In cucina

In questo corpo
inospitale
all’inquilino,
dalle tegole
smosse, dalle
perdite d’acqua,
il frigo è vuoto.

*

con questi occhi
tazzine spaiate
raccolgo terra
che è un continuo
bagnare.

*
la lingua un sasso
che si schiude, che
caccia un’ala e
mi scappa dietro
al frigo.

*
quella che a te
sembra ditata,
è incrinatura.
Il vetro del bicchiere
andato in pezzi e
rincollato
                che poi
ti segna il labbro
ad ogni bere.

*
mi ascolto anche
stavolta, parole
come gas
lasciato aperto,
cuscino pigiato
sul viso.

*
taglio  
nell’occhio:
pupilla presa
nella porta che
mi hai chiusa.

*
da questa serratura
passa vento di
unghie, di pensieri
sfuggiti al trattenere,
invade casa come
cibo cucinato dal
vicino, unge gli
specchi.

*
tengo latte
di pietra
dentro al frigo,
per i denti più
forti,
       ci tengo un
terzo palmo
per dormirci
sonni di lettere,

fruscii
come di ciglia
nell’ombra.

*
nel frigo, da chiuso,
c’è il colore della
piega del
ginocchio, c’è
il sapore della
parola stanca.

*

il silenzio
tra noi, frigo
che ronza
d’esser aperto.

© Elisa Biagini
Produção de áudio: Literaturwerkstatt Berlin, 2010

in der küche

in diesem körper,
ungastlich
zum bewohner,
mit verschobenen
ziegeln, wasser
schaden, ist der
kühlschrank leer.

*

mit diesen augen
einzelne tassen
sammle ich ständig
gewässerte erde.

*

die zunge ist auf
brechender stein,
heraus schlüpft
ein flügel, fliegt
weg, hinter
den kühlschrank.

*

was du für einen
fingerabdruck hältst,
ist sprung.
des glases glas ist
zerbrochen, geklebt,
so
      wird bei jedem
trinken die lippe
verletzt.

*

ich höre mir zu,
schon wieder, wörter
wie ausströmendes
gas, ein kissen wird
aufs gesicht gepresst.

*
schnitt
ins auge:
pupille fest
geklemmt in der tür,
die hast du geschlossen.

*

durch dieses türschloss
weht fingernagelwind
mit gedanken, dem
behalten entflohn,
stürmt die wohnung
wie essensgeruch
des nachbarn, der
spiegel beschmiert.

*

ich habe stein
milch im
kühlschrank
für stärkere zähne,
eine dritte hand
fläche für
buchstabenschläfe,

wimperndes
rauschen
im dunklen.

*

im kühlschrank,
wenn er zu ist,
die farbe der knie
kehle, geschmack
des müden wortes.

*

die stille zwischen
uns, kühlschrank
summt sein
geöffnet werden.

Deutsche Fassung von Dieter M. Gräf.
Die Übersetzung entstand im Rahmen des Übersetzungsworkshops VERSschmuggel des Poesiefestivals Berlin 2010