Sprehod po Lipici ponoči

Šepetam, Herr, es ist Zeit.

Javor odgovarja s šelestom, pesek se drobi pod koraki.
Noč, delno oblačna, na zahodu ostanki zarje,
soj izpušnih plinov, meglica,
prhanje v konjušnici, konj v ogradi se prestopi,
prdne, kar odmeva v noč,
hotel je napol prazen, gosti spijo,
konji spijo stoje. Nekaj jih bedi,
šepetam, da se ne bi zbali neznanih korakov,
čas se je ustavil, ure so se sprijele v noč
brez mesečine, svetilk, nekaj svetlobe
prihaja od hotela, premalo, pogled mora seči skozi mrak,
oko se privadi, telo posluša. Med sencami
beli konji, najsvetlejša telesa poleg zvezd.
Čuti se hlad, vonj po konjskem gnoju,
jesen po poletju. Bršljan zajeda javor,
bori utirajo pot hrastu, hrast izpodriva bore,
življenje žre življenje, tako mora biti:

razumeti sosledje prehodov,
svoje mesto v njem, presega človeški delež. 

Naravnanost srca je vse, kar premoremo. 

Svet se oblikuje v odprtinah telesa,
pod streho vek prenočim vratarje neslutenih minut.

Belec v ogradi se ozre k meni,
naslonjena na deblo kostanja ostanem
tako celo večnost. Oblak nad nama
trosi spore spokojnosti. Niti samota se ne zdi
več neizbežna, žalost odpade, prehod je odprt, 
skozenj se pretaka nekaj trajnejšega od besed. 

© Veronika Dintinjana
Extraído de: Rumeno gori grm forzicij
Ljubljana: LUD Literatura, 2008
Produção de áudio: LUD Literatura, 2014

Nachtspaziergang durch Lipica

Ich flüstere: „Herr, es ist Zeit.“

Der Ahorn antwortet mit einem Flüstern, der Sand knirscht unter den Schritten,
Die Nacht, zum Teil bewölkt, im Westen Reste von Abendrot,
der Schein der Abgase, eine Nebelschwade,
das Schnauben im Marstall, das Pferd im Pferch tritt von einem Bein auf das andere,
es furzt, so dass es in der Nacht widerhallt,
das Hotel ist halb leer, die Gäste schlafen,
die Pferde schlafen im Stehen. Einige sind wach,
ich flüstere, damit die unbekannten Schritte sie nicht erschrecken,
die Zeit steht still, die Stunden sind verklumpt zu einer Nacht,
ohne Mondlicht, Lampen, ein wenig Licht
fällt vom Hotel herüber, zu wenig, der Blick muss durch den Dämmer dringen,
das Auge gewöhnt sich, der Leib lauscht. Zwischen den Schatten
weiße Pferde, die hellsten Körper neben den Sternen.
Man spürt die Kühle, den Duft von Pferdeäpfeln,
dem Herbst nach dem Sommer. Der Efeu schmarotzt am Ahorn,
die Kiefern bahnen der Eiche den Weg, die Eiche verdrängt die Kiefern,
ein Leben frisst ein anderes, so muss es sein:

Die Abfolge der Passagen verstehen,
den eigenen Stellenwert darin, übersteigt den menschlichen Anteil.

Die Ausrichtung des Herzens ist alles, was wir zu bieten haben.

Die Welt gewinnt Form in den Körperöffnungen,
unter dem Dach meiner Lider biete ich den Türhütern ungeahnter Minuten ein Nachtlager.

Der Schimmel im Pferch wendet sich mir zu,
an den Stamm des Kastanienbaums gelehnt verweile ich
eine ganze Ewigkeit so. Die Wolke über uns verstreut
Sporen von Gelassenheit. Nicht einmal die Einsamkeit erscheint mehr
unausweichlich, die Trauer fällt ab, die Passage ist offen,
durch sie fließt etwas Dauerhafteres als Worte.

Aus dem Slowenischen von Fabjan Hafner