Portement de ma mère (XXXII) [Du lointain où je te regarde]

XXXII

Du lointain où je te regarde, ton souvenir est presque doux, comme les lumières ambrées du souvenir, la peau des jeunes femmes, parfois je ne te vois plus, je t’ignore, je t’ai perdue, parfois tu viens à la faveur d’un rêve et tu dis quelque chose qu’aussitôt j’oublie, me laissant l’impression vague et tenace d’être passée un peu par hasard, déposer un colis sur le seuil, alors je dis j’ai rêvé de ma mère, je parle un peu de toi, nous parlons de toi, les langues se délient, quelqu’un dit elle n’aurait pas aimé, elle aurait été si contente, tu entres ainsi dans les conversations faciles, tu es une mère morte, parfois je marche au milieu de la route et je me retourne brusquement pour voir, mes yeux sondent la pénombre mais il n’y a rien, parfois je sens que tu veilles dans l’ombre à l’achévement des choses, tu tiens ma main pour qu’elle ne tremble pas, parfois je suis heureux de vivre, j’aime le vent d’automne, la chanson de l’eau, la lente mue des paysages

© François Emmanuel + Editions Stock, 2001
Extraído de: Portement de ma mère
Paris: Editions Stock, 2001
Produção de áudio: Literaturwerkstatt Berlin, 2013

Beisetzung meiner Mutter (XXXII) [Ich betrachte dich von weitem]

XXXII

Ich betrachte dich von weitem, es ist fast angenehm, an dich zu denken, wie das bernsteinfarbene Licht des Erinnerns, die Haut junger Frauen, manchmal sehe ich dich nicht mehr, ich will dich nicht wahrnehmen, ich habe dich verloren, manchmal kommst du im Traum und sagst etwas, das ich sofort vergesse, den unbestimmten, zähen Eindruck hinterlassend, daß du zufällig vorbeigekommen bist und ein Paket auf der Schwelle niedergelegt hast, dann sag ich, ich habe von meiner Mutter geträumt, ich spreche ein bißchen über dich, wir sprechen über dich, die Zungen lösen sich, jemand sagt, das hätte ihr nicht gefallen, sie wäre so froh gewesen, du findest so in die leichten Gespräche Eingang, du bist eine tote Mutter, manchmal gehe ich mitten auf der Landstraße und schaue mich plötzlich um, meine Augen erforschen das Halbdunkel, aber da ist nichts, manchmal spüre ich, daß du im Schatten für die Vollendung der Dinge sorgst, du hältst meine Hand, damit sie nicht zittert, manchmal bin ich glücklich zu leben, ich mag den Herbstwind, das Lied des Wassers, die langsame Verwandlung der Landschaften

Aus dem Französischen übersetzt von Rüdiger Fischer