Luís Carlos Patraquim

португальский

Timo Berger

немецкий

O OSSO CÔNCAVO

Ó ímpeto do Espírito,
radícula que o vento despenteia e o músculo imprime
travejado por dentro!

Ó longilínea dilatação do tempo,
barca oblonga onde nascem os rios, lentos,
adornando seu plasma na noite!

Da tua anca de água negra, das cavernas
soltas  no dorso do abismo,
é que te escarvo, osso côncavo,
a fauce rilhando de te lancetar a carne inútil,
o gume da estraçalhada língua, o sibilante enigma,
a curva suspensa e a sombra eléctrica,
ó força, ó inominado!

E de te ver!

Nem linha elíptica, tu a combinatória do que persiste
no desvão das palavras, quando ingénuas convocam
a eternidade, e nem trave rectilínea ou frontispício,
ou ensanguentada testa de fauno,
tu que só aceitas o esterno e o ilíaco
e a lava que se derrama dos pulmões furiosos;

E concebeste o indizível! Como dizer o que há no vazio
em riste dessa curvatura, oscilante eco sem memória
de ventre onde nem a águia se atreve ao vôo
e a serpente se desenrola até à evaginaçãode si?

Não te nomeio. Caminho. E o plano se inclina, grave,
ondulantemente terrível. Névoa ou pele ou pano,
já às raízes se contraem e pulsam, odoríferas, húmidas,
um enxamear de deuses espargindo a poeira;

E tu, intacto, flutuante onde ninguém te disse
e a palavra se acoita, espasmódica,
fetal. Seu silêncio enformando-o, ao osso,
côncavo.

© Luis Carlos Patraquim
unveröffentlichtem Manuskript,
Аудиопроизводство: Literaturwerkstatt Berlin 2008

Der hohle Knochen

Wucht des Geistes!
Wurzel, das der Wind zerzaust und der Muskel drückt,
von innen gespannt!

Die feingliedrige, gedehnte Zeit,
ein länglicher Kahn dort, wo die Flüsse entspringen, langsam
und in der Nacht ihr Plasma schmücken!

Aus deiner Hüfte aus schwarzem Wasser, aus freien
Höhlen an der Rückseite des Abgrunds,
scharre ich dich heraus, hohler Knochen,
der Schlund schnappt und du stichst das unbrauchbare Fleisch auf,
die Schneide der zerstückelten Sprache, das zischende Rätsel,
die innehaltende Kurve und der aufgeladene Schatten
Kraft, Namenloses!

Und dich zu sehen!

Weder eine elliptische Linie, du, die Kombinatorik, die im Unterschlupf
der Wörter überdauert, während Einfältige die Ewigkeit
anrufen, noch geradliniger Balken oder Fassade,  
oder blutender Faunenkopf,
du, der du nur das Brustbein und den Beckenboden annimmst
und das Lava, das aus tobenden Lungen quillt;

Und du hast das Unsagbare erdacht! Wie das sagen, was im Vakuum ist.
hoch über dieser Wölbung, ein anschwellender Widerhall ohne Erinnerung
an den Schoß, in dem kein Adler zu fliegen wagt
und die Schlange sich aufrollt, bis sie sich selbst einstülpt?

Ich sage deinen Namen nicht. Wandere. Und der Plan neigt sich, schwer,
in schrecklichen Wellen. Nebel oder Haut oder Stoff,
die Wurzeln ziehen sich schon zusammen und zittern duftend und feucht,
Schwärme von Göttern, die Staub verstreuen;

Und du, unberührt, treibend, wo niemand zu dir spricht
und das Wort sucht zuckend Zuflucht wie ein
Embryo. Sein Schweigen formt ihn, den hohlen
Knochen.

Aus dem Portugiesischen von Timo Berger