite –
zu sehen ist
der kürzlich vergangene Sommer.
   •
Es ist weit zu gehn ...
Ich lutsche
eine unreife Pflaume.
   •
Sie flüstern miteinander:
Solln sie
im Wasser bleiben
oder doch
hinausgehn aufs Land ...
Schilfpflanzen im See.
   •
Alte Häuser:
ich ginge gern hinein
in ein jedes von ihnen,
in jedem
eine Weile zu leben.


Übersetzt von Elke Erb und Uladsimir Tschapeha.
Aus: Ales Rasanaǔ. Tanz mit den Schlangen. Gedichtauswahl.
Aus dem Weißrussischen übertragen von Elke Erb und Uladsimir Tschapeha.
Berlin: Agora Verlag, 2002, 31. Erato-Druck


- - - alternative Übersetzung - -  -


Punktierungen


Versteckt hinterm Baum
bin ich der halben Welt
nur mehr Baum.
   •
Am Morgen ging ich zu Hause los,
ging den ganzen Tag
der Sonne entgegen.
Wie widersprüchlich
mein Weg war!
   •
Wintersonne.
Schatten
wollen aufstehen
vom Schneebett.
   •
Durchnässt am Seeufer
der Angler mit Rute –
der gefangene Nerfling
fängt seinerseits Tropfen.
   •
Die Pfütze.
Ein gelbes Ahornblatt
gepackt,
sich eisig verglast:
ihrs!
   •
Regen! Regen!
Und wo warst du den Sommer über?!
weinen die Gärten.
   •
So klar ist die Weite
noch sieht man
den Abglanz des Sommers.
   •
Der Weg ist weit …
Ich lutsche
eine unreife Zwetsche.
   •
Wispern:
weiter
im Wasser stehen
oder doch
an Land gehen …
Schilfrohre am See.


Übersetzt von Thomas Weiler