Wenn in Gottes Garten die Galaxien sprießen,
Brechen im Dornbusch der Menora, im Innern
Der al-Aqsa, Amescha Spenta auf aus den Äonen.
Uralte Götzenbilder tragen Malediktionen.
Von Ahriman bis Adem Kahriman,
Von animula vagula bis Caligula,
Vom nördlichen Thule bis zum Turm von Babel –
Allem Geschöpf ein himmlisches Manna
Ameretat und Kšatra (von alters her
Zwei der sechs Attribute des höchsten Ohrmazd).
Jeder eilt, die zwei Amescha Spenta zu suchen,
Um sie für seine Zwecke zu verbuchen.
Die anderen vier verbergen sich vor der Teufelsklaue:
Der Davidstern – eine sechsschenkelige Waage.
___________________________
Adem Kahriman – fiktives Ich des bosnischen Erzählers Nedžad Ibrišimović (1940-2011) in dessen autobiografischem Roman ‚Das Buch des Adem Kahriman, verfasst vom Bosnier Nedžad Ibrišimović‘
Ahriman – der „destruktive Geist“ im Zoroastrismus
al-Aqsa – drittwichtigste Moschee des Islam, sie befindet sich auf dem Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt
Ameretat – zoroastrische Göttlichkeit; die Amesha Spenta des langen Lebens auf Erden und der Ewigkeit im Jenseits
Amescha Spenta (avestisch: Ameša Spenta, die „heilvollen Unsterblichen“) – im Zoroastrismus sechs unsterbliche Weise, die Ohrmazd im Kampf gegen Ahriman zur Seite stehen
animula vagula (blandula) – erste Zeile eines von Kaiser Hadrian auf sich selbst verfassten Grabgedichts
Dornbusch – der „brennende Dornbusch“ (Ex 3,14) steht für die Offenbarung des Gottesnamens
Kšatra – ‚Herrschaft‘, eines der im Zoroastrismus von Gott geschaffenen göttlichen Wesen
Menora – siebenarmiger Leuchter, eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums
Ohrmazd – im Zoroastrismus das ungetrübte grenzenlose Licht, die Verkörperung der höchsten Weisheit und Vollkommenheit, der Schöpfer alles Guten