Elfriede Gerstl
natur – nein danke
natur – nein danke
von zeit zu zeit seh ich sie gern
die vergifteten bäume
die befallenen wiesen
diese verlauste landschaft
aus dem zugfenster meines abteils
wo ich mich gerüstet fühle
mit tinkturen und
tabletten und
anderer munition
gegen die bissigen bakterien
die killerviren
das riesige feindliche heer
an mir und in mir
soll ich vielleicht hinaustreten
ins verseuchte grün
wo neue feinde warten
nein danke sage ich zu meinen freunden
den berg- und talsteigern
ich habe hier drinnen
schon genug natur
ein beiwort entbieten
einen satz setzen
eine tat träumen
deinen mund mit meinem
verwechseln
wo bitte ist der bahnhof
ich bin fremd in dieser stadt
wo ist denn deine hand
wo ist denn dein mund
hier bin ich nicht mehr
zu hause
die krähen fliegen
wie in einem gedicht
diese winterlandschaft
ist ein bild hinter glas
diese bahnfahrt ist ein schlechter
trauriger film
den ich bis zum ende
anschauen muss