Fahmida Riaz
چادر اور چار ديواری
- 1 كب تك | Переводы: deen
- 2 مقابلۀ حُسن | Переводы: deen
- 3 مری چمبيلی كی نرم خوشبو | Переводы: deen
- 4 چادر اور چار ديواری | Переводы: deen
- 5 پوروا آنچل | Переводы: deen
- 6 پەلی بار | Переводы: deen
- 7 تعزيتی قرارداديں | Переводы: deen
- 8 زبانوں كا بوسە | Переводы: deen
چادر اور چار ديواری
[Four Walls and a Black Veil]
Переводы:
Ein Schleier, vier enge Wände
Was soll ich mit diesem schwarzen Schleier, mein Herr
warum beehren Sie mich damit? Das ist zuviel der Güte!
Ich bin nicht in Trauer, warum soll ich ihn tragen
meinen Schmerz, meinen Kummer der ganzen Welt zeigen
ich bin nicht krank, warum soll ich mich schmachvoll in das
Dunkel darunter verkriechen
ich bin keine Sünderin, Verbrecherin
warum soll ich die ganze Zeit dieses schwarze Siegel auf meiner
Stirn tragen
wenn Sie es nicht als Unverschämtheit auffassen
wenn Sie für mein Leben garantieren
dann möchte ich ergebenst darauf hinweisen
gnädiger Herr
daß Sie in Ihrer nach allen Wohlgerüchen duftenden Kammer
eine Leiche liegen haben
die dort seit wer weiß wann verfault
die, mein Herr, bittet Sie um Erbarmen
haben Sie doch ein Einsehen, mein Herr
verschonen Sie mich mit Ihrem schwarzen Schleier
bedecken sie damit endlich diese nackte Leiche in ihrer Kammer
Sie verpestet die Luft
ihr Gestank zieht durch alle Straßen und Gassen
kriecht über die Türschwellen
legt sich auf die Blöße des Körpers
hören Sie doch einmal die herzzereißenden Schreie
sie beschwören Gespenster herauf
die auch unter dem Schleier nackt sind
Wer das ist? Sie werden es wissen
werden sie wohl erkennen, mein Herr!
Das sind Mädchen
Geißeln, rechtmäßige Frauen für eine Nacht
am nächsten Morgen wieder auf die Straße geschickt
Sklavinnen
deren Kindern, Frucht Ihres gesegneten Samens, mein Herr
nur das halbe Erbteil zusteht
Ehefrauen
die, den ehelichen Tribut zu entrichten
Schlange stehen, bis die Reihe an sie kommt
Kinder, minderjährige Mädchen
deren Blut, als ihnen die Hand des Gatten liebevoll über den Kopf
strich,
den grauen Bart rötete
in Ihrem wunderbar duftenden Brautgemach, mein Herr, hat das
Leben blutige Tränen geweint
noch immer liegt dort diese Leiche
das blutige Schauspiel, bei dem seit Jahrhunderten die
Menschlichkeit gemordet wird:
machen Sie dem ein Ende!
decken sie diese Leiche jetzt endlich zu, mein Herr!
Nicht ich, Sie brauchen jetzt dieses schwarze Tuch
mein Dasein auf dieser Erde ist nicht bloß ein Objekt für Ihre
Geilheit
Diese engen vier Wände, dieser schwarze Schleier -
mit Freuden überlasse ich sie der verrottenden Leiche
mein Schiff aber steuert mit offenen Segeln in freiere Räume
ich bin die Gefährtin des neuen Mannes
der sich mein Vertrauen, meine Freundschaft erworben hat
Four Walls and a Black Veil
What shall I do, Sire, with this black veil?
Why do you bestow on me this great favour?
I am not in mourning that I should wear it
To show the world my grief. Nor am I sick
That I should hide my shame
In its dark folds. Stamp my forehead with this
Dismal seal? If I am not too impudent, Sire
If you assure my life, may I tell you,
Most humbly: There lies, in your perfumed chamber,
A corpse that stinks. It begs for pity.
Cover that shroudless corpse. Not me.
Its stench is everywhere.
It cries for seclusion.
Listen to the heart-rending screams
Of those still naked beneath the veil.
You must know them well, these maids:
The hostage women of vanquished peoples,
Halal for a night, exiled at dawn;
The slave girls who carried your blessed seed
And brought forth children of half status only, yet
Was it not honour enough for them?
The wives who wait their precious turns
To pay homage to the conjugal couch;
The hapless, cowering girl-child
Whose blood will stain your gray beard red.
Life has no more tears to shed; it shed them all
In that fragrant chamber where, for ages now,
This sacrificial drama has played
And replayed. Please, Sire, bring it down.
The curtain. Now. You need it to cover the corpse.
I am not on this earth merely as a signet
Of your great lust.
These four walls and this black veil—
Let them bless the rotting remains.
I have spread my sails
In the open wind, on the wide seas,
And by my side a man stands,
A companion who won my trust.