Miguel Manso

português

Timo Berger

alemão

O MEL DOS HIMALAIAS

a tarde quente

e rodeada de cordilheiras fundas
de águias aos círculos a vigiarem dos deuses
a morada

no terraço de um restaurante crudívoro
entre Sol e ruína
falto de fuminhos e estrugidos

engoli sumos grossos de fruta
esgotado das complicadas especiarias do amor
e farto da Índia que vira e não vira

um corvo

veio pousar no muro
tão mais rápido que a foto que não pude
queimou contudo o negativo
da memória que este poema revela e fixa
com o suor da viagem

aqui está — vê‑lo? — mofando
do infortúnio
aqui estou
sentado à mesa de ferro gasto
pelo sucessivo antojo do prodígio suspenso
com os dedos obscuros tocando o copo
a palhinha

diante do azar há
quase sempre um lugar de amparo
basta reconhecê‑lo

o meu não tardou a vir na forma
frágil de um apícola
que descia do lado da encosta roto e maculado
rindo‑se

parou junto às mesas pôs
no chão o pote que trazia pesado nos ombros
abriu‑o e juro

saiu de dentro uma luz de baú
pejado de riquezas
untou um galho naquilo instigou
os poucos que ali estávamos a provar
do favo

provámos

© Miguel Manso
Extraído de: Persianas
Lisboa: Tinta-da-China, 2015
ISBN: 978-989-671-255-6
Produção de áudio: Casa Fernando Pessoa

HIMALAYA-HONIG

 

für Raquel Nobre Guerra

 

der Nachmittag, heiß

 

und umgeben von hohen Bergketten

kreisenden Adlern, die über die Götter wachen

den Ort

 

auf der Terrasse eines Rohkost-Restaurants

zwischen Sonne und Ruin

das Fehlen von Rauch und Brutzeln

 

ich schlürfe sämige Fruchtsäfte

erschöpft von den schwierigen Gewürzen der Liebe

und überdrüssig des Indiens, das ich sah und nicht sah


eine Krähe

 

landete auf der Mauer

so viel schneller als das Foto, das ich nicht schoss

es verbrannte jedoch das Negativ

der Erinnerung, die dieses Gedicht entwickelt und fixiert

mit dem Schweiß der Reise


hier ist es – siehst du es? – vermodernd

in der Misere

hier bin ich

an einem eisernen Tisch, abgenutzt

durch den unablässigen Appetit des verhinderten Wunderkinds

mit dunklen Fingern, die das Glas berühren

den Strohhalm


angesichts des Unheils gibt es

fast immer einen Zufluchtsort

es genügt ihn zu erkennen


meiner erschien wenig später in der vergänglichen

Form eines Imkers

der den Abhang hinunterlief, zerlumpt und besudelt

lachend


blieb er bei den Tischen stehen, stellte

den schweren Kübel ab, den er auf den Schultern trug

öffnete ihn und - ich schwöre -


ein Licht drang aus dem Inneren des Gefäßes

voller Schätze

in das er einen Zweig hineinsteckte und die wenigen

die da waren, aufforderte: Kostet

von den Waben


wir kosteten

Aus dem Portugiesischen von Timo Berger