Bisera Suljić-Boškailo
Translator
on Lyrikline: 7 poems translated
from: alemão to: bósnio
Original
Translation
Gedicht
alemão | Ulla Hahn
Für Proteus
Denn bald hat man dich als Mann, bald als Löwen
gesehen, bald warst du, grimmiger Eber, bald -
entsetzlich anzufassen! - eine Schlange;
bald machten Hörner dich zum Stier; oft
konntest du wie ein Stein, oft auch wie ein Baum
aussehen.
Ovid: Metamorphosen VIII
Schwer zu erklären dass ein Gedicht
keinen Gegenstand hat wie ein Schiff
seine Container eine Jahreszeit ihre Blumen
Unteilbar wie eine Primzahl
Dass es flieht wie du vor der Zeit
und vorbei ist
wenn du zu schreiben aufhörst zu
lesen aufhörst wenn du dich nicht
mehr erinnerst was du gerade noch
warst in einem Aufblitzen
einem Moment lang ein Wort lang
Schilfrohr Flamme Staub Komet
der vorbeizischt ein Schwarm
kleiner Vögel zwitschernd über
uns alle hinweg nichts Greifbares
nicht einmal schwarz auf weiß
Höchstens Kindermalkasten
springendes Wasser an dieser
Erde festbinden Hostie
unter der Zunge Vertrauen
gelassen und blind Gespielt
auf Syringen hart wie eine
Brise so wie an den Hut getippt
Jetzt und Vorbei Oh
du Angst vor dem Ende endlose Angst
dass alles vorbei ist bis alles vorbei ist
solange wir schreiben
solange wir lesen kann es
kein Alles geben solange du schreibst
solange du liest sind nur die anderen
für dich gestorben wenn du es liest
wenn es dich liest aus
setzt unter wuchernden
Himmeln Fallobst Septemberäpfel
das Rohe und das Gekochte
das Leere das Gestillte der Überfluss
Hand und Fuß mit Schuhen und ohne
Mann und Frau mit Sehnsucht
und ohne Brotsuppe mit Bier Jetzt
und Hier sag was du willst was
willst du mehr als alles zurück und
Für Immer Nichts hört auf
wenn du aufhörst zu
Sein oder? Nichtsein kann es nicht geben
im Gedicht nicht geben und nicht im Leben
Nimm das Holz aus der Glut Keiner
den Asche erfreut Gib Namen Prämissen
Gib Namen Kleine Unterkünfte über
dem Abgrund gegründet All die Musik
aus der Stille in Beethovens Ohr.
Abgestellt endgültig abgestellt Irgendwann wirklich
das letzte Gedicht Darf keine Trauer sein
Fangzahnordnung für ein paar
Leichenteile kross schwimmend in Katastrophen
und frischer Wäsche
Rosen regnen herab keinerlei
Messersschneiden Ziegelsteine
Mag sein
Gefaltete Hände von einem Fräulein
die anno Nero schon
Bravo Da capo Bravissimo rief.
(aus: Galileo und zwei Frauen, 1997)
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
from: Gesammelte Gedichte
Deutsche Verlags-Anstalt, 2013
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2013
Pjesma
bósnio
Za Proteusa
Jer čas si viđen kao čovjek, čas kao lav,
čas si bio ti, mrki vepar, načas –
strašan za dodrnut! – jedna zmija;
načas su te rogovi činili bikom; često
mogao si na kamen, često i na drvo
ličiti.
Ovidije: Metamorfoze VIII
Teško je objasniti da pjesma
nema stvar kao što brod ima
svoj kontejner godišnje doba svoje cvijeće
Nedjeljiva kao prosti broj
da bježi kao ti od vremena
i da prođe
kada ti prestaneš da pišeš
prestaneš da čitaš kada se ne
sećaš više šta si upravo
bio u jednom bljesku
na tren dug jedna riječ duga
trska plamen prašina kometa
koja sikće pored jata
malih ptica cvrkući iznad
nas... svi otišli... nista opipljivo
čak ni crno na bijelo
Najviše dječja kutija za slikanje
izvorska voda na ovoj
zemlji učvršćuje... hostiju
pod jezikom povjerenje
opušteno i na slepo... Igrajući
po jorgovanu... čvrsta kao
povjetarac... kao kad tipka po šeširu
bi sad i prođe... Oh
ti strahu od kraja beskrajni strahu
da sve je gotovo dok sve ne prođe
sve dok mi pišemo
sve dok mi čitamo ne može se
sve dati... sve dokle ti pišeš
dokle god čitaš samo su drugi
za tebe umrli kada čitaš
kada te iščitavaju
sjednu te podivljalo
nebo voće opalo septembarske jabuke
to sirovo i to skuhano
to prazno to podojeno to izobilje
ruka i noga u cipelama i bez njih
muskarc i žena sa čeznjom
i bez supe od hljeba sa pivom... Sad
i Ovde... reci šta hoćeš šta
želiš više od svega nazad... i
Za... vječno... Ništa ne prestaje
kad ti prestaneš
Biti... ili?... Nebiti ne postoji
u pjesmi nema ne postoji a ni u životu.
Vadi to drvo iz žara... Niko ne
uživa u pepelu... Daj imena postojanju
Daj imena... Mali smještaji iznad
ponora utemeljeni... Sva ta muzika
iz mira u Betovenovom uhu.
Ostavljeno konačno ostaviljeno... Nekad zaista
posljednja je pjesma... Ne smije biti žalosti
Red očnjaka za jedan par
dijelovi leševa cvokotaju plutajući u katastrofama
i svež oprani veš
Ruže ne padaju poput kiše odozgo
Djelidba nožem kamene cigle
moglo bi biti
Sklopljene ruke mlade dame
koja već anno Nero
Bravo Da capo Bravissimo dozivše.
Mein Vater
alemão | Ulla Hahn
Wer ist das?
fragen meine Freunde
und deuten auf das Foto
des Mannes über meinem Schreibtisch
zwischen Salvador Allende
und Angela Davis.
Ich sage:
Mein Vater. Tot.
Dann fragt niemand weiter.
Wer ist das?
frage ich den Mann,
der nicht einmal
für das Passfoto lächelt,
der an mir vorbeischaut
wie beim Grüßen
an Menschen,
die er nicht mochte.
Bauernkind, eines von zwölf,
und mit elf von der Schule;
hatte ausgelernt,
mit geducktem Kopf nach
oben zu sehen.
Ist krumm geworden
als Arbeiter an der Maschine
und als Soldat
verführt gegen die Roten.
Nachher noch einmal:
geglaubt, nicht begriffen.
Aber weitergemacht.
Als Arbeiter an der Maschine
als Vater in der Familie
und sonntags in die Kirche
wegen der Frau
und der Leute im Dorf.
Den hab ich gehasst.
Abends, wenn er aus der Fabrik
nach Hause kam,
schrie ich ihm entgegen
Vokabeln, Latein, Englisch.
Am Tisch bei Professors,
als mir der Tee
aus zitternden Händen
auf die Knie tropfte,
hab ich Witze gestammelt
über Tatzen,
die nach Maschinenöl stinken.
Hab das Glauben verlernt mit Mühe.
Hab begreifen gelernt und begriffen:
Den will ich lieben
bis in den Tod
all derer, die schuld sind
an seinem Leben
und meinem Hass.
Manchmal
da lag schon die Decke
auf seinen Knien
im Rollstuhl,
nahm er meine Hand,
hat sie abgemessen
mit Fingern und Blicken
und mich gefragt,
wie ich sie damit machen will,
die neue Welt.
Mit Dir,
hab ich gesagt
und meine Faust
geballt in der seinen.
Da machten wir die Zeit
zu der unseren,
als ich ein Sechstel
der Erde ihm
rot auf den Tisch hinzählte
und er es stückweis
und bedächtig
für bare Münze
und für sich nahm.
Wer ist das?
fragen meine Freunde
und ich sag: Einer von uns.
Nur der Fotograf
hat vergessen,
dass er mich anschaut
und lacht.
(aus: Liebesgedichte, 1993)
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
from: Gesammelte Gedichte
Deutsche Verlags-Anstalt, 2013
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2013
Moj otac
bósnio
Ko je ovo?
pitaju moji prijatelji
i pokazuju na fotografiju
muškarca iznad mog pisaćeg stola
između Salvadora Aljendea
i Anđele Dejvis.
Kažem:
Moj otac. Mrtav.
Poslije niko više ništa ne pita.
Ko je ovo?
pitam čovjeka,
koji se čak ni
za pasošku sliku ne nasmiješi,
koji gleda pored mene
kao da pozdravlja
ljude,
koje ne voli.
Dijete seljaka, jedno od dvanaest,
a s jedanaest napustilo školu;
naučeno,
da gleda gore
pognute glave.
Iskrivio se
kao radnik na mašini
i kao vojnik
zaveden protiv Crvenih.
Poslije još jednom:
vjerovao, ne razumio.
Ali nastavio.
Kao radnik na mašini,
kao otac u porodici
a nedeljom u crkvi
zbog žene
i ljudi u selu.
Tog sam mrzila.
Uveče, kad bi iz fabrike
došao kući,
vriskala bi mu u susret
strane riječi, latinski, engleski.
Za stolom kod profesora,
kad mi je čaj
iz drhtavih ruku
kapao po koljenima,
mucala sam viceve
o šapama,
koje smrde na mašinsko ulje.
Vjeru sa mukom zaboravih.
Da razumijem i shvatam naučih:
Jer želim da volim
do smrti
svih onih, koji su krivi
za njegov život
i moju mržnju.
Ponekad
već je deka ležala
po njegovim koljenima
u invalidskim kolicima,
uzeo bi mi ruku,
odmjerio bi je
prstima i pogledima
i pitao me,
kako želim da njima napravim
novi svijet.
S tobom,
rekla sam,
a moja pesnica
stisnuta u njegovoj.
Tako smo činili vrijeme
svojim,
kada sam šestinu
zemlje njemu
crvene na stolu izbrojala
i on je dio po dio
i smišljeno
zdravo za gotovo
i za sebe uzeo.
Ko je ovo?
pitaju moji prijatelji
i ja kažem: jedan od nas.
Samo fotograf
je zaboravio,
da me pogleda
i da se nasmiješi.
Meine Wörter
alemão | Ulla Hahn
Meine Wörter hab ich
mir ausgezogen
bis sie dalagen
atmend und nackt
mir unter der Zunge.
Ich dreh sie um
spuck sie aus
saug sie ein
blas sie auf
spann sie an
von Kopf bis Fu
spann sie auf
Mach sie groß
wie ein Raumschiff zum Mond
und klein wie ein Kind.
Überall suche ich die Zeile
die mir sagt
wo ich mich find
(aus: Herz über Kopf, 1981)
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
from: Gesammelte Gedichte
Deutsche Verlags-Anstalt, 2013
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2013
Moje riječi
bósnio
Svoje sam riječi
sebi svlačila
sve dok nisu legle
dišući gole
pod mojim jezikom.
Izvrćem ih
ispljuvavam
u sebe usisavam
napuhavam
zatežem ih
od glave do pete
ih rastežem
Pravim ih velikim
kao svemirski brod k mjesecu
i malim kao dijete.
Posvuda tražim redak
koji će mi reći
gdje da nađem sebe.
REDE DES TAXIFAHRERS
alemão | Michael Krüger
Der Gast wollte die Abkürzung nehmen,
nicht ich. Zunächst querte ein Igel die Straße,
später eine Herde Kühe, dann ein Reh,
das nicht weichen wollte. Eine schwarze Katze
ließ uns einen Umweg nehmen, bis zur Grenze
und darüber hinaus, nach Osten. Der Herr mußte
dann austreten und verirrte sich im Wald.
Zerrissen und zitternd lag er unter den Brombeeren,
wo er seine Brille vermutete. Wir waren uns
näher gekommen. Wir fanden ein paar Pilze,
die wir roh aßen, gegen den Hunger. Ich war ihm
wohl fremd, obwohl er mich gar nicht richtig
verstand. Während der Fahrt erbrachen wir uns
beide aus dem Fenster. Sie sehen bleich aus,
sagte er zu mir mit käseweißem Gesicht.
Dann wieder eine Grenze. Nicht eigentlich deutsch,
also wieder zurück. Am Flughafen, gegen 17 Uhr,
war er in mein Taxi gestiegen. Ohne Gepäck,
im leichten Mantel, ein dünnes Buch unterm Arm.
Um es kurz zu machen: Gegen Morgen erreichten wir
eine Stadt, irgendwie glücklich und nun schon
sehr aneinander gewöhnt. Mein Gott, was für ein Leben
er führte. Nur zahlen wollte er nicht.
from: Wettervorhersage. Gedichte.
Salzburg: Residenz Verlag, 1998
Audio production: 2003, M. Mechner, literaturWERKstatt berlin
PRIČA TAKSISTE
bósnio
Putnik je želio da se ide prečicom,
ne ja. Prvo je jež prešao preko ulice,
kasnije krdo krava, poslije jedna srna,
koja se nije htjela vratiti. Crna mačka
nas je pustila da zaobiđemo, sve do granice
i preko nje, ka istoku. Gospodin je morao
zatim izaći i on se izgubi u šumi.
Poderan i drhteći ležao je ispod kupina,
gdje je mislio da su mu naočale. Postasmo
jedan drugom bliski. Pronađosmo nekoliko gljiva,
pojedosmo ih sirove, zbog gladi. Ja mu bi
zatim nekako stran, iako me nije uopšte pravo
razumio. Tokom vožnje smo povraćali
obojica kroz prozor. Izgledate blijedo,
rekao mi je sa licem bjeljeg od sira.
Zatim još jedna granica. Ne baš njemačka,
znači opet nazad. Na aerodromu, oko 17 sati,
ušao je u moj taksi. Bio je bez prtljaga,
u tankom mantilu, s knjižicom ispod pazuha.
Da skratim: negdje pred svitanje stigosmo
u grad, nekako sretni i sada već
jedan na drugog navikli. Moj Bože, kakav život
taj vodi. Samo platiti on nije htio.
GESCHICHTE DER MALEREI
alemão | Michael Krüger
Ich las eine Geschichte der Malerei
von den Anfängen bis heute.
Eine Geschichte der weißen Lämmer,
bevor sie der Strahl trifft.
Eine Geschichte der kleinen, geflügelten Engel
und des jungfräulichen Rasens,
von Gänseblümchen übersät.
Eine Geschichte der Stoffe
und der Durchsetzung des Goldes.
Eine Geschichte der feinsten Tränen
auf blassen Gesichtern.
Eine Geschichte der gewölbten Stirnen
und der eingefallenen Wangen.
Eine Geschichte des Wassers
und wie man es malt.
Eine Geschichte der Schulen,
der Stile, des Kampfes um Wahrheit.
Eine Geschichte der Gewalt,
der Tücke und Gemeinheit,
der Treulosigkeit und des Verrats,
der gebrochenen Eide, der Revolten
und der nie aufhörenden Schlächtereien.
In den Fußnoten las ich auch
eine Geschichte der Scham,
eine verwickelte Geschichte des Trostes.
Insgesamt eine schöne Geschichte,
die Geschichte der Malerei,
und nicht nur für die Augen.
In seinem Nachwort erklärt der Autor
umständlich, was wir sähen, sei
nur Farbe in verschiedenem Auftrag.
Er hatte das Gift vergessen,
das ihr beigemengt war,
das Gift für die Augen.
from: Wettervorhersage. Gedichte.
Salzburg: Residenz Verlag, 1998
Audio production: 2003, M. Mechner, literaturWERKstatt berlin
ISTORIJA SLIKARSTVA
bósnio
Čitao sam istoriju slikarstva
od njenih početaka do danas.
Jednu istoriju bijelih jagnjadi,
prije nego ih nož susretne.
Istoriju o malim, krilatim anđelima
i njihovoj djevičanskoj livadi,
posijanoj bijelom radom.
Istoriju materijala
i prodora zlata.
Istoriju najnježnijih suza
na blijedim licima.
Istoriju zaobljenih čela
i upadnih obraza.
Istoriju o vodi
i kako se slika.
Istoriju škola,
stilova, borbe za istinom.
Istoriju nasilja,
prevare i pokvarenjaštva,
nevjere i izdaje,
prekršenih zakletvi, revolti
i nikada ne zaustavljenim klaonicama.
U fusnotama čitah
o istoriji srama,
o zamršenoj istoriji utjehe.
Sveukupno jedna lijepa istorija,
ta istorija slikarstva,
i ne samo za oči.
U svom pogovoru autor objašnjava
neumjesno, da to što vidimo, mogla bi
biti samo boja u raznim nanosima.
On bijaše zaboravio na otrov,
koji joj bi dodan,
kao otrov za oči.
DIE SCHLÜSSEL
alemão | Michael Krüger
Beim Aufräumen des Schuppens
fand ich ein Kästchen alter Schlüssel,
schweres Gerät mit schönen assyrischen Bärten.
Jeder träumte von einer anderen Tür
in einem andern Jahrhundert,
von Duellen und fetten Würsten.
Einer paßte in ein liebesmüdes Herz.
Sie konnten Bismarck gekannt haben
oder Fontane oder ein Fräulein
in einem Roman, der nicht gut ausging.
Da sie kein Schloß mehr nehmen wollte,
legte ich sie vorsichtig zurück.
Das Haus atmete erleichtert auf.
from: Wettervorhersage. Gedichte.
Salzburg: Residenz Verlag, 1998
Audio production: 2003, M. Mechner, literaturWERKstatt berlin
KLJUČEVI
bósnio
Dok sam sređivao šupu
naiđoh na kutiju starih ključeva,
teška stvar sa lijepim asirskim bradama.
Svi su sanjali neka druga vrata
u nekom drugom stoljeću,
o duelima i masnim kobasicama.
Jedan odgovaraše ljubavnoumoranom srcu.
Mogli su poznavati i Bizmarka
ili Fontanu ili onu gospođicu
iz romana, što ne završi dobro.
Pošto ih ni jedna brava nije željela više,
vratio sam ih pažljivo natrag.
Kuća je odisala olakšanjem.
BESUCH IN AMSTERDAM
alemão | Michael Krüger
Die Stadt öffnet weit ihre Fenster,
um keinen Ton zu verpassen.
Ein Lied fährt auf dem Fahrrad vorbei
und schenkt jedem Haus eine Note.
Mein Freund wohnt an einer Gracht.
Die Treppe seines gutsitzenden Hauses
wurde von einem Schlangenbeschwörer
entworfen, ausgebildet in den Kolonien:
wenn man vorsichtig auftritt,
hört man mandelförmige Seufzer.
Gelegentlich fährt ein altes Schiff
durch den Salon, dessen Kapitän
Schriftstücke auf dem Fensterbrett ablegt,
mittelalterliche Traktate
über Aufklärung und Magie,
aber auch ganz normale Lebensgeschichten.
Blickt mein Freund aus dem Fenster,
verdoppelt sich die Stadt.
In der Dämmerung treten die Klassiker
aus den Regalen und beginnen zu arbeiten,
ein Hund bedient sie mit Käse und Wein.
Und nachts fegt ein Engel sorgfältig
den Weg zwischen Wasser und Haustür,
als gälte es, einen der vier Flüsse
zum Paradies zu säubern.
from: Wettervorhersage. Gedichte.
Salzburg: Residenz Verlag, 1998
Audio production: 2003, M. Mechner, literaturWERKstatt berlin
POSJETA AMSTERDAMU
bósnio
Grad otvara širom svoje prozore,
da zvuk ni jedan ne propusti.
Pjesma se jedna vozi na biciklu
i daruje svakoj kući po jednu notu.
Moj prijatelj živi na kanalu.
Stepenice njegove dobrostojeće kuće
dizajnirao je dreser zmija,
obrazovan u kolonijama:
ako se pažljivo zakorači,
čuju se bademasti uzdasi.
Povremeno kroz salon prođe
stari brod, čiji kapetan
ostavlja dokumenta na prozoru,
srednjevjekovne ugovore
o prosvjetiteljstvu i magiji,
ali i posve obične životne priče.
Pogleda li moj prijatelj kroz prozor,
poduplava se grad.
Sa sumrakom izlaze Klasici
iz regala i počinju da rade,
pas ih sirom i vinom poslužuje.
I noću jedan anđeo pažljivo mete
stazu između vode i ulaznih vrata,
kao da, jednu od četiri rijeke
raja, čisti.