Michaela Jacobsenová
Translator
on Lyrikline: 21 poems translated
from: alemão to: checo
Original
Translation
[Her mit dem Kelch, ich trinke, was ich muß...]
alemão | Christine Lavant
Her mit dem Kelch, ich trinke, was ich muß,
und meine Rechte stützt sich auf die Linke,
das ist die Erde, der ich schnell noch winke,
auch sie erträgt von oben jeden Guß,
und ihre Steine halten doch zusammen.
Es ist nicht not, von Sternen abzustammen,
um aus dem Toben heil hervorzugehen.
Ich trink den Zorn und bohre meine Zehen
durchs linde Laub hinab zum scharfen Lauch.
Metallen lärmt im alten Haselstrauch
ein winterharter Vogel über mir.
Ich weiß, ich brenne, ohne je bei dir
auch nur in Form des Weihrauchs anzukommen.
Von allen Sinnen einer steigt benommen
durchs Herz der Hasel in die Vogelkehle,
und meine Rechte zittert in der Linken.
Ein wenig Gold scheint ins Metall zu sinken
und läutet flüchtig für die arme Seele,
als stünde eine Wandlung ihr bevor.
Vom Himmelsrand neigt sich das Halbmond-Ohr
und täuscht mir Betenden Erhörung vor.
from: Die Bettlerschale
Salzburg : Otto Müller Verlag , 1956
Audio production: ORF Landesstudio Kärnten
[Svůj pohár vypít připravena jsem…]
checo
Svůj pohár vypít připravena jsem,
mou levou ruku podepírá pravá,
tohle je země, teď jí ještě mávám,
i ona shůry trpí nečasem,
a přesto každý její kámen drží.
Ze sloty vyjít lze se zdravou kůží,
i když tě hvězdné dálky nezrodily.
Dopíjím zlost, prsty se zabořily
povolnou prstí k trpkým cibulkám.
Nade mnou v staré lísce haleká
pták ztuhlý mrazem hlasem z kovu.
Já vím, že hořím, aniž můžu znovu
jak kadidlo tě aspoň zahalit.
Teď srdcem lísky proudí jeden cit,
do hrdla stoupá, hlásá ho ten ptáček
a v levičce se chvěje moje pravá.
Tím kovem hrstka zlata problyskává,
nebohé duši zvoní umíráček,
čeká ji možná proměna či změna?
Půlměsíc zalhal, uslyšel, jak sténám,
má modlitba že byla vyslyšena.
Christine Lavantová, Kořeny hoře. Martínkovice: Opus, 2022
[Wieder brach er bei dem Nachbarn ein...]
alemão | Christine Lavant
Wieder brach er bei dem Nachbarn ein,
und ich hatte Tür und Fenster offen,
meine Augen waren vollgesoffen
wie zwei Schwämme vom Verlassensein.
Dumm verknäulte sich in meinem Mund
Schluchzen, Bitten und verbohrtes Drohen,
während drüben schon die Hühner flohen
samt der Katze und dem alten Hund.
Doch er kam nicht, nahm sich wieder nur
einen, der noch gerne leben wollte,
und die Monduhr, die verrückte, rollte
meine Stunde rasch aus seiner Spur
Bitter trocknen mir die Augen ein,
bitter rinnt der Schlaftrunk durch die Kehle,
bitter bet´ ich für die arme Seele
und zerkaue mein Verlassensein.
from: Die Bettlerschale
Salzburg : Otto Müller Verlag , 1956
Audio production: ORF Landesstudio Kärnten
[K sousedům zas vnikla zpovzdálí…]
checo
K sousedům zas vnikla zpovzdálí
a já dveře otevřené měla,
opuštěná jsem tu osaměla,
oči tím jak houba nasály.
Vzlyky, prosby i hněv zaťatý
v hrdle se mi pošetile zdrchly,
zatímco už od sousedů prchli
kočka, pes i kvočna s kuřaty.
Ale ona nikde; kdo by žil
ještě rád dál, toho spíš se chopí.
Blázen měsíc zatím z její stopy
mou hodinku zbrkle odvalil.
Trpké je, že zůstal člověk sám,
trpký doušek sevřeného hrdla,
trpká prosba za duši, jíž zhrdla,
opuštěnost trpce přemílám.
Christine Lavantová, Kořeny hoře. Martínkovice: Opus, 2022
[Gerädert von deiner Sonne...]
alemão | Christine Lavant
Gerädert von deiner Sonne,
gerädert von deinem Mond
und in die Scherben der Sterne geschleudert –
was willst du, daß ich bekenne?
Mein Bräutigam war ohne Pferdehuf,
wir haben uns niemals über die Erde,
über das Tal aller Tränen erhoben,
nie deine Gewitter besprochen.
Wenn ich das könnte, wofür du mich quälst,
hätt´ ich den Schwund meiner Zuflucht verhindert
und wäre gewiß nie ins Räderwerk
deiner Verfolgung gefallen.
Du sollst meine Knochen zusammenfügen,
mein Herz und Gehirn auf dem rechten Ort
einsetzen wieder, bevor du – o Herr –
mein sanftes Geständnis empfängst
from: Die Bettlerschale
Salzburg : Otto Müller Verlag , 1956
Audio production: ORF Landesstudio Kärnten
[Lámána v kole tvého slunce…]
checo
Lámána v kole tvého slunce,
lámána v kole tvého měsíce
a odhozená do střepin tvých hvězd –
k čemu se mám doznat?
Můj ženich koňské kopyto neměl,
nikdy jsme se nepovznesli nad zem,
údolí všelikých slz,
tvé bouře nezažehnávali nikdy.
Kdybych dokázala, zač mě mučíš,
nepřišla bych o své útočiště
a do soukolí tvého pronásledování
bych se byla nikdy nepropadla.
Hleď moje kosti složit,
zas usadit mé srdce i můj mozek
na správné místo, dříve než – ó Pane –
mé svolné přiznání přijmeš.
Christine Lavantová, Kořeny hoře. Martínkovice: Opus, 2022
[Versuche den winzig gewordenen Mond...]
alemão | Christine Lavant
Versuche den winzig gewordenen Mond
aus dem Himmel zu blasen.
Dein Atem reicht nicht einmal dafür noch aus!
Wie willst du dann die aufgeloderte Sonne
über deinem Herzen kühler machen
oder gar sie verschieben?
Sage zu deinem Herzen, daß früher oder später
alle Hexen verbrennen müssen.
Auch die guten entgehen dem Feuer nicht,
weil Gott ihre magische Asche braucht,
um seine Erwählten damit zu salben.
Sage, er haßt diese Asche nicht,
weil sie trotz allem aus Unschuld kommt
und vielen gemeisterten Leiden.
Lehre, wenn du jetzt Atem holst,
dein Herz in die Mitte der Sonne treten
und tilge gänzlich aus deinem Blut
den Namen der Hölle.
Niemand glaubt dir das Wort –;
und das, was dich brennt,
weiß allein seinen eigenen großen Namen,
der erschütternder ist als alle Zeichen am Himmel.
from: Die Bettlerschale
Salzburg : Otto Müller Verlag , 1956
Audio production: ORF Landesstudio Kärnten
[Pokus se ten droboulinký měsíc…]
checo
Pokus se ten droboulinký měsíc
odfouknout z nebe.
Tvůj dech už ani tohle nezvládne!
Jak bys pak chtěla zchladit slunce,
které žhne nad tvým srdcem,
nebo jím dokonce pohnout?
Srdci pověz, že dříve či později
musí všechny čarodějky shořet.
Ani ty dobré ohni neuniknou,
ježto Bůh jejich magický popel potřebuje,
aby pomazal své vyvolené.
Řekni, že on jím nepohrdá,
protože vzdor všemu pochází z nevinnosti
a mnohých překonaných útrap.
Až se teď nadechneš, pouč své srdce,
jak vejít v střed slunce,
a beze zbytku smyj ze své krve
jméno pekla.
Nikdo ti nevěří to slovo –;
a to, čím hoříš,
samo zná své vlastní velké jméno,
drtivější než veškerá znamení na nebi.
Christine Lavantová, Kořeny hoře. Martínkovice: Opus, 2022
[Erlaube mir traurig zu sein...]
alemão | Christine Lavant
Erlaube mir traurig zu sein
unter deinen Augen, den Sternen.
Vielleicht sehen sie nicht, daß ich traurig bin,
denn die Muschel des Mondes ist abgewandt
und hört nicht auf meine Gespräche.
Bei Tag denkt sicher die Sonnenstirne
niemals über mich Dämmernde nach –
erlaube mir, gänzlich verloren zu gehen
in den Büschen der Schwermut.
from: Die Bettlerschale
Salzburg : Otto Müller Verlag , 1956
Audio production: ORF Landesstudio Kärnten
[Dovol mi, abych smutná byla…]
checo
Dovol mi, abych smutná byla
pod tvýma očima hvězd.
Možná nevidí, jak jsem smutná,
vždyť mušle měsíce se odvrátila
a neposlouchá moje proslovy.
Za dne se zajisté sluneční hvězda
na mě v mém přítmí nerozpomene nikdy –
dovol mi vytratit se cele
v houštinách trudnomyslnosti.
Christine Lavantová, Kořeny hoře. Martínkovice: Opus, 2022
[Sag mir ein Wort, und ich stampfe dir...]
alemão | Christine Lavant
Sag mir ein Wort, und ich stampfe dir
aus dem Zement eine Blume heraus,
denn ich bin mächtig geworden vor Schwäche
und vom sinnlosen Warten,
magneten in allen Sinnen.
Sicher wirst du erscheinen müssen!
Über dem Bahnhof zittert die Luft,
und die Taubenschwärme erwarten
den Einbruch der großen Freude.
Das Licht hat sich sanft auf die Schienen gelegt,
weg von den Haaren der Mädchen
und aus den Augen der Männer.
Ich habe aufgehört zu weinen,
aufgehört auch, auf das Wunder zu warten,
denn eines ereignet sich immerwährend
im Wachstum meiner Schwäche,
die da steigt und steigt über die Tauben hinauf
und hinunter in schwarze Brunnen,
wo auch tagsüber noch sichtbar sind
die verheimlichten Sterne.
Dort unten wechselt nicht Tag und Nacht,
dort unten begehrst du noch ununterbrochen
die sanfte Blume meines Willens.
from: Die Bettlerschale
Salzburg : Otto Müller Verlag, 1956
Audio production: ORF Landesstudio Kärnten
[Řekni mi slůvko, a já ti…]
checo
Řekni mi slůvko, a já ti
vydupu z cementu květinu,
neboť jsem slabostí získala sílu,
slabostí a marným čekáním,
magnetismus ve všech smyslech.
Určitě se musíš objevit!
Nad nádražím se chvěje vzduch
a holubí hejna očekávají
vpád veliké radosti.
Světlo povolně ulehlo na koleje,
z dosahu dívčích vlasů
a mužských očí.
Přestala jsem plakat,
přestala i očekávat zázrak,
ježto jeden se ustavičně děje,
jak roste moje slabost,
která tu stoupá a stoupá vzhůru nad holuby
a dolů do temných studní,
kde jsou i přes den vidět
utajované hvězdy.
Tam dole se nestřídá den a noc,
tam dole si ještě bez ustání žádáš
povolnou květinu mé vůle.
Christine Lavantová, Kořeny hoře. Martínkovice: Opus, 2022
[Bernsteingelb ist das Geblüt der Erde...]
alemão | Christine Lavant
Bernsteingelb ist das Geblüt der Erde,
Mohnsud tropft aus allen Freudenarten
in der Zeit, dem immergrünen Garten,
wächst der Apfel, den ich pflücken werde.
Muß zuvor aus überglasten Stunden
Weh- und Wermut in dein Herz verpflanzen,
während Sterne durch den Mittag tanzen,
die der Hunger in uns losgebunden.
Bei den Hornissen- und Wespennestern
stiehlt mein Denken ein paar wilde Waben,
um ein Brot für dich und mich zu haben,
und die Erde blutet gelb wie gestern.
Trink mit mir von allen Freudenarten!
Weh- und Wermut wachsen jetzt von selber,
auch der Apfel wird schon immer gelber,
wenn er reif ist, steht der Tod im Garten.
Oh, wir werden sie verzückt verzehren,
Tod und Apfel und die schwarzen Kerne –
doch das Feuer unsrer Hungersterne
wird das Erdblut röten und vermehren.
from: Die Bettlerschale
Salzburg : Otto Müller Verlag, 1956
Audio production: ORF Landesstudio Kärnten
[Jako jantar žlutá je krev země…]
checo
Jako jantar žlutá je krev země,
veškerá slast vůní máku sládne,
věčná zeleň v sadě času vládne
a jablko odtud připadne mně.
Předtím musím ze zasklených chvílí
do srdce ti s hořcem vsadit hoře
v poledne, kdy hvězdy začnou hořet,
co se z lačnosti v nás vyrojily.
U hnízd vos a sršňů za večera
plané plástve krade moje snění
pro nás oba na chléb k nasycení.
Země žlutě krvácí jak včera.
Ze všech slastí nyní ochutnáme!
Hoře s hořcem rostou teď už samy,
i jablko žlutší připadá mi,
dozraje – a v zahradě smrt stane.
Zhltneme vše, uchvácení, němí:
smrt, jablko i s černými jádry,
avšak žár hvězd, co nám lačným vládly,
zbarví rudě a vzedme krev zemi.
Christine Lavantová, Kořeny hoře. Martínkovice: Opus, 2022
[Das Sonnenrad ging über mich hinweg...]
alemão | Christine Lavant
Das Sonnenrad ging über mich hinweg,
ich liege tief im Tulpenkelch der Nacht
und zähl´ der Sterne gelbe Staubgefäße,
von denen eines klar sich niederneigt.
Die andern bleiben und ich schlafe ein,
um erst im Traum die fromme Zahl zu sehn,
vor ihr zu ahnen, welches Wort sie meine,
bevor die Hand des Vaters sie verlöscht.
Vielleicht macht mich ein früher Vogel wach
und die Banane Mond hängt überzart
und immer schwindender im Apfelgrünen?
Dann fällt mir Zahl und Sinn aus dem Verstand.
Dann war die Mühsal dieses Traums umsonst.
Die dunkle Tulpe blättert langsam auf
und läßt den Morgenstern mein Herz befragen,
wie weit es kam, bevor der Vogel schrie.
O alte Antwort – immer noch gleich scheu –:
Ich war im Vorhof – einer sah mich an –
die Zahl war groß, in der ich mich erkannte
als schwarzes Staubgefäß im roten Kelch.
from: Die Bettlerschale
Salzburg : Otto Müller Verlag , 1956
Audio production: ORF Landesstudio Kärnten
[Sluneční kolo mě už přejelo…]
checo
Sluneční kolo mě už přejelo.
Do tulipánu noci uléhám,
z kalichu žluté prašníky hvězd sčítám
a jeden z nich se ke mně naklání.
Jiné se nehnou a já usínám,
to svaté číslo zjeví mi až sen,
bezmála tuším, jaké slovo míní,
dřív než je smaže ruka otcova.
Možná mě ranní ptáček probudí
a banán měsíce, už blednoucí,
uvidím křehce viset na jabloni?
Pak se mi s číslem smysl vytratí.
Pak byla marná strázeň toho snu.
Tulipán temný začal opadávat,
teď jitřenka se musí vyptat srdce,
kam že až došlo, když pták zakřičel.
Odpověď stará – stejně nesmělá –:
K nádvoří – a někdo na mě hleděl –
vysoké číslo, v kterém jsem se našla
co černý prašník v rudém kalichu.
Christine Lavantová, Kořeny hoře. Martínkovice: Opus, 2022
der veteranengarten
alemão | Jan Wagner
„Again he fighting with his foe, counts o’er his scars,
Tho‘ Chelsea’s now the seat of all his wars,
And fondly hanging on the lengthening tale,
Reslays his thousands o’er a mug of ale.“
- Sir John Soane, Inschrift im Summerhouse
des Royal Hospital, London -
die veteranen wachsen aus dem gras
empor in ihren ehrenuniformen;
die schweren messingknöpfe blinzeln matt
ins späte licht des nachmittags zurück.
sie wachsen aus dem gras wie in den mythen
das heer der ausgesäten drachenzähne.
die veteranen zeigen ihre zähne
auf fotos, die so braun wie altes gras
geworden sind – vergilbter noch als mythen.
der kampf, sagt jener grieche, ist der formen
beginn, und alles führt zu ihm zurück.
die veteranen steigen auf das matt-
erhorn ihrer erinnerung, das matt
im gegenlicht erstrahlt. die falschen zähne,
die längst schon in der ebene zurück-
geblieben sind. fast unbemerkt im gras
die enkel, glücklich mit geringsten formen
des spiels - ein gegensatz zum kaum bemühten
versuch der veteranen, sich beim mythen-
umrankten spiel der könige ins matt
zu setzen. (die die weißen steine formen
benutzen elfenbein und walroßzähne.)
im veteranengarten wächst das gras.
die schnecke gleitet in ihr haus zurück.
die veteranen denken oft zurück
und kaum nach vorne. so entstehen mythen.
die enkelkinder spielen auf dem gras
in das die kameraden bissen, matt
vom kampf. zu leben heißt: man muß die zähne
zusammenbeißen. und das schicksal formen.
die schwestern tragen weiße uniformen
und sind doch warm. sie rollen sie zurück
ins haus wenn erste sterne ihre zähne
entblößen, und ein ganzes heer von mythen
folgt ihnen auf die zimmer. wo es matt
war vom gewicht erhebt sich nun das gras.
die dunklen formen wandern übers gras -
man mag an zähne denken. oder mythen.
der könig bleibt zurück in seinem matt.
from: Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001- 2015
München: Hanser Berlin, 2016
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2010
zahrada veteránů
checo
„Again he fighting with his foe, counts o’er his scars,
Tho’ Chelsea’s now the seat of all his wars,
And fondly hanging on the lenghthening tale,
Reslays his thousands o’er a mug of ale.“
Sir John Soane, nápis v Summerhouse
Royal Hospital, Londýn
tyčí se zde, kde zelená se tráva,
každý se halí v čestnou uniformu;
knoflíky z mědi blyskotají mat-
ně, zrcadlí přísvit odpoledne zpět.
jak vojsko rostou, o němž mluví mýty,
z té trávy, do níž padly dračí zuby.
zde veteráni ukazují zuby
na snímcích hnědých jako stará tráva
a vybledlejších nade všechny mýty.
boj, pravil onen řek, ten určil formu
počátku, k němuž všechno kráčí zpět.
veteráni teď vyšli prozkoumat
co v protisvětle jeví se jak mat-
terhorn jejich vzpomínky. falešné zuby
za sebou dávno zanechali zpět
v nížině. a jejich vnuky pohltila tráva,
šťastné, když hra má jakoukoli formu –
s tím veteráni nechtějí nic mít, ti
se v královské hře obestřené mýty
snažili marně o to, dostat mat.
(kdo pro kameny bílé hledá formu,
má slonovinu, mroží kly a zuby.)
v zahradě veteránů bují tráva.
do svého domku vklouzl hlemýžď zpět.
veteráni se v mysli vrací zpět,
kupředu stěží. tak se rodí mýty.
vnuci si hrají tam, kde bují tráva
a leží druzi, bojem mdlí a mat-
ní. žít znamená: musíš zatnout zuby
a osudu dát jednou provždy formu.
sestřičky mají bílou uniformu,
a přece hřejí. teď je vezou zpět,
když první hvězdy obnažily zuby
a celé vojsko, které tvoří mýty,
je následuje ve chvatu a zmat-
ku. z tíže se zas pozvedá jen tráva.
teď temnou formu napůl skryje tráva –
snad jsou to zuby, snad jen pouhé mýty.
král zůstal zpět, kde obdržel svůj mat.
botanischer garten
alemão | Jan Wagner
dabei, die worte an dich abzuwägen -
die paare schweigend auf geharkten wegen,
die beete laubbedeckt, die bäume kahl,
der zäune blüten schmiedeeisern kühl,
das licht aristokratisch fahl wie wachs -
sah ich am hügel gläsern das gewächs-
haus, seine weißen rippen, fin de siècle,
und dachte prompt an jene walskelette,
für die man sich als kind den hals verdrehte
in den museen, an unsichtbaren drähten,
daß sie zu schweben schienen, aufgehängt,
an jene ungetüme, zugeschwemmt
aus urzeittiefen einem küstenstrich,
erstickt an ihrem eigenen gewicht.
from: Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001- 2015
München: Hanser Berlin, 2016
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2010
botanická zahrada
checo
přemítám, co ti říci, neříci –
na cestách z písku páry mlčící,
spadané stromy, listí kryje zem,
na mřížích květy studí železem,
světlo jak z vosku, ušlechtilá běl –
na pahorku jsem skleník uviděl,
žebroví bílé, pravá secese,
a okamžitě rozpomněl jsem se
– jinak to nešlo – na velrybí skelet,
nad nímž jsme děti žasly rozechvěle,
když v muzeu se lehce vznášel shůry,
na všechny netvory a na nestvůry:
z pravěkých hlubin vyvrženy byly,
svou vlastní vahou se pak udusily.
teebeutel
alemão | Jan Wagner
I
nur in sackleinen
gehüllt. kleiner eremit
in seiner höhle.
II
nichts als ein faden
führt nach oben. wir geben
ihm fünf minuten.
from: Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001- 2015
München: Hanser Berlin, 2016
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2010
pytlík čaje
checo
I
jenom do pytle
se halí. poustevníček
ve své sluji.
II
nahoru vede
jediné vlákno. dáme mu
pět minut.
störtebeker
alemão | Jan Wagner
„Ich bin der neunte, ein schlechter Platz.
Aber noch läuft er.“
(Günter Eich)
noch läuft er, sieht der kopf dem körper zu
bei seinem vorwärtstaumel. aber wo
ist er, er selbst? in diesen letzten blicken
vom korb her oder in den blinden schritten?
ich bin der neunte und es ist oktober;
die kälte und das hanfseil schneiden tiefer
ins fleisch. wir knien, aufgereiht, in tupfern
von weiß die wolken über uns, als rupfe
man federvieh dort oben – wie vor festen
die frauen. vater, der mit bleichen fäusten
den stiel umfaßt hielt, und das blanke beil,
das zwinkerte im licht. das huhn derweil
lief blutig, flatternd, seinen weg zu finden
zwischen zwei welten, vorbei an uns johlenden kindern.
from: Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001- 2015
Berlin: Hanser Berlin, 2016
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2010
störtebeker
checo
„Jsem devátý, to není dobré místo.
Ale ještě běží.“
Günter Eich
ještě běží. hlava pozoruje tělo
jak potácí se vpřed. ale kde je
on sám? v posledních pohledech
z koše nebo krocích naslepo?
Jsem devátý a ke všemu je říjen;
hlouběj se vrývá chlad i konopný provaz.
klečíme v řadě, na nebi se houlí
chumáčky běli – chystají se hody
a škube drůbež? otec sevřel topůrko,
zbělely klouby, zaleskl se kov.
a zkrvavený kohout mezitím
pobíhal mezi bytím, nebytím
hledaje cestu mezi dvěma světy
kolem nás výskajících dětí.
guerickes sperling
alemão | Jan Wagner
„...köstlicher als Gold, bar jeden
Werdens und Vergehens...“
- Otto von Guericke -
was ist das, unsichtbar und doch so mächtig,
daß keine kraft ihm widersteht? der kreis
von bürgern rund um meister guericke
und seine konstruktion: die vakuumpumpe,
die auf drei beinen in das zimmer ragt,
vollendet und mit der obszönen grazie
der mantis religiosa. messingglanz,
die kugel glas als rezipient: hier sitzt
der sperling, der wie eine weingeistflamme
zu flackern angefangen hat – die luft
die immer enger wird. vorm fenster reifen
die mirabellen, summt die wärme, wächst
das gras auf den ruinen. an der wand
ein kupferstich vom alten magdeburg.
die unbeirrbarkeit der pendeluhr,
diopter, pedometer, astrolabium;
der globus auf dem tisch, wo eben erst
neuseelands rückenflosse den pazifik
durchschnitten hat, und wie aus weiter ferne
das zähe trotten eines pferdefuhrwerks.
„dieser tote sperling“, flüstert einer,
„wird noch durch einen leeren himmel fliegen.“
from: Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001- 2015
Berlin : Hanser Berlin, 2016
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2010
guerickův vrabec
checo
„dražší než zlato, mimo
všechen vznik i zánik…“
–Otto von Guericke –
co je to, neviditelné, a přece tolik
mocné, že je žádná síla nepřemůže?
měšťané stojí v kruhu kolem mistra
guericka a jeho aparátu:
vývěvy, co tu trčí na třech nohách
s obscénní, dokonalou grácií
kudlanky nábožné. měď pableskuje,
sklo koule jako recipient a v ní
vrabeček, co se jak lihový plamen
chvěje a chvěje – ubývá mu vzduchu.
a mirabelky zatím dozrávají
za oknem, kde bzučí teplo, tráva
porůstá sutiny a na stěně
rytina z mědi: starý magdeburg.
ta neomylnost astrolabia,
dioptru, krokoměru, pendlovek;
na stole globus, na němž nový zéland
svou hřbetní ploutví v tuto chvíli proťal
pacifik – z velké dálky doléhá
úporný dusot zapřažených koní.
„ten mrtvý vrabec,“ řekl někdo šeptem,
„poletí ještě do prázdného nebe.“
Ende August
alemão | Günter Eich
Mit weißen Bäuchen hängen die toten Fische
zwischen Entengrütze und Schilf.
Die Krähen haben Flügel, dem Tod zu entrinnen.
Manchmal weiß ich, daß Gott
am meisten sich sorgt um das Dasein der Schnecke.
Er baut ihr ein Haus. Uns aber liebt er nicht.
Eine weiße Staubfahne zieht am Abend der Omnibus,
wenn er die Fußballmannschaft heimfährt.
Der Mond glänzt im Weidengestrüpp,
vereint mit dem Abendstern.
Wie nahe bist du, Unsterblichkeit, im Fledermausflügel,
im Scheinwerfer-Augenpaar,
das den Hügel herab sich naht.
from: Botschaften des Regens (1955)
Heute in: Günter Eich. Gesammelte Werke. Band I. Die Gedichte – Die Maulwürfe.
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1973
Audio production: CD Günter Eich. Gedichte/Ein Traum am Edsin-Gol.
München: NOA NOA Hör-Buchedition 2002
© Suhrkamp Verlag GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
Koncem srpna
checo
Bílými bříšky visí mrtvé ryby
mezi žabincem a rákosem.
Vrány mají křídla, aby unikly smrti.
Občas vím, že Bůh se stará
ze všeho nejvíc o bytí šneka.
Staví mu dům. Nás ale nemiluje.
Bílou vlajkou prachu mává večer autobus,
když veze domů fotbalové mužstvo.
Ve vrbinách se třpytí měsíc
spolčený s večernicí.
Jak blízko jsi, nesmrtelnosti, v křídle netopýřím,
v páru očí-reflektorů,
které se blíží po úbočí dolů.
Günter Eich: Víceméně. Odeon, Praha 1987
Weg zum Bahnhof
alemão | Günter Eich
Noch schweigt die Fabrik,
verödet im Mondschein.
Das Frösteln des Morgens
wollt ich gewohnt sein!
Rechts in der Jacke
die Kaffeeflasche,
die frierende Hand
in der Hosentasche,
so ging ich halb schlafend
zum Sechsuhrzug,
mich griffe kein Trauern,
ich war mir genug.
Nun aber rührt der warme Hauch
aus den Bäckerein
mein Herz wie eine Zärtlichkeit
und ich kann nicht gelassen sein.
from: Untergrundbahn (1949)
Heute in: Günter Eich. Gesammelte Werke. Band I. Die Gedichte – Die Maulwürfe.
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1973
Audio production: CD Günter Eich. Gedichte/Ein Traum am Edsin-Gol.
München: NOA NOA Hör-Buchedition 2002
© Suhrkamp Verlag GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
Cestou k nádraží
checo
Továrna mlčí, pustá
ve svitu měsíce.
Jak málo se mi zrána
do chladu vyjít chce!
Termosku s kávou
napravo v saku,
s rukama v kapsách
si kráčím k vlaku
v šest nula nula
a v chůzi napůl spím,
jak bych nic nežádal,
po ničem neteskním.
Vtom jako něžná lichotka
se do srdce náhle vlije
van vlahé vůně z pekáren
a pryč je má apatie.
Günter Eich: Víceméně. Odeon, Praha 1987
Tage mit Hähern
alemão | Günter Eich
Der Häher wirft mir
die blaue Feder nicht zu.
In die Morgendämmerung kollern
die Eicheln seiner Schreie.
Ein bitteres Mehl, die Speise
des ganzen Tags.
Hinter dem roten Laub
hackt er mit hartem Schnabel
tagsüber die Nacht
aus Ästen und Baumfrüchten,
ein Tuch, das er über mich zieht.
Sein Flug gleicht dem Herzschlag.
Wo schläft er aber
und wem gleicht sein Schlaf?
Ungesehen liegt in der Finsternis
die Feder vor meinem Schuh.
from: Botschaften des Regens (1955)
Heute in: Günter Eich. Gesammelte Werke. Band I. Die Gedichte – Die Maulwürfe.
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1973
Audio production: CD Günter Eich. Gedichte/Ein Traum am Edsin-Gol.
München: NOA NOA Hör-Buchedition 2002
© Suhrkamp Verlag GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
Dny se sojkami
checo
Sojka mi neshodí
své modré pírko.
Do svítání se koulejí
žaludy jejího křiku.
Hořká mouka, potrava
na celý den.
V rudém listoví
ostrým zobákem
ve dne klove noc
z haluzí a plodů,
háv, jímž mne halí.
Její let se podobá tlukotu srdce.
Kde však přespává
a čemu se podobá její spánek?
Nepovšimnuto leží v temnotě
pírko před mou botou.
Günter Eich: Víceméně. Odeon, Praha 1987
Himbeerranken
alemão | Günter Eich
Der Wald hinter den Gedanken,
die Regentropfen an ihnen
und der Herbst, der sie vergilben läßt –
ach, Himbeerranken aussprechen,
dir Beeren ins Ohr flüstern,
die roten, die ins Moos fielen.
Dein Ohr versteht sie nicht,
mein Mund spricht sie nicht aus,
Worte halten ihren Verfall nicht auf.
Hand in Hand zwischen undenkbaren Gedanken.
Im Dickicht verliert sich die Spur.
Der Mond schlägt sein Auge auf,
gelb und für immer.
from: Botschaften des Regens (1955)
Heute in: Günter Eich. Gesammelte Werke. Band I. Die Gedichte – Die Maulwürfe.
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1973
Audio production: CD Günter Eich. Gedichte/Ein Traum am Edsin-Gol.
München: NOA NOA Hör-Buchedition 2002
© Suhrkamp Verlag GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
Maliní
checo
Les na pozadí myšlenek,
na nich kapičky deště
a podzim, jímž žloutnou –
ach, umět vyslovit maliny,
plody ti pošeptat do ouška,
ty rudé, co upadly do mechu.
Tvé ucho jim neporozumí,
má ústa je nevysloví,
slova nezadrží jejich zánik.
Dlaň v dlani uprostřed nemyslitelných myšlenek.
Stopa se ztrácí v křoví.
Měsíc rozvírá oko,
žluté a provždy.
Günter Eich: Víceméně. Odeon, Praha 1987
Botschaften des Regens
alemão | Günter Eich
Nachrichten, die für mich bestimmt sind,
weitergetrommelt von Regen zu Regen,
von Schiefer- zu Ziegeldach,
eingeschleppt wie eine Krankheit,
Schmuggelgut, dem überbracht,
der es nicht haben will –
Jenseits der Wand schallt das Fensterblech,
rasselnde Buchstaben, die sich zusammenfügen,
und der Regen redet
in der Sprache, von welcher ich glaubte,
niemand kenne sie außer mir –
Bestürzt vernehme ich
die Botschaften der Verzweiflung,
die Botschaften der Armut
und die Botschaften des Vorwurfs.
Es kränkt mich, daß sie an mich gerichtet sind,
denn ich fühle mich ohne Schuld.
Ich spreche es laut aus,
daß ich den Regen nicht fürchte und seine Anklagen
und den nicht, der sie mir zuschickte,
daß ich zu guter Stunde
hinausgehen und ihm antworten will.
from: Botschaften des Regens (1955)
Heute in: Günter Eich. Gesammelte Werke. Band I. Die Gedichte – Die Maulwürfe.
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1973
Audio production: CD Günter Eich. Gedichte/Ein Traum am Edsin-Gol.
München: NOA NOA Hör-Buchedition 2002
© Suhrkamp Verlag GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
Vzkazy deště
checo
Vzkazy, jež jsou mi určeny,
vybubnovávané od deště k dešti,
od břidlicové střechy k střeše z tašek,
zavlečené jak nemoc,
kontraband doručený tomu,
kdo o něj nestojí –
Za zdí rachotí okenní plech,
řinčící písmena, jež se spojují,
a déšť hovoří
řečí, o níž jsem soudil,
že jí nikdo kromě mne nerozumí –
Ohromen naslouchám
vzkazům zoufalství,
vzkazům chudoby,
vzkazům výčitky.
Dotýká se mě, že jsem jejich adresátem,
neboť se necítím vinen.
Říkám nahlas,
že se nebojím deště a jeho předhůzek,
ani toho, kdo mi je posílá,
a že v pravou chvíli
vyjdu a zodpovím se.
Günter Eich: Víceméně. Odeon, Praha 1987
D-Zug München-Frankfurt
alemão | Günter Eich
Die Donaubrücke von Ingolstadt,
Das Altmühltal, Schiefer bei Solnhofen,
in Treuchtlingen Anschlußzüge –
Dazwischen
Wälder, worin der Herbst verbrannt wird,
Landstraßen in den Schmerz,
Gewölk, das an Gespräche erinnert,
flüchtige Dörfer, von meinem Wunsch erbaut,
in der Nähe deiner Stimme zu altern.
Zwischen den Ziffern der Abfahrtszeiten
breiten sich die Besitztümer unserer Liebe aus.
Ungetrennt
bleiben darin die Orte der Welt,
nicht vermessen und unauffindbar.
Der Zug aber
treibt an Gunzenhausen und Ansbach
und an Mondlandschaften der Erinnerung
- der sommerlich gewesene Gesang
der Frösche von Ornbau -
vorbei.
from: Botschaften des Regens (1955)
Heute in: Günter Eich. Gesammelte Werke. Band I. Die Gedichte – Die Maulwürfe.
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1973
Audio production: CD Günter Eich. Gedichte/Ein Traum am Edsin-Gol.
München: NOA NOA Hör-Buchedition 2002
© Suhrkamp Verlag GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
Rychlík Mnichov-Frankfurt
checo
Ingolstadt s mostem přes Dunaj,
Altmühlské údolí, břidlice u Solnhofenu,
přípoje v Treuchtlingenu –
Mezitím
lesy, v nichž je spalován podzim,
silnice do bolesti,
oblaka připomínající rozhovory,
prchavé vísky zbudované mou touhou
stárnout nablízku tvému hlasu.
Mezi časy odjezdů
se rozprostírají državy naší lásky.
Nerozdělená
v nich zůstávají místa světa,
k nezměření a nenalezení.
Vlak se však
žene na Gunzenhausen a Ansbach
a měsíční krajiny vzpomínky
– s létem minulý
zpěv žab z Ornbau –
nechává za sebou.
Günter Eich: Víceméně. Odeon, Praha 1987
Ende eines Sommers
alemão | Günter Eich
Wer möchte leben ohne den Trost der Bäume!
Wie gut, daß sie am Sterben teilhaben!
Die Pfirsiche sind geerntet, die Pflaumen färben sich,
während unter dem Brückenbogen die Zeit rauscht.
Dem Vogelzug vertraue ich meine Verzweiflung an.
Er mißt seinen Teil von Ewigkeit gelassen ab.
Seine Strecken
werden sichtbar im Blattwerk als dunkler Zwang,
die Bewegung der Flügel färbt die Früchte.
Es heißt Geduld haben.
Bald wird die Vogelschrift entsiegelt,
unter der Zunge ist der Pfennig zu schmecken.
from: Botschaften des Regens (1955)
Heute in: Günter Eich. Gesammelte Werke. Band I. Die Gedichte – Die Maulwürfe.
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1973
Audio production: CD Günter Eich. Gedichte/Ein Traum am Edsin-Gol.
München: NOA NOA Hör-Buchedition 2002
© Suhrkamp Verlag GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
Konec jednoho léta
checo
Kdo by chtěl žít bez útěchy stromů!
Jak dobře, že mají podíl na smrti!
Broskve jsou očesány, švestky modrají,
pod obloukem mostu mezitím hučí čas.
Své zoufalství svěřuji tažným ptákům.
Poklidně si vyměřují svůj díl věčnosti.
Jejich dráhy
zrcadlí listoví jak temné tíhnutí,
pohyb křídel zbarvuje plody.
Jenom strpení.
Ptačí písmo bude vbrzku rozpečetěno,
pod jazykem je cítit groš.
Günter Eich: Víceméně. Odeon, Praha 1987
Piegaresische Fenster I-VI
alemão | Jürgen Nendza
I
Biegsam. Den Wegrand patrouilliert die Wilde Karde,
aber sie reicht nicht aus zum Aufkratzen des Stoffes,
damals nicht, heute nicht. Also weiter
Anfragen an die Vegetation: Immergrün, Macchia
zwischen Blüten und Wunden, aus der die Erinnerung
zu ergänzen beginnt und evakuiert
die Gegenwart im Unterholz für eine Geschichte
des Widerstands zum Beispiel, die mitläuft
durchs Vokabular, gegenüber den Hügel hinauf
zum römischen Weiler, wo wir den Tempel Dianas
sehen im Zitat und mit jedem Wort
ein Labyrinth, in dem die Zeit sich verliert,
bevor sie uns vor die Füße legt Wegwarte,
Patronen.
II
Patronen. Die Dämmerung ist wieder Schußfeld
gewesen. Doch jetzt ist das Gelände frei:
Die Hunde schlafen hinter den Steineichen,
an deren Blutstamm wir Hirschkäfer sammeln,
am Totholz Legenden vom Feuerflug. Die Hitze
schnürt ihr Korsett, staut Ginsterlicht auf,
Reisighaut, Hügel und Tal: eine Vertikalität
verlassen vom Wind. Gut organisiert
nehmen Ameisen Maß an unseren Füßen,
und wie eine Ausweichbewegung zieht deine Stimme
einen anderen Horizont. Fluchtpunkt ist die Artistik
der Vögel, die uns weiterführt zum Anblick einer
Schwalbe knapp über dem Pool: Ein Wellenmikado reflektiert
auf ihrer weißen Brust. So fliegt das Wasser davon, sagst du
mit einer Leichtigkeit, die ringsum abtauchen läßt Hügel,
Legenden.
III
Legenden. Ich denke an Wässergräben englischer
Gärten. Unbegehbar ihre eingebundene Weite,
und nur ein kleiner Schritt zu den Zwischenräumen
der Worte. Wieder sind es Motive der Entfernung,
die so nah ihre Muster aufschlagen: Der Segelfalter
legt seinen Halbmond in die Wölbung deiner Brauen,
berichtet vom Bogenschlag filigraner Lünetten. Später,
am Haus, bleibst du im Türrahmen gelehnt. Eine Figur
zwischen Kommen und Gehen, die hinunterschaut
zum versteinerten Fluß: Durchtrocknendes Licht, das ausblüht
Salz und jede Bewegung einzufärben droht ins Verharren.
Dann richten sich Fürstenhöfe ein auf den Hügeln,
arkadische Szenen, Märchenbilder, im Silber des Ölbaums
Tonwerte.
IV
Tonwerte. Längst haben sich Vannuccis Farben gelöst
von ihren Motiven, irren herum oder erforschen
den Zweifel. Wir kauen Rosmarinbrot.Du erzählst
von der Blütezeit piegaresischer Glasmacher,
als deine Worte abgleiten ins Schmirgeln
meiner Kiefer und einsetzt der Gesang der Stieglitze
vom Morgen, der scherbelnd im Halbschlaf
durch die Säulenzypressen fällt, als die Glocke
der Pfarrkirche mager zu nagen beginnt am Signalton
rangierender Baustofftransporter im Tal
und zehnmal die Zeit in der Zeit wiederholt. Wachwerden
hinter piegaresischem Glas, denke ich, als du
noch sagst: für die Domfenster verwendet, in
Orvieto.
V
Orvieto. Nachmittags im Kellersystem. Tuffgestein,
Porzellanerde, im Kühlfach der Gänge gestapelte
Fristen. Es verläuft noch etruskisches Wasser
unter den Einfluglöchern bei der Ankunft
im zehntausendfach gurrenden Vorratslager
für das Zentrum darüber, das sich ausspricht
im Blutwunder gegen Ketzer. Auf vulkanischem Fels
gehen wir an Deck. Das Schiff aus Kalkstein, Basalt,
als wäre die arabische Schönheit gekommen,
und wir bewundern Signorellis Liebe zum Detail
abgründiger Menschennatur, während
draußen auf den Bildschirmen sich fortsetzt
die Anatomie der Übergriffe: In Genua,
sehen wir, werden Gefangene gemacht
zwischen Denken und Sprechen,
Tote.
VI
Tote. Wie liegengeblieben erscheint uns die Landschaft
auf dem Rückweg. Aufgerissen neben der Fahrbahn die Erde.
Kabeltrommeln, Verbindungsgräben. Für einen Augenblick
weißt du nicht, ist es Stau oder Prozession, was die Motoren
zueinander schiebt. Wir biegen ab in die späte Sonne.
In der Anlage Zypressen, nacktsamiges Immergrün,
flammende Kronen. Dein Schatten geht dir jetzt voran.
Schweigend sein Metronom, und längs der Körperlinien
lachsfarben unsere Aufschüttung der Lust. Wir krümmen
die Nacht, den Raum, das Fenster geöffnet. Später
blenden Scheinwerfer auf vom Hügel gegenüber, häuten
die Serpentine, und wir sehen uns wieder in einer Renaissance
des Lichts, verteilt zwischen Blüten und Wunden, so
biegsam.
from: Haut und Serpentine
Weilerswist: Landpresse , 2004
Audio production: M.Mechner / literaturWERKstatt berlin 2005
Piegarská okna
checo
I
Ohebný. Po škarpách hlídkuje divoký bodlák,
látku ale nedokáže potrhat,
nedokázal to tehdy ani dnes. Takže další
dotazy na vegetaci: zelený dub, macchie
mezi květy a šrámy, z níž vzpomínka
začíná doplňovat a evakuovat
přítomnost v křoví například
do jednoho příběhu vzpoury, který
probíhá slovníkem, nahoru přes protější pahorek
k římské osadě, kde vidíme
citovaný Dianin chrám a každým slovem labyrint,
v němž se ztrácí čas,
dřív než nám pod nohy rozhodí čekanky,
nábojnice.
II
Nábojnice. Stmívání opět poskytlo
prostor ke střelbě. Teď však je terén volný:
psi dřímou za zimními duby,
z jejichž krvavých kmenů sbíráme roháče
a s mrtvým dřevem legendy o letu jisker.
Teplota stoupá a šněruje si korzet, vzdouvá
světlo kručinek, kůru roští, vrch i údolí:
vertikalita opuštěná větrem. V bezchybné
součinnosti nám mravenci poměřují nohy
a jako posun výhybky přitahuje tvůj hlas
jiný obzor. Úběžníkem je vlaštovčí artistika,
která nás vede až k pohledu na jednu vlaštovku
těsně nad bazénem: reflexe mikáda vln
na bílé hrudi. Tak odlétá a mizí voda, říkáš
s lehkostí, s níž kolem nás zvolna mizí vrchy,
legendy.
III
Legendy. Na vodní strouhy anglických zahrad
myslím. Neschůdnost jejich regulované šíře
a jenom krůček k meziprostorům
slov. Opět jsou to motivy vzdálenosti,
které tu poblíž rozvinuly vzory: otakárek
složil svůj půlměsíc do vzklenutí tvých brv
a zkoumá oblouk lunet z filigránu. Pozděj,
u domu, se opíráš o veřeje. Postava mezi
příchodem a odchodem, jež shlíží
na zkamenělou řeku: Světlo jak troud
dokvétá solí a hrozí zbarvit každé gesto
v ustrnutí. Pak se na pahorcích tyčí knížecí dvory,
pastýřské scény, pohádkové obrazy, ve stříbře lolivovníku
tónování.
IV
Tónování. Už dávno se odpoutaly Vannucciho barvy
od svých motivů, bloudí kolkolem či zkoumají
pochybnosti. Žvýkáme rozmarínový chléb a ty vyprávíš
o zlaté době piegarských sklářů
a tvá slova kloužou do skřípotu
mých čelistí za stehličího zpěvu
o zítřku, jenž v střepech polospánkem
propadá sloupovím cypřišů, když zvon
farského kostela začíná nahlodávat signály
transportu stavebního materiálu v údolí
a desetkrát násobí čas časem. Procitnout
za piegarskými skly, říkám si, když ty
ještě prohodíš: jsou z nich chrámová okna
v Orvietu.
V
V Orvietu. Odpoledne ve sklepení. Tufová hornina,
porcelánová hlína, v mraznici chodeb uskladněné
lhůty. Pod průduchy proudí ještě
etruská voda. Tisícerými hlasy
vrká skladiště městského centra,
promlouvajícího zázraky krve
proti kacířům. Na sopečné skále
vycházíme na palubu. Loď z vápence a čediče,
jako by dorazila jakási arabská kráska
a my obdivujeme Signorelliho lásku k detailu
propastné lidské povahy, zatímco
venku na obrazovkách dál probíhá
anatomie přehmatů: v Janově dělají,
jak vidíme, z lidí zajaté
mezi myšlením a řečí,
mrtvé.
VI
Mrtvé. Na cestě zpět nám připadá krajina
jak utkvělá. Vedle vozovky zeje země.
Bubny kabelů, spojovací stoky. Na okamžik
nevíš, zda se motory sunou blíž k sobě
v zácpě či procesí. Zahýbáme do pozdního slunka.
V parku cypřiše, nahosemenné duby,
planoucí koruny. Stín teď běží před tebou.
Jeho metronom mlčí a podél linií těla
se vrší naše rozkoš v barvě lososa.
Zakřivená noc, prostor, otevřené okno. Pak
světlomety z protějšího vršku prudce stáhnou
kůži ze zákruty a my se opět ocitáme
v renesanci světla, mezi květy a šrámy, každý tak
ohebný.