Alois Woldan 
Translator

on Lyrikline: 10 poems translated

from: ucraniano to: alemão

Original

Translation

[Увійшовши в хащі, де повно птиць]

ucraniano | Juri Andruchowytsch

Увійшовши в хащі, де повно птиць,
уяви: природа — майстерня Бога,
по якій блукає твоя знемога.
Все, що можеш ти, — це упасти ниць.

Невблаганна зелень зійшла, як мор,
як потоп, як піна, слизька на дотик.
Ці рослини горді. Вони наркотик.
Ці рослини схожі на хор потвор.

«Але що там зелень! Вона — це тло
для рептилій, гемонів. Я вбираю
це гниття, цю розкіш — праобраз раю,
де не все збулося й повсюди зло».

Ти, що маєш меч і до нього дух
у спасеннім тілі, рубай, мов Юрій,
розпанахуй гемонів, гарпій, фурій,
розтинай пітонів, немов ропух!

Бо якщо вже тут збожеволів Бог
і вінцем творіння цей бестіарій,
де яріє регіт чортячих арій, —
ти повинен цим падлом встелити мох!

Ти повинен вийти з хащів, поки
над тобою Пані Ясна пробуде.
Ти, що світло маєш в очах приблуди,
мусиш вийти на срібло. І навпаки.

© Juri Andruchowytsch
from: unveröffentlichtem Manuskript / unpublished
Audio production: 2001 M.Mechner, literaturWERKstatt berlin

[In den Dschungel eingedrungen, der voll ist von Vögeln und Vieh]

alemão

In den Dschungel eingedrungen, der voll ist von Vögeln und Vieh,

wird dir klar: die Natur – ist eine Werkstatt Gottes,

in der du ohnmächtig irrst, ziellos trottest.

Alles, was du vermagst – zu fallen auf die Knie.


Unversöhnliches Grün lief herab, wie die Pest,

wie die Sintflut, ein glitschiger Abschaum.

Diese Pflanzen sind stolz. Ein berauschender Traum,

der sie dem Chor der Monster gleichen läßt.


„Was soll dieses Grün – es ist nur ein blasser Trieb,

eine Kulisse für Reptilien und Dämonen. Ich sauge gierig die

Fäulnis ein, den Luxus als Urbild vom Paradies,

wo das Böse noch herrscht und die Verheißung ausblieb“.


Du, der du das Schwert führst und den Mut

im geretteten Leib dir bewahrt hast, schlag zu, wie ein

Georg, auf Dämonen, Harpien und Furien schlag ein,

die Pythonschlange zertritt, wie man es mit der Kröte tut.


Wenn schon Gott sich ließ von der Tollheit leiten

und seine Schöpfung mit diesen Scheusalen krönt,

wo das Gebrüll teuflischer Arien dröhnt –

so mußt du diesem Geschmeiß ein Lager bereiten.


Verlassen mußt du das Dickicht, den Wald,

solang die Hohe Frau dir zur Seite steht.

Du, von dessen Auge ein irrendes Licht ausgeht,

mußt hinaus auf das Silber. Und zurück alsbald.

Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan © Alois Woldan

КОЗАК ЯМАЙКА

ucraniano | Juri Andruchowytsch

о скільки конику-братику крутих чудасій на світі
дивився б допоки круки очей не вип'ють
            а мало
по сей бік багама-мама
            по той бік пальми гаїті
і вежі фрітауна бачу як вийду вночі з бунгало
 
і так мені з того гризько що вицвіли всі шаровари
якого лисого чорта з яких попідземних фаун
та й зрадили нас у битві морські косарі корсари
а батько ж хотіли взяти отой блаженний фрітаун
 
а там тринадцять костьолів і вічна війна з амуром
а ще тринадцять безодень де срібло-злото коморне
дівчата немов ліани нечутно ростуть за муром
і хочеться їм любитись а їх зодягли у чорне

кружаю тепер сивуху надвоє з піратом діком
кажу йому схаменися кажу покайся паскудо
невже коли ти з європи то вже не єси чоловіком
якого хріна продався за тридцять гнилих ескудо

а дік то химерна штучка плекає папугу пугу
плеще мене позаплічно заламує руки в горі
оце тобі лицар з лугу осьо тобі зелепугу
to be or not to be каже і булькає I'm sorry

невільницю каже маю зі шкірою мов какао
купи сизокрилий орле маркотно ж без господині
город засівати не конче прицмокує так лукаво
город на ній проростає
           тютюн ананаси дині

наплодиш каже козацтва припнеш усіх до коша
тільки ж ярму не дається шия моя душа
та вже його і не чую плюю на плюгаву супліку
конику мій невірнику апостоле мій хома
піду на зорю вечірню
                                     зріжу цукрову сопілку
сяду над океаном
                              та вже мене і нема

© Juri Andruchowytsch
from: Eksotitschni ptachi i roslini
Kiew: Molod, 1997
Audio production: 2001 M.Mechner, literaturWERKstatt berlin

Kosak Jamaica

alemão

wieviel schräge Vögel sind mir schon über den Weg gelaufen in dieser city
meinem Roß und mir, bis daß uns die Raben von der Mauer
die Augen aushacken, zwischen Bahama-Mama und den Palmen von Haiti
jetzt steh ich vor free-town mit seinen towers voll power

es kotzt mich an, wie das Loch in meinen Pluderhosen
daß ich nicht weiß, welche Teufel, welche arbeitslosen
Korsaren uns Kosaken in der Seeschlacht baden gehen ließen
anstatt unseren Sieg über diese free-town lang schon zu genießen

denn dort führen dreizehn Kirchen einen Krieg gegen alle Amouren
und in dreizehn Verließen schmachten in gold-silbernen Klausuren
Kammerjungfern, schlank wie Lianen, die schönsten Nutten
die lechzen nach Liebe doch man hüllt sie in schwarze Kutten

jetzt muß ich mich mit einem wilden Piraten besaufen
der kapiert gar nichts, läßt sich um dreißig lumpige Escudos verkaufen
ich sag´ es ihm immer wieder, klär´ ihn auf, bläu´ es ihm ein:
Europa zu sein nutzt gar nichts, ein Mensch mußt du sein!

ein Wilder ist das, ein irrer Typ, der einen Papagei auf dem Kopf tanzen läßt
der mir auf die Schulter schlägt, daß mir Hören und Sehen vergeht, I am sorry
sagt er, der Grünschnabel aus dem green field Geschäft,
to be or not to be – und setzt die Pulle an, don´t worry

eine Sklavin hab´ ich zum Verkauf, braun wie aus Schokolade,
schlag zu, mein Freund, denn ohne Frau wird dir die Welt zu öde
auch wenn du keine Stadt begründest, um mit ihr dort zu wohnen
sie bringt dir doch süße Früchte, Ananas und Melonen

mit ihr wirst du Kosaken zeugen, alle in deine Tasche stecken -
doch dieser Job ist nichts für mich, ist eine Qual, läßt mich verrecken
ich höre ihm schon nicht mehr zu, pfeife auf seine proposals
da steht mein Roß, wartet mein Freund, mein ungläubiger Thomas
ich ziehe ins Abendrot hinein, schneide aus Zuckerrohr eine Flöte,
klage dem Ozean meine Nöte – und bin schon lange fort von hier.

Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan

КРИМІНАЛЬНІ СОНЕТИ - ПОСТРІЛ

ucraniano | Juri Andruchowytsch

Ти заповзеш, нечутний, ніби вуж,
у золоті дзеркала установи,
поправиш ружу й посміх Казанови
і сам собі накажеш: кроком руш

до кабінету, де — вершина змови.
Тебе чекає мрець — очей не мруж,
а, вихопивши револьвер із руж,
спрямуй на нього дуло тридюймове.

Ти станеш в цю хвилину шестикрилим,
а він повільно зсунеться на килим,
потягне канделябр і паламар.

Ти скинеш рукавички (щойно з пральні)
і, розпізнавши натяки астральні,
почуєш, як видзенькує комар.

© Juri Andruchowytsch
from: Eksotitschni ptachi i roslini
Kiew: Molod, 1997
Audio production: 2001 M.Mechner, literaturWERKstatt berlin

Der Schuß

alemão

Du schleichst dich, hinterlistig wie die Schlange,
ein in den goldenen Spiegel der Behörde,
steckst eine Rose an mit lässiger Gebärde
und gibst dir selber das Kommando: keine Bange,

auf in das Kabinett, wo die Verschwörer tagen.
Ein Toter tritt dir in den Weg – du zuckst mit keiner Wimper,
ziehst die Pistole, läßt die Patronen klimpern,
um gleich ihm eine Kugel in den Kopf zu jagen.

Du schwebst in diesem Augenblick auf Engelsflügeln,
er geht zu Boden, sinkt auf den Teppich nieder,
reißt einen Kandelaber mit sich, daß es klirrt.

Du streifst den Handschuh ab (eben erst frisch gewaschen),
spürst, wie astrale Strahlen nach dir haschen,
vernimmst die Mücke endlich, die da schwirrt.

Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan

КРИМІНАЛЬНІ СОНЕТИ - МАФІЯ

ucraniano | Juri Andruchowytsch

На розі Кармелітської та Духа
Святого двометровий зимний хлоп
Лежав, Зацвівши оком, як циклом
(античний). Потекла на брук з-під вух

його червона юха, мов сироп і
(малиновий), а р, центрі капелюха
прострелено діру. Літала муха
над ним, і плач дівочий із утроб

летів до неба, де злодійський рай,
де кожен сутенер або шахрай
знайде в кущах навік собі малину.

В присутності лягавих та собак
старенька мати думала: «Ось так
ти гідно шлях життя завершив, сину».

© Juri Andruchowytsch
from: Eksotitschni ptachi i roslini
Kiew: Molod, 1997
Audio production: 2001 M.Mechner, literaturWERKstatt berlin

Mafia

alemão

Dort, wo die Karmeliterstraße mit dem Heiligen Geist
zusammentrifft, liegt einer, gut zwei Meter lang,
vor seinem blauen Auge wird dir bang;
er rührt sich nicht, und auf das Pflaster trieft

ein dicker Saft, wie Himbeersirup rot.
Die Kugel machte dieses Loch in seinen Hut
und Fliegen schwirren über seinem Blut.
Die Mädels heulen, denn nun ist er tot.

Er ist im Himmel, ist im Gauner-Paradies,
wo jeder ein Ganove, ein Zuhälter ist
und wird auch weiterhin von süßen Sachen zehren.

In Gegenwart von Gaffern und von herrenlosen Hunden
hat seine alte Mutter sich gesagt: „Mein Junge,
du hast des Lebens Lauf zu End gebracht in Ehren!“

Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan

КРИМІНАЛЬНІ СОНЕТИ - АЗАРТ

ucraniano | Juri Andruchowytsch

У карти, так обшмульгані, що аж,
засіли пан різник і пан музика.
Була спокуса виграшу велика,
а за вікном був гомін і пейзаж.

І все зійшло б гаразд, якби не піка.
Вона не йшла — музика впав у раж,
сказав собі: «Ти в пику його вмаж!
Дивись, яка паскедна в нього пика!»

І різнику в чоло зацідив прасом.
Той більш не буде торгувати м'ясом,
він горілиць лежить і ні мур-мур.

У супроводі ґречних поліцаїв
музика йде навік, мов у Почаїв,
кудись далеко, певно, у тюрму.

© Juri Andruchowytsch
from: Eksotitschni ptachi i roslini
Kiew: Molod, 1997
Audio production: 2001 M.Mechner, literaturWERKstatt berlin

Hasardspiel

alemão

Zu Karten, abgegriffen wie nur was,
griffen Herr Fleischer und Herr Musikant.
Die Hoffnung auf das große Geld lag auf der Hand
und vor dem Fenster gab es Landschaft und viel Spaß.

Und alles wäre famos gelaufen, gäbe es nicht das As.
Das will partout nicht kommen – Herr Musikant gerät in Rage
und sagt sich: „Dem Fleischer polier ich die Visage!“
Er geht mir auf die Nerven, dieses Aas!

Und wirft dem andern flugs ein Bügeleisen ins Gesicht.
Der geht zu Boden und gibt keinen Ton von sich
und wird in Zukunft keine Schweine mehr tranchieren.

Herr Musikant von zwei Beamten eskortiert
kommt dorthin, wo er lange sitzen wird
und muß im Kittchen künftig hasardieren.

Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan

КРИМІНАЛЬНІ СОНЕТИ - НІЖНІСТЬ

ucraniano | Juri Andruchowytsch

По той бік пристрасті народжується ніж...
Лахмітник Місьо о четвертій ранку
зарізав панну Касю, лесбіянку
(як він гадав, а втім, йому видніш).

Він пописав ій черево й горлянку,
аж весь шалів, аж весь упав у дріж.
Вона ж одно твердила: «Хоч заріж,
я присягла навіки свойму Янку».

(Той саме відбував за зґвалтування).
Вона була любов його остання —
і так пішла, небога, ні за гріш.

Кохання — то велика дивовижність:
там, де лише народжувалась ніжність,
за хвильку може виникнути ніж.

© Juri Andruchowytsch
from: Eksotitschni ptachi i roslini
Kiew: Molod, 1997
ISBN: 966-7263-09-6
Audio production: 2001 M.Mechner, literaturWERKstatt berlin

Leidenschaft

alemão

Hier ist die Leidenschaft, und da das Messer...
Um vier Uhr früh hat ein Gauner an der Bar
Fräulein Katja erdolcht, die lesbisch war
(wie er sagte, und er weiß es besser...)

Hat ihr Bauch und die Kehle aufgeschlitzt,
kam außer sich dabei, geriet in Extase.
Sie sagte: „Ich werd meinen Janek nicht lassen,
bin ihm treu, auch wenn das Blut aus mir spritzt!“

(Der saß seine Haft ab für Vergewaltigung).
Sie war seine letzte Liebe, blutjung -
und mußte sterben - gesagt, getan.

Die Liebe ist die große Unbekannte:
dort wo eben noch die Leidenschaft entflammte,
tritt auch schon das Messer auf den Plan.

Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan

[Повсюдна присутність у хащах тритонів, драконів]

ucraniano | Juri Andruchowytsch

Повсюдна присутність у хащах тритонів, драконів,
ґрифонів, піфонів і те, як шаліють коти,
обернуті в духів, поява комет і циклонів —
ознаки, що дихає пекло десь поруч. І ти
знаходиш цей отвір, ступаєш у сморід і морок
і йдеш над вогнем. І хитаються ветхі мости,
і хто його знає — чорти і хорти, і хвости.
Хрести себе, знай, ненастанно — сто сорок по сорок
разів. Ця виправа для тебе воєнна,
за поли плаща і за плечі хапає геєнна,
за піхви меча і за лікті, і чуєш: «Плати!»
Гей, ви, там на небі, поглухли?!
 
          Святі з висоти
втручаються рідко в перебіг подій, але вчасно.
Ангели женуть, як воскреслі пілоти — по три,
а то і по п’ять, і по сім, і цвітуть непогасно
мечі в них і крила, й тебе визволяють з діри,
і сад задля тебе розгорнуто вздовж вертикалі:
дерева все вищі, птахове все ближчі й дари
щоразу солодші, вагоміші. Це прапори,
тимпани, тюльпани й так далі, і книги в перкалі,
і кисень, і мед, і так далі. І ти, над земною
поверхнею піднятий все-таки, над площиною,
і вже не вернешся, хоч кров’ю зійди, хоч згори!
Тобі залишається рівно світити згори.

© Juri Andruchowytsch
from: unveröffentlichtem Manuskript / unpublished
Audio production: 2001 M.Mechner, literaturWERKstatt berlin

[Die Allgegenwart von Tritonen, Drachen und Greifen]

alemão

Die Allgegenwart von Tritonen, Drachen und Greifen,
von Pythonschlangen, die im Dickicht streifen, Katzen,
die in Geister verwandelt, Kometen und Zyklonenfratzen -
zum Zeichen, daß die Hölle nah ist mit feurigem Atem, und du
ihren Schlund findest, hineingehst in Gestank und Dunkel, über
Feuer schreitest. Morsche Brücken bringst du zum Zittern,
und wer weiß – sind es geschwänzte Teufel, die wie Hunde wittern.
Das Kreuz sollst du schlagen, hundertfach und immer wieder,
denn diese Fahrt unternimmst du als Krieger, den die Hölle
an des Schwertes Scheide gepackt hat, an den Rockschößen,
Schultern und Ellenbogen: „Zahlen mußt du!“ so ist es zu hören.
Seid ihr denn taub geworden dort oben in himmlischen Höhen?

                                                 Die Heiligen aus ihren Höhen greifen
selten nur ein in den Ablauf der Dinge, aber zur rechten Zeit.
Engel flitzen wie auferstandene Piloten, zu dritt und zu zweit,
manchmal sind es auch sieben. Ihre Schwerter und Flügel
befreien dich aus dem Loch, haben Blüten getrieben,
der Garten wird dir zuliebe entfaltet in die Vertikale:
die Bäume sind höher, die Vögel alle näher, und die Gaben
süßer und gewichtiger, sind Banner mit einem Male.
Sie sind Tulpen, Tymphanon und so weiter, Bücher in Pergament,
Oxygen und Honig, und so weiter. Und du, über die
Erde erhoben in jedem Fall, über die Ebene, die ein jeder kennt,
kommst nicht zurück, wenn auch das Blut in den Adern kocht oder gefriert!
Dir ist es vorbehalten von oben zu leuchten gleichmäßig und unbeirrt.

Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan

© Alois Woldan


[Звичайно, що ріка тяжіє тільки вниз]

ucraniano | Juri Andruchowytsch

Звичайно, що ріка тяжіє тільки вниз,
повільна і в’язка, немов рослинний слиз,
коли твоя рука багром тримає спис.
 
І дивишся в ріку, і бачиш не рибин,
не мушлі на піску, що світяться з глибин,
не лілію тяжку і ясну, мов ясмин.

А бачиш, мов у сні, своє лице в ріці —
самотність у човні, з жердиною в руці,
своє лице на дні і рану на щоці.

На берегах цих вод живе химерний люд:
покручений народ впав на рівнину тут.
Ти зажадав — і от поглянь на цих паскуд!

В них тисячі принад: копитця, мов у кіз,
кохання через зад, а їжа через ніс,
у них немає «над», у них темніє ліс.

В них черева, мов льох, а їхня кров — узвар,
в них дух, як мова, всох, в них мова, як в татар,
в них шестирукий бог і довгорукий цар.

Хто розв’язав цей міх і випустив на світ
знічев’я, мов на сміх, цих власників копит,
хто дав їм для утіх жадання бути «під»?

Захищений плащем, тримаючись багра,
пливеш крізь рев сурем з-під серця і ребра
туди, де вхід в Едем. І в пекло теж діра.

© Juri Andruchowytsch
from: unveröffentlichtem Manuskript / unpublished
Audio production: 2001 M.Mechner, literaturWERKstatt berlin

[Der Fluß fließt wie gewohnt, stromab in seinem Bett]

alemão

Der Fluß fließt wie gewohnt, stromab in seinem Bett,
gemächlich, klebrig, zäh – wie Schleim auf einem Brett,
da deine Hand den Speer wie den Bootshaken hält.

Ins Wasser dringt der Blick, er sieht nicht Fisch, nicht Sand
sieht nicht die Muscheln glänzen auf dem Strand,
bemerkt die Lilie nicht, die üppig sich verspricht.

Doch siehst du, wie im Traum, dein Bild unten im Fluß,
die Einsamkeit im Kahn, den Bootshaken zum Gruß
und dein Gesicht am Grund – mit Narben links vom Mund.

An diesem Ufer wohnt ein Volk von seltsamer Gestalt,
Chimären fielen hier vom Himmel, mitten in den Wald.
Dich hat danach verlangt – schau sie dir an, die Ausgeburt.

Sie ködern dich mit Reizen, dem Ziegenhuf vielleicht,
der Liebe durch den Anus, soweit die Nase reicht,
es gibt für sie kein „über“ – denn alles bleibt im Wald.

Ihr Bauch ist ein Verlies – ihr Blut wie ein Absinth,
ihr Geist vertrocknet, wie die Sprache, die tatarisch klingt,
sechs Hände hat ihr Gott und einen langen Arm ihr Zar.

Wer ließ die Katze aus dem Sack, wer hat dies Pack
ans Tageslicht gelassen? Wer gab den Bocksfüßen sodann
den Wunsch ein, immer „unter“ jemandem zu sein?

Dein Mantel schirmt dich ab, der Haken gibt dir Halt,
du schwimmst durch ein Posaunenmeer – aus deinem Innern kommt es her -
dorthin, wo unterm Tor zum Paradies die Falltüre zur Hölle liegt.

Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan

© Alois Woldan


[Марко Поло казав неправду, коли]

ucraniano | Juri Andruchowytsch

Марко Поло казав неправду, коли
запевняв, нібито мули, воли, осли
над проваллям пітьми і тібетом імли
привели його далі на схід — до Китаю.
Шлях його, безперечно, — то блуд петлі.
Марко Поло, певно, спав у сідлі.
Адже далі на схід немає землі,
адже Індія — це межа, це те, що скраю.
 
Про який там схід можна казати, якщо
є стіна, за якою велике й німе Ніщо,
і Воно не любить нас не знати за що,
як здається нам, бо насправді Воно ніяке.
Так що тут зупинка для прощ і пущ,
і останній камінь, і дощ, і кущ,
і тому гординю в собі розплющ —
ця стіна не з тих, які беруть зарізяки.

Ця стіна — це примара така, об яку
розсипається Азія з її масивом піску,
розбиваються валки всі об неї, стрімку,
а над нею вже інший вимір: там Бог, світила.
Але ти приблуда, і доля твоя така:
мандрувати вниз, поки тече ріка,
поки віриш: на світло, немов з мішка,
можна все-таки вийти. Ціною дурного тіла.

© Juri Andruchowytsch
from: unveröffentlichtem Manuskript / unpublished
Audio production: 2001 M.Mechner, literaturWERKstatt berlin

[Marko Polo irrte sich, als er sagte]

alemão

Marko Polo irrte sich, als er sagte
daß ihn die Maultiere, die Ochsen und die Esel
über die Abgründe des Dunkels und Tibetische Nebel
weiter nach Osten gebracht hätten, nach China.
Marko Polo ließ sich von Irrfahrten leiten,
wahrscheinlich schlief er im Sattel, beim Reiten.
Denn noch weiter im Osten gibt es kein Land
außer Indien – das die Grenze ist, der äußerste Rand.

Wie kann da vom Osten die Rede sein, wo doch bloß
eine Wand ist, und dahinter ein Nichts, stumm und groß,
Es liebt uns nicht, wie immer man Es auch nimmt,
und Es scheinen mag, denn Es ist in der Tat ganz unbestimmt.
So ist hier für Pilgerfahrt und Urwald Halt,
ist es der letzte Stein, Regen und Unterholz,
deshalb unterdrücke in dir die Hoffart, den Stolz –
diese Wand gehört nicht zu denen, die Raubgesellen einnehmen.

Die Wand hier ist ein Trugbild von der Art, an der
Asien zerbricht, in seine Sandwüsten zerfällt,
an deren Schroffheit so manche Karawane zerschellt,
darüber aber: Gott und die Gestirne – eine andere Welt.
Du aber bist ein Irrender, dein Schicksal ist:
Abwärts zu wandern, solang das Wasser fließt,
solang du glaubst: man kann, wie aus dem finsteren Verlies,
zum Licht gelangen. Der dumme Körper ist der Preis dafür.

Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan

© Alois Woldan


[Індія починається з того, що сняться сни]

ucraniano | Juri Andruchowytsch

Індія починається з того, що сняться сни
про виправу на схід. І вони сюжетні, вони —
наче фільм, по якому блукаєш героєм-зухом.
Просто чуєш сурму або ґонґ, або дзвін води,
або голос, який шепоче: «Устань і йди!»,
але ти не певен, чи серцем почув чи вухом.

Індія — це не зовсім півострів. Це материк,
що межує з Нічим. Ані атлас, ані словник
не враховують факту, що світ оповитий Нілом.
Що зірки на небі — це, власне, одна з вистав
у театрі Бога. І, видно, час не настав —
площину нам легше вважати кулею. Тілом.

Ми вважаємо кулею те, що лежить, мов корж.
Але ти, почувши різке й наказове «марш!»,
добуваєш меча і рушаєш на схід, аби вмерти.
І лаштуєш загін веселих та злих зарізяк,
і вони в поході співають приблизно так,
як ангели в небі нічні херувимські концерти.

Площина — це пустелі й царства, хребти, міста,
над якими лишень атмосферна густа висота
в сім ворожих небес, — і яка з них розрада чи манна!
Тільки втративши коней і друзів, увесь обоз,
виноградною впертістю кручених, битих лоз
ти проб’єшся туди, де доречне слово «рахманна».

© Juri Andruchowytsch
from: unveröffentlichtem Manuskript / unpublished
Audio production: 2001 M.Mechner, literaturWERKstatt berlin

[Indien fängt damit an, daß man davon träumt]

alemão

Indien fängt damit an, daß man davon träumt
nach dem Osten zu ziehen, wie im Film –
in dem du der Held bist, verwegen und kühn.
Dann eine Posaune hörst, einen Gong oder nur des Wassers Klang,
eine Stimme vielleicht, die da flüstert: „Steh auf und geh!“
Du aber bist nicht sicher, ob es ins Herz oder ins Ohr dir drang.

Indien ist nicht Halbinsel allein. Ist ein Kontinent,
der grenzt an das Nichts. Weder Atlas noch Lexikon weiß
darum, daß der Fluß Nil die Welt umfängt.
Daß die Sterne am Himmel, die jeder kennt, nur Inventar
im Theater Gottes sind. Und daß die Zeit noch nicht reif dafür war,
aus der Scheibe eine Kugel zu formen, mit unserem Fleiß.

Wir halten es für eine Kugel, was vor uns liegt, wie ein Fladen Brot.
Du aber hörst ein gebieterisches „Vorwärts, marsch!“
Greifst nach dem Schwert und ziehst gen Osten, in den Tod
mitsamt einer Horde von heiter-bösen Gesellen, die,
wenn sie ihre Schandtaten vollbringen,
fast wie die Engel im Himmel, cherubinische Konzerte singen.

Die Ebene – Wüsten und Reiche, Städte und Bergesketten,
darüber nur Luft, atmosphärisch erhaben und dicht,
bis zum siebten feindlichen Himmel, der kein Manna verspricht.
Nur wenn du Pferd und Freunde, dein ganzes Gepäck zurückgelassen hast,
stößt du, hartnäckig wie Weinreben sich schlingen und ranken,
auf den Ort, wo das Wort „rachmanische Ruhe“ paßt.

Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan

© Alois Woldan