Schwarz von Ameisen war mein Traum am Mittag

nachdem ein weißer LKW in der Nacht
die Strandpromenade von Nizza entlanggerast war
wir hatten auch diese Todesart nicht bedacht
ich grabe ein Loch in den trockenen Boden
lege eine Ameise hinein die ich zerdrückt habe
als ich ein Glas Wasser auf den Tisch stellte
ich schließe die Fenster die Türen die Augen
und lege mich mit den Ameisen ins Bett
wir kennen uns nun und sind plötzliche Feinde
und es bleibt auch diesmal nicht aus dass ich
manche zerdrücke – die Traurigkeit steigt mir
in den Hals während eine Mücke mein Bett
umsummt und ich uns aufs Meer wünsche
kein Schatten würde uns begleiten:
mich das Bett und die Mücke der ich meinen
Arm anbiete und deren Summen mich tröstet

© Daniela Danz
Produção de áudio: Literaturwerkstatt Berlin / Haus für Poesie, 2016

At noon my dream was black with ants

after a truck a pickup a minivan at night

or was it in the morning raced along 

the boardwalk bridge or was it a bicycle path—

this was a way to die we hadn’t yet considered

I dig a hole in the dry ground

put an ant into it that I crushed

when I placed a glass of water on the table

I close the windows the doors my eyes

and lie down in bed with the ants 

we know each other now we are suddenly enemies

and again there’s no way to avoid that I 

crush a few—sorrow rises in my throat

while a mosquito buzzes around my bed

and I wish we were on the ocean

no shadow would pursue us there—

me the bed and the mosquito to whom 

I offer my arm and whose buzzing gives solace

Translated by Monika Cassel