Portement de ma mère (II) [Elles ont accompli l’office des embaumeuses]

II

Elles ont accompli l’office des embaumeuses, clos tes paupières, noué tes doigts autour du chapelet, elles t’ont revêtue d’une robe de nuit fraîche, disposant en rayons les replis du drap, et nous sommes à nouveau rentrés dans la chambre, n’osant nous approcher de celle qui est ton cadavre, apaisée, il nous semble, souriante mais morte, déchargée de tout souffle, inhumaine, le silence est si pur que l’on capte, par delà, des cris d’enfants très brefs, réverbérés sur la faïence, et seule ma jeune soeur, la moniale, celle qui a fait voeu de solitude, pose sur ton front un baiser de tendresse, prononce des paroles simples, elle s’est endormie, elle a ouvert les yeux avant de s’éteindre, et je me souviens de ta dernière nuit, j’assistais d’heure en heure à l’enlisement de ton corps, je ne te redressais plus sur l’oreiller, je laissais ton pouls fuir, filer, l’eau noyer ta respiration, je nettoyais seulement tes lèvres, je caressais tes cheveux, tes tempes en sueur, désormais ton visage est clos, sans larmes, c’est le matin du trois août, on gravera la date dans la pierre

© François Emmanuel + Editions Stock, 2001
Extraído de: Portement de ma mère
Paris: Editions Stock, 2001
Produção de áudio: Literaturwerkstatt Berlin, 2013

Beisetzung meiner Mutter (II) [Sie haben das Amt der Bestatterinnen vollzogen]

II

Sie haben das Amt der Bestatterinnen vollzogen, deine Lider geschlossen, deine Finger um den Rosenkranz gelegt, sie haben dich in ein frisches Nachtgewand gekleidet, die Falten des Leintuchs strahlenförmig angeordnet, und wir sind ins Zimmer zurückgekommen, wir wagen es nicht, uns der zu nähern, die dein Leichnam ist, besänftigt, scheint uns, lächelnd aber tot, von jedem Atemzug entlastet, unmenschlich, die Stille ist so rein, daß man draußen ganz kurze Kinderschreie wahrnimmt, die das Steingut zurückwirft, und nur meine jüngere Schwester, die Nonne, die das Gelübde der Einsamkeit abgelegt hat, küßt dich zärtlich auf die Stirn, spricht einfache Worte, sie ist eingeschlafen, sie hat die Augen geöffnet, bevor sie dahinging, und ich erinnere mich an deine letzte Nacht, ich wohnte Stunde um Stunde dem Einsinken deines Körpers bei, ich legte dich nicht mehr auf dem Kopfkissen gerade, ich ließ deinen Pulsschlag schwächer und schwächer werden, ließ das Wasser dein Atmen überfluten, ich wischte dir nur die Lippen ab, strich dir über die Haare, die schweißbedeckten Schläfen, nun ist dein Gesicht verschlossen, ohne Tränen, es ist der Morgen des dritten August, man wird das Datum in den Stein ritzen.

Aus dem Französischen übersetzt von Rüdiger Fischer