얼굴에 쓴 글씨

출근 지하철 안에서 샛파란 처녀가
젖은 머리칼을 휘휘 내두르며
친구랑 떠들고 있다
신문 읽는 내 손등에 목덜미에
물이 뚝뚝 떨어져
옷속으로 스며 들었다
덩달아 신문도 젖어 버렸다
소녀 시절
여러번 같은 꿈을 꾸었다
누군가 붓에다 먹을 찍어
내 얼굴에다 자꾸 글씨를 썼다
눈을 떠 보면(여전히 꿈 속이었지만)
내 얼굴에 글씨를 쓰는 사람의
얼굴도 글씨로 가득했다
 (그는 누구였을까)
 (무슨 글자들이었을까)
실제로 출판사에 다닐 땐 내 입안에
글씨로 엉킨 실 뭉치가 가득 찬
날도 있었다
 (결핵성 늑막염으로 가래를 퉤퉤 뱉고 다녔다)
집에 돌아와 목욕탕에서 거울을 보며
먹을 찍어 얼굴에
글씨를 써 보았다
그러다 화들짝 놀라고 말았다
그 시절 내 얼굴에 글씨를
쓰던 사람의 얼굴을 보고 말았다

© Kim Hyesoon
Extraído de: [Ein Schälchen roter Spiegel]
Seoul: moonhak kwa jisungsa, 2004
Produção de áudio: 2005, M.Mechner / Literaturwerkstatt Berlin

Ins Gesicht geschrieben

In der U-Bahn, unterwegs zur Arbeit, schüttelt eine blutjunge Frau
mit ihrer Freundin kichernd ihr nasses Haar.
Ich las Zeitung, auf meine Hände, in meinen Nacken
sprang das Wasser und sickerte in meine Kleider ein,
sickerte in die Zeitung.
Als Kind hatte ich mehrmals denselben Traum.
Irgendwer tauchte den Pinsel in Tusche und schrieb
auf mein Gesicht.
Wenn ich die Augen öffnete (immer noch im Traum) war auch
das Gesicht dessen, der mich beschrieb, vollgeschrieben.
(Wer war es?)
(Was für eine Schrift?)
Stimmt, als ich noch im Verlag arbeitete, verwirrten sich die Schriftzeichen
in meinem Mund zu einem dichten Knäuel, es gab
solche Tage –
(ich spuckte Schleim, tuberkulöses Rippenfell) –
Später zuhause, vor dem Spiegel im Bad, griff ich zur Tusche
und schrieb auf mein Gesicht.
Und erschrak,
denn im Spiegel sah ich den, der mir als Kind
das Gesicht beschrieb.

Aus dem Koreanischen übertragen von Brigitte Oleschinski